Bis zum Jahr 2035 will Konstanz weitgehend klimaneutral unterwegs sein. Dieses Ziel hat sich der Gemeinderat der Stadt am Bodensee Ende 2021 gegeben. Immer mehr Kommunen fassen ähnliche Zielvorgaben ins Auge. Und immer öfter stehen dahinter auch entsprechende Initiativen, die das forcieren. So auch in Donaueschingen.
Klimaneutral bis wann?
Hier hat sich nun eine Initiative gegründet, die das gleiche Ziel verfolgt, nur eben auf Donaueschingen bezogen – und der Zeitraum ist ein anderer. „Ziel ist es, dass die Stadt bis 2032 klimaneutral ist“, erklärt Aaron Heinemann. Genau zehn Jahre. Gemeinsam mit Svenia Wittenberg und Jonas Schorpp hat er die Initiative ins Leben gerufen, um das auch in Donaueschingen umzusetzen.
Thematik ist präsent
Mittlerweile zur Gruppe gestoßen, das Alter der Unterstützer liegt dabei im Spektrum von 18 bis 20 Jahren. Man freue sich jedoch über jeden, der das Anliegen unterstütze, unabhängig vom Alter. Auch die Sicht anderer Generationen interessiere. Und warum interessieren sich die jungen Erwachsenen gerade für die Klima-Thematik: „Das Thema ist in unserer Generation sehr präsent“, erklärt Wittenberg.
Wie soll das gelingen?
„Wir sehen die Aktion eher als Bürger-Initiative“, sagt Jonas Schorpp. Als solche wolle man nun bald mit der Sammlung von Unterschriften beginnen und die schließlich dem Gemeinderat vorlegen. „Wir brauchen etwa sieben Prozent Stimmen der Wahlberechtigten Einwohner Donaueschingens. Das wären etwa 1.500“, sagt Heinemann. Darüber müsse der Gemeinderat dann abstimmen. Entscheide er sich dagegen, so soll es zu einem Bürgerentscheid kommen.
German Zero
Unterstützung erhalte die Gruppe von der Nicht-Regierungsorganisation (NGO) German Zero. Sie setzt sich dafür ein, dass Deutschland bis 2035 klimaneutral wird. Sie orientiert sich dabei an den Verpflichtungen aus dem Pariser Weltklimaabkommen. „Ende 2021 haben wir damit angefangen und haben uns mit German Zero getroffen. Bei einer Kick-Off-Veranstaltung wurde von der Organisation erklärt, was läuft – und was gemacht werden kann“, so Heinemann.
Gesetzesentwurf
German Zero habe dabei bereits einen Entwurf für ein Klimaschutzgesetz erarbeitet, der „so abgestimmt werden könnte“, sagt Schorpp. „Sie haben die notwendige Struktur und viel Wissen, mit dem sie unterstützen. Etwas dass die spätere Abstimmungsfrage auch juristisch abgesichert ist.“
Wie geht es jetzt weiter?
„Perspektivisch wollen wir Mitte/Ende Februar mit dem Sammeln der Unterschriften beginnen“, so Schorpp Das hänge noch von einem Antrag ab, der zuvor von der Stadt genehmigt werden müsse: „Wenn der durch ist, dann legen wir los.“ Starten möchte man an öffentlichen Punkten, wie etwa dem Wochenmarkt: „Wir schauen dann, wie es läuft“, sagt Wittenberg. Das Anliegen wolle man auch in Geschäften der Stadt auslegen – und natürlich auch digital an die Donaueschinger bringen.
Das sagen die Gemeinderats-Fraktionen dazu
„Seit Neuestem haben wir einen Instagram-Account“, sagt Jonas Schorpp. Bereits nach kurzer Zeit habe der bereits über 100 Follower. „Dass Klimaschutz wichtig ist, das sollte mittlerweile bei jedem angekommen sein“, erklärt er.
Die Rückmeldungen zu dem Vorhaben seien bislang auch positiv. Das stimmt die Gruppe optimistisch: „Die sieben Prozent bekommen wir hin“, sagt Heinemann. Zuvor gebe es von German Zero noch entsprechend Unterstützung: Wie geht man auf Leute zu, um sie anzusprechen, wo kann man sich weitere Unterstützung holen?
Regelmäßiger Austausch
Im Vorfeld habe man viel geplant, Gespräche geführt: „Jetzt sind wir an einem Hochpunkt der Aktion“, erklärt Svenia Wittenberg. Regelmäßig tausche man sich mit German Zero aus, treffe sich innerhalb der Gruppe. „Wir sind zum Glück gerade flexibel und können uns die Energie einteilen“, sagt sie. Alle drei haben 2021 Abitur gemacht, jetzt jobben sie oder absolvieren ein Freiwilliges Soziales Jahr. „Wir sind mittlerweile eine große Gruppe“, erklärt Schorpp. Man habe ein Social Media Team und auch eine Gruppe, die sich um die Finanzen kümmere.
Wie soll es funktionieren?
Sollte der Klimaentscheid schließlich tatsächlich durchgehen: Wie geht es dann weiter, wird die Gruppe auch Ideen zur Umsetzung einbringen? „Wir sind nicht die Experten, es ist die eigentliche Frage für die wir Stimmen sammeln“, sagt Jonas Schorpp. Die Stadt müsse ein Planungsbüro beauftragen, dass beim Erreichen der Ziele helfe. Ideen habe man schon, die Umsetzung sei jedoch etwas für Experten.