Wenn man als Verein 60 Jahre alt wird, dann muss man das gebührend feiern. Und das taten die Narren der Hubertshofener Waldwinkel-Zunft auch, zusammen mit 20 Gastzünften. Und zwar in Form eines Narrentags unter dem Motto „59+Zwo“, denn wegen Corona war man etwas später dran.

Und wie es bei Festivitäten in Hubertshofen so üblich ist, spielte auch der Wettergott mit. Die Gäste reisten bei herrlichem Sonnenschein frühzeitig an und vertrieben sich die Zeit bis zur Umzugsaufstellung im Narrendorf rund um das Bürgerhaus. Zuvor war dort der Narrenbaum gestellt worden, was auch dank der Unterstützung durch die Zimmererzunft reibungslos vonstattenging.

Die Aufstellung für den Dämmerungsumzug fand allerdings im einen Kilometer entfernten Wohngebiet „Mühlwiesen“ statt und man musste manchen Narren, der sich schon im Festzelt festgesetzt hatte, an die Uhrzeit erinnern. Anschließend pilgerten Scharen von Narren die Ortsstraße Richtung Wolterdingen hinunter, um dort den Platz mit ihrem Schild zu suchen. Viele hielten sich dort auch schon auf und ließen es sich in privaten Besenwirtschaften gut gehen, bevor sich alle 800 Hästräger eingefunden hatten. Verschiedene am Umzug beteiligte Musiken sorgten dort für Stimmung. Dieser Teil von Hubertshofen hatte wohl noch nie so viele Menschen gesehen.

Schließlich setzte sich der Zug, angeführt von der gastgebenden Waldwinkelzunft, in Bewegung. Zahlreiche Zuschauer säumten die Straßen. Über die Mistelbrunner Straße ging es dann über die Schwimmbadstraße und die Peter-Maier-Straße ins Narrendorf. Am Feuerwehrhaus war ein LKW-Auflieger als Ehrentribüne aufgestellt, aus dem die Funktionäre der Schwarzwälder Narrenvereinigung, Sponsoren und Vertreter der Kommunalpolitik das Geschehen beobachteten, während Urgestein Michael Knöpfle die einzelnen Gruppen kommentierte.

Immer wieder kam der Zug zum Stehen, sei es, weil eine Kapelle ein Ständchen spielte oder weil eine der verschiedenen Hexengruppen, die teilweise mit Wagen angereist waren, ihren Schabernack trieb. Schließlich dauerte es weit über eine Stunde, bis die letzte Gruppe das Narrendorf erreichte. Hier verteilten sich die Gäste auf die verschiedenen Lokalitäten mit abwechslungsreicher musikalischer Unterhaltung wie das „betreute Trinken“ im Bürgerhaus, dem großen Bierzelt oder dem mit Security für Jugendliche abgesperrten Bereich auf dem provisorischen Festplatz mit „Waldwinkel-Laube“ oder dem großen Partyzelt „Promilli-Bar“, wo auch härtere Getränke ausgeschenkt wurden.

Viele blieben auch auf dem Platz, wo man sich von drei Caterern verwöhnen lassen konnte. Und so feierten über 800 Narren zusammen mit den Hubertshofenern bis in die frühen Morgenstunden. Je später es wurde, desto mehr konzentrierte sich das Geschehen auf die „Promilli-Bar“ mit DJ, die auch noch nachts um zwei voll belegt war. Narrenvater Christian Knöpfle freute sich: „Wir sind sehr zufrieden, wir hatten bestes Wetter, beste Stimmung und gottlob keine besonderen Vorkommnisse. Wir bedanken uns nicht nur für die Unterstützung aus dem Verein und aus den befreundeten Vereinen, sondern auch der ganzen Dorfgemeinschaft, die Veranstaltung mit getragen hat uns sehr tolerant und geduldig war.“