Die Corona-Verordnung ist gelockert. Beim Einkaufen ist bereits in vielen Geschäften das Tragen der Mund-Nasen-Maske nicht mehr notwendig, auch bezüglich Isolierung und Quarantäne werden weitere Lockerungen erwartet. Das bedeutet, dass das gesellschaftliche Leben weiter aus seinem Coronaschlaf erwacht. Veranstaltungen werden organisiert, darunter auch jene mit üblicherweise großem Zuschauerstrom.
So verhält es sich auch mit dem Donaueschinger CHI-Reitturnier. Auch das soll 2022 wieder stattfinden. Allerdings nicht genauso, wie es vor der Pandemie der Fall war, sondern ähnlich wie im Pandemie-Turnier 2021. Aber wie genau denn dann?
So soll das Turnier aussehen
Das kann Turnierchef Kaspar Funke von Escon-Marketing erklären. Und zwar wird es in diesem Jahr das Reitturnier als reine Dressur-Veranstaltung geben. Das sagt Funke im SÜDKURIER-Gespräch. Das habe vor allem mit der aktuellen Situation zu tun: „Wir haben überall hingeguckt. Die Corona-Werte sind abenteuerlich“, sagt Funke. Noch zu Beginn der Pandemie habe man bei solchen Zahlen einen sofortigen Lockdown angeordnet: „Jetzt kann man wieder alles machen.“
Keine Planungssicherheit
Was in der Pandemie auf der Strecke geblieben ist: die Planungssicherheit. Und das Vertrauen darauf, wie sich eine Lage in wenigen Tagen entwickeln kann: „100 Prozent Sicherheit gibt es nicht“, sagt Funke. Neben Corona kommen nun noch die Situation in der Ukraine dazu: „Putin hat alles auf den Kopf gestellt.“
Das habe auch Auswirkungen auf den Reitsport. Bei der Fédération Equestre Internationale (FEI), dem internationalen Pferdesportverband bekomme aktuell kein Reiter aus Russland einen Startplatz. Es gehe darum, die Situation zu verdeutlichen, sagt Funke, der bei sich Zuhause selbst ukrainische Flüchtlinge aufgenommen hat.

Risiko begrenzen
„Wir haben uns bei dem Turnier gefragt, ob ja oder nein. Ich habe aber Angst, die Veranstaltung ganz normal laufen zu lassen“, so der Turnierchef. Er müsse das Risiko begrenzen. Daher soll es eine „schöne, andere Form“ geben. Dazu habe man für die Zeit vom 18. bis 21. August ein entsprechendes Konzept ausgearbeitet. So soll es überdachte Tribünen für 1800 Besucher geben, ein VIP-Zelt beim Abreiteplatz. Zudem viele verschiedene Ausstellungsstände, „damit Event-Charakter entsteht“, so Funke weiter. Man sei zuversichtlich, dass es so eine „schöne runde Sache werde.“
Dazu gehöre auch, dass man das Turnier als internationale Vier-Sterne-Veranstaltung ausschreiben werde. 2020/21 waren es noch drei: „Jetzt gehen wir eine Etage höher.“
Zusammenfluss als Schmuckstück
Da spiele auch der neu gestaltete Donau-Zusammenfluss eine Rolle: „Das ist richtig schön und bietet uns eine Chance“, so Funke. „Das wird ein richtiges Schmuckstück und schafft ein Eventerlebnis. Man kann im Sommer dort sitzen, sich umdrehen und die Pferde sehen. Das ist ein neues Erlebnis.“ Das Turnier in dieser Form organisieren zu können, das wecke Euphorie und gebe neue Motivation. „Ich stelle mir das traumhaft vor.“

Maske: Ja oder nein?
Und wie werden die Hygieneregelungen für Besucher aussehen? Das stehe noch in den Sternen: „Wenn ich heute jemandem zuhöre, dann heißt es, dass das Turnier draußen stattfindet, man also keine Maske braucht.“ Das könne sich aber schnell wieder ändern. „Wenn der Juni erreicht ist, können wir in dieser Hinsicht vielleicht etwas genauer kommunizieren, wie es aussehen wird“, erklärt der Turnierchef. Allerdings sei man optimistisch.
Start am Donnerstag
Das Turnier soll schließlich auch so voll werden, das man bereits am Donnerstag damit beginnen möchte – und das mit positiver Stimmung. Auch sollen sich die Stallzelte zukünftig an andere Stelle befinden. Die Genehmigung der Stadt vorausgesetzt, sollen sie vom Abreiteplatz auf die gegenüberliegende Wiese beim Fußballplatz verlegt werden. Hier sollen die Tiere mehr Ruhe bekommen. „Es wäre optimal, wenn wir das dürfen“, sagt Funke

Identifikation
Er ist glücklich, dass das Turnier in Donaueschingen stattfinden könne. Das habe besondere Bedeutung: „Wir sind seit 2006 in Donaueschingen und haben dort viel Geld in die Infrastruktur investiert“, erklärt er. Man habe das Asbestdach der Tribüne entfernt, sich um Windschutz, Verkabelung und neue Toilettenanlagen gekümmert. Ein Pressezentrum sei entstanden, Wassergraben und Strecke seien erneuert: „Wir haben eine Menge gemacht und sicher eine halbe Million Euro investiert. Das ist auch ein Zeichen, dass wir uns damit identifizieren.“