Es ist wieder Krieg in Europa. Am 24. Februar hat die russische Armee die Ukraine angegriffen. Der Konflikt gewinnt zunehmend an Schärfe. Immer mehr zivile Gebäude rücken ins Visier der Angreifer. Ein Großteil der flüchtenden Ukrainer hat sich in Richtung Westen aufgemacht.
Der Konflikt stellt auch neue Herausforderung an den Nordatlantikpakt Nato, (englisch: North Atlantic Treaty Organization) dem auch die Bundesrepublik angehört. Aber was bedeutet das konkret für jene Standorte in Deutschland, an denen sich auch deutsches Militär befindet, wie etwa in Donaueschingen?

Zweitgrößter Arbeitgeber
Hier ist das Jägerbataillon 292 stationiert. Insgesamt arbeiten etwa 1000 Personen in Donaueschingen für die Bundeswehr. Nach IMS Gear ist sie der größte Arbeitgeber in der Stadt. Das Jägerbataillon kann dabei auch auf einige Auslandseinsätze zurückblicken, darunter Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Afghanistan. Und schließlich ging es 2017 nach Litauen.
Einsatz im Osten
Der Einsatz in Litauen geht zurück auf einen Beschluss des NATO-Verteidigungsbündnisses vom Juli 2016. Dabei geht es darum, in den baltischen Bündnisstaaten eine militärische Präsenz zu zeigen. Enhanced Forward Presence (verstärkte Vornepräsenz) – so wird das Unternehmen bezeichnet. Für das erste Halbjahr 2017 war das Panzergrenadierbataillon 122 aus Oberviechtach mit der Führung beauftragt. Im Januar übernahm nun das Donaueschinger Jägerbataillon 292 die Führung.

Militärische Sicherheit
Ob das Jägerbataillon nun aber durch die Ereignisse in der Ukraine in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt ist, sich gar mit entsprechenden Übungen vorbereitet, dazu kann in der Donaueschinger Kaserne nichts gesagt werden, „mit Rücksicht auf die Militärische Sicherheit“, sagt Presseoffizier Hauptmann Philipp Riedl.
Brand bei Übung
Dass entsprechend geübt wird, lässt sich erahnen. So etwa anhand eines Vorfalls Anfang März in der Villinger Straße. Dort kam es zu einem Flächenbrand auf dem Bundeswehr-Gelände, die Feuerwehr musste anrücken. Auf einer 80 Quadratmeter großen Grasfläche war ein Brand ausgebrochen. Die Ursache: Eine Schießübung, die schließlich auch die Fläche in Mitleidenschaft gezogen hat.

Was das Ministerium sagt
Antwort gibt es schließlich aus dem Verteidigungsministerium. Dort heißt es in einer Pressemitteilung, die Nato habe aufgrund der aktuellen Ereignisse die Mitgliedstaaten aufgefordert, weitere Krisenreaktionsmaßnahmen auszulösen. Dabei handle es sich um einen Maßnahmenkatalog für den Krisenfall. Deutschland stehe fest an der Seite seiner Bündnispartner und habe gemeinsam mit den Alliierten der zugrundeliegenden Vorgehensweise im Nato-Rat, dem höchsten Entscheidungsgremium der Nato, zugestimmt.

Vorbereitende Maßnahmen
Das Bundesministerium der Verteidigung habe nunmehr, basierend auf der NATO-Entscheidung zur Auslösung der Krisenreaktionsmaßnahmen, sogenannte nationale Alarmmaßnahmen ausgelöst. „Die Bundeswehr wird bis in die einzelne Dienststelle vorbereitende Maßnahmen für den Fall einer Verlegung der sogenannten Nato Response Force treffen“, heißt es in der Mitteilung weiter.
Bereitschaft wird erhöht
Die Bundeswehr sei vorbereitet und erhöhe derzeit weiter ihre Bereitschaft. Das bedeute auch, dass die Bevölkerung gegebenenfalls in den nächsten Tagen mehr militärische Bewegungen im öffentlichen Raum wahrnehmen könne. So könne es auch zu Einschränkungen im Verkehrsbereich kommen, da Transportkapazitäten zu Lande, zu Wasser und in der Luft für militärische Zwecke vorgehalten werden müssen.