Es ist heiß und es fällt so gut wie kein Regen. Wo sich der eine freut, im Urlaub perfektes Sommerwetter zu haben, schlagen Behörden Alarm. Wasser-Entnahme-Verbote und Sparmaßnahmen sind in vielen Kommunen bereits eingeführt. Der Grund: Bäche und Flüsse haben extrem niedrige Pegel.

Woran liegt das?

Von Januar bis Juni fielen in Baden-Württemberg nur rund 80 Prozent des Gebietsniederschlages, der im langjährigen Mittel für diesen Zeitraum üblich ist, bei gleichzeitig überdurchschnittlichen Lufttemperaturen. „Auch der Juli war zu trocken und zu warm“, erklärte Heike Spannagel, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums (RP) Freiburg.

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Durch den fehlenden Niederschlag haben sich die Grundwasserspeicher nicht ausreichend gefüllt: „Die nun lang anhaltende Trockenheit sowie die schon im Winter nur bedingt erholten Grundwasservorräte führen jetzt zu einer schon früh im Jahr auftretenden Niedrigwassersituation in den Fließgewässern“, heißt es aus dem RP weiter.

Es kommt immer häufiger vor

Das ist auch in Brigach und Breg zu bemerken. An vielen Stellen liegt das Flussbett bereits an der Sonne und trocknet. Beim Durchmarsch zu Fuß reicht das Wasser an den meisten Stellen nicht mal mehr bis an die Knie. „In diesem Jahr ist es hier schon mehrfach zu Unterschreitungen der mittleren 40-jährigen Niedrigwasserstände an Brigach und Breg gekommen“, sagt Spannagel.

Eine deutliche Häufung

„Die Breg ist aktuell schon unter die niedrigsten Wasserstände in den letzten 40 Jahren gefallen.“ Auffällig sei etwa an der Breg, dass von den zehn niedrigsten Wasserständen sieben in den vergangenen zehn Jahren verzeichnet wurden. Das heißt: „Es ist eine deutliche Häufung von Niedrigwasserständen zu beobachten.“

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Beim RP geht man davon aus, dass sich die Situation noch weiter verschlimmert, „bei gleichbleibender Trockenheit rechnen wir damit, dass sich die Niedrigwassersituation weiter verschärft. Das heißt, es ist bei keiner wesentlichen Wetteränderung im Spätsommer mit einer noch weiter deutlich verschärften Niedrigwassersituation zu rechnen.“

Was macht das mit den Tieren?

Die Lebensräume fallen trocken, sind teilweise nicht mehr vernetzt und tiefe Wasserstellen als Rückzugsräume fallen weg – „eine Stresssituation für Flora und Fauna“. Das Wasser wird wärmer und der Sauerstoff nimmt ab: „So sind Wassertemperaturen über 25 Grad in Brigach und Breg als Mittelgebirgsgewässer in der sogenannten Forellenregion für die Fischfauna schon zum Teil lebensbedrohlich“, erklärt Spannagel

Eine Libelle sitzt auf einem Stein mitten in der äußerst niedrigen Brigach.
Eine Libelle sitzt auf einem Stein mitten in der äußerst niedrigen Brigach. | Bild: Simon, Guy

„Kurzzeitige Regenereignisse können die Situation nicht entspannen“, sagt sie weiter. Sie seien nur so gering, dass der Boden und die Pflanzen sie wie ein Schwamm aufsauge und kein Wasser in die Flüsse und Bäche fließen könne. „Für eine Entspannung der Situation bräuchte es ausgeprägte Niederschläge über längere Zeiträume“, so Spannagel.