Zwei Jahre ohne Fasnet, da freut sich „Dä Fusel vom Ring“ (Simone Keller) doch, dass es endlich mal wieder einen Zunftball gibt. Doch dann steht sie vor verschlossener Halle. Wie? Der Pfohrener Zunftball findet nicht am Schmotzigen Dunschtig statt? Der neue Termin ist am Freitag?
Erstaunlich, was sich das neue Führungsteam um den neuen Zunftmeister Marcel Wolf so alles einfallen lässt. Ganz nebenbei wird das Dienstagsprogramm aus Versehen auf Montag verlegt und auch sonst finden „Dä Fusel vom Ring“ und „Dä Jörg vu dä Haldä“ (Jörg Moosmann) so einiges, was sie auf die Schippe nehmen können. Keller und Moosmann haben beide Zunftball-Bühnenerfahrung. Doch zum ersten Mal treten sie gemeinsam auf und werfen sich gekonnt die Bälle zu.

Keiner ist vor ihnen sicher. Nicht die Stadträte, die „Pech beim Denken haben“. Nicht die Mittwochsradler, die ohne Helm und dafür mit Motor eine Gefahr für sich und ihr Umfeld sind. Und erst Recht nicht die CDU, die das Donauquellfest absagen wollte.
Nichts mehr los in Eschingen: Keine Imkertage mehr, keine gescheites Reitturnier mehr und die Musiktage will Donaueschingen an die Bräunlinger abgeben (ein Verweis an den Zunftball in Donaueschingen, wo diese Idee vom OB-Double Alexander Bertsch aufgeworfen worden war). Und bald auch kein Donauquellfest mehr?
Pfohren, das erste Dorf an der Donau und Festmetropole
Wobei das mit dem Donauquellfest doch eine Chance für Pfohren ist. Für 90.000 Euro schafft es Pfohren locker, ein solches Fest auf die Beine zu stellen. Schließlich hat ja schon Eventmanager Kai Sauser das Potenzial von Pfohren erkannt und deshalb seinen Wohnsitz dorthin verlegt. Und das Feuerwerk, das die Pfohrener dann beim Donauquellfest am Kneippbecken für 70.000 Euro zünden, das könne man bei gutem Wetter bestens von Eschingen aus sehen.
Ja, die Pfohrener sind gut in Fahrt. Nicht nur Moosmann und Keller. Auch der Rest der Truppe. Wie beispielsweise Xaver (Arno Schlenker) und der Ortsvorsteher (Bernd Dörr), die gekonnt die Ampel-Koalition auseinander nehmen.
Bei rot steht alles, gelb interessiert keinen und grün kann man den Hasen geben. Und erst dieser Thorsten Frei und sein „Geschwätz“. Ob er nun ausführlich auf eine Frage antwortet oder nur kurz – den Beweis gab es im Video.

Und ein eigenes Radio haben sie in Pfohren auch. Natürlich heißt es Radio Entenburg. Und Moderatorin Monika Hösel präsentiert die Neuigkeiten aus Pfohren.

Die Ehrenräte, die sieht man ja auf der Fasnet kaum noch, dafür auf der Yacht von Siggi am Bodensee und was die dort so alles treiben. So etwas hat der Bodensee noch nicht gesehen. Das Personalproblem im Elferrat kann nur mit weiblicher Unterstützung gelöst werden.
Wobei die Elferräte doch ganz gut singen können, zumindest sorgen sie mit ihrem Auftritt für ordentliche Stimmung. Und dann gibt es ja noch Thomas Bührig und Robert Zirlewagen. Zwei Gitarren und Gesang – und spätestens da weiß jeder: Der erste Ausflug als Paar ist der Test, ob es mit der Beziehung auch klappt.

Garniert wird das Ganze mit reichlich Tanz: Angefangen von den Hexen über die Crazy Chickens und den Lillipops bis hin zu den Schnufermädels. Und dann gibt es noch die Chupa Chups. Die wer? Angefangen haben sie als die A-Jugend, mittlerweile sind sie die Fußballer jedoch entwachsen und nach sechs Jahren haben sie auch einen Namen gefunden. Und nein: Das ist kein klassisches Zunftball-Männerballett, sondern die Chupa Chups tanzen als „schwere Jungs“ im Gefängnis-Outfit mal so richtig.

Bleibt noch die Frage, ob „Dä Fusel vom Ring“ mit der Einschätzung über das neue Führungsteam der Schnuferzunft richtig liegt: „Jung! dynamisch! ... erfolglos!“ Oder doch eher Moderator Florian Käfer, der von einem „hochkarätigen Programm, um das uns wahrscheinlich jeder närrische Ort in ganz Südbaden beneiden würde“ spricht. Tja, auch „Dä Fusel vom Ring“ kann sich mal irren.
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