Nach und nach wird in den Alten- und Pflegeheimen im Kreisgebiet nun mit dem Corona-Vakzin durchgeimpft. Nach dem Fürstlich Fürstenbergischen Altenpflegeheim in Hüfingen folgte das Bräunlinger Seniorenzentrum. Dort sei alles gut gelaufen, das Impfen sei sehr schnell vonstatten gegangen, sagt Heimleiterin Bianca Braunersreuther. Von den insgesamt 30 Bewohnern haben sich 27 mit dem Impfstoff gegen das neuartige Corona-Virus spritzen lassen. Nicht geimpft wurde, bei wem das krankheitsbedingt nicht möglich war. Acht Mitarbeiter der Einrichtung haben sich ebenfalls impfen lassen. „Geplant ist, dass am 12. Februar dann die zweite Impfung erfolgen soll“, sagt Braunersreuther.
- Donaueschingen: Das mobile Impfteam hat in der Donaueschinger Mediclin-Seniorenresidenz „Am Baar-Zentrum“ zum Impfstart insgesamt 53 Dosen verabreicht. Gedauert hat das etwa drei Stunden. Laut Heimleiterin Eike Fundinger wurden 25 der 35 Bewohner geimpft. Beim Personal waren es 30 von 37 Mitarbeitern, die sich impfen ließen. Im Vergleich zu den bislang eher niedrigen Werten also eine relativ hohe Quote. Für das Impfteam ging es am Nachmittag nach der Mediclin-Seniorenresidenz weiter im Donaueschinger Altersheim St. Michael.
Wieder mehr Normalität
„Es ist ein Hoffnungsschritt in die Normalität“, sagt St. Michaels Heimleiter Dieter Münzer. Insgesamt wurden dort 122 Personen, Mitarbeiter und Bewohner geimpft. „Wir haben jetzt alle Bewohner geimpft, die bislang keine Corona-Infektion hatten“, so Münzer. Ausgenommen seien lediglich jene, die aufgrund einer anderen kurz vorher erfolgten Impfung oder des gesundheitlichen Zustandes nicht geimpft werden konnten. Alle vorab angemeldeten Mitarbeiter haben sich impfen lassen, es seien spontan noch zwei dazugekommen: „Der Impfvorgang hat bewirkt, dass sich zwei noch schnell dazu entschieden haben“, so Münzer. Über die üblichen Symptome wie etwa einer erhöhten Empfindlichkeit an der Einstichstelle seien dem Heimleiter keine weiteren Impfreaktionen bekannt.
Vier Wochen bis zur Immunisierung
Weitergehen wird es in St. Michael am 13. Februar. „Dann wird das gleiche Impfteam vor Ort sein. Ich gehe aber davon aus, dass es dann ein wenig schneller ablaufen wird.“ Ausgehende vom ersten Impftag dauere es, inklusive Verabreichung der zweiten Dosis, vier Wochen, bis eine Immunisierung auftrete. „Wir werden die Sicherheitsmaßnahmen im Heim weiter aufrecht erhalten“, sagt Münzer. Dazu zählen etwa der eingeschränkte Besuch und die Notwendigkeit von vorherigen Negativtests. „Es ist ja nicht ganz klar, ob Geimpfte das Virus nicht noch weiter verbreiten können.“ In einem zweiten Schritt wolle man auch all jene impfen, die schon eine Infektion durchgemacht haben. „Es wird auch spannend, wie es mit Neuzugängen weitergeht. Es kann ja nicht jedes Mal ein Impfteam vorbeikommen. Viele Fragen zu dem Thema ergeben sich jetzt nach und nach“, so Münzer.

- Königsfeld: 36 Bewohner und 25 Pflegekräfte der Mediclin Seniorenresidenz Hermann-Schall-Haus in Königsfeld sind gegen das Coronavirus geimpft worden. Das sind gut 90 Prozent aller Bewohner und Mitarbeiter des Hauses. Ein siebenköpfiges Impfteam aus Offenburg, darunter zwei Ärzte, rückte an und bereitete mit Pflegedienstleiter Matthias Preissner die Schutzimpfaktion vor. Zu bewältigen war ein nicht unerheblicher Bürokratieaufwand. Etwa eine Stunde später war Sidonie Schrul als erste Bewohnerin des Pflegeheims an der Reihe. Nach einem kurzen, informativen Aufklärungsgespräch durch Notfallsanitäter Jörg Behringer spritzte ihr Ärztin Christiane Scholz eine 0,3 Milliliter Dosis des Impfstoffs von Biontech und Pfizer in den Oberarm. Das dauerte kaum fünf Minuten. Nachdem alle 36 Bewohner geimpft waren, kam das Pflegepersonal an die Reihe. Gegen 15 Uhr war die Impfung abgeschlossen. In gut drei Wochen wird die zweite Impfung folgen. Nach Auskunft des Pflegedienstleisters ist das Hermann-Schall-Haus mit eines der ersten Einrichtungen im Schwarzwald-Baar-Kreis, an der die Impfung angegangen worden sei. Das hänge auch damit zusammen, dass das Pflegeheim bisher keinen positiven Corona-Fall zu beklagen hatte. Darauf dürfe man stolz sein. Die Heimleitung habe von Anfang an die Hygienemaßnahmen strikt umgesetzt und Personen getestet. Die Tests seien seit der vergangenen Woche aufgrund des Erlasses der Bundesregierung für die Mitarbeiter auf dreimal (bisher zweimal) wöchentlich erhöht worden. Bewohner würden weiterhin zweimal in der Woche getestet. „Es ist erfreulich, dass es bisher keinen Widerstand gegen die Testung gegeben hat“, lobte Preissner.

- In St. Georgen soll es in den beiden Alten- und Pflegeheimen, dem Lorenz- und dem Elisabethhaus, „voraussichtlich am 29. oder 30. Januar losgehen“, wie Markus Schrieder, Geschäftsführer der Evangelischen Altenhilfe, die Träger der beiden Einrichtungen ist, auf Anfrage mitteilt. Der Termin sei bereits zwei Mal verschoben worden: „Jetzt soll der Termin aber stehen.“ Wie er mitteilt, ist die Impfbereitschaft bei den Bewohnern sehr hoch. „Hier lassen sich fast alle impfen.“ Von den Mitarbeitern hat rund die Hälfte signalisiert, dass sie sich impfen lassen wollen. Er betont, dass die Geschäftsleitung keinerlei Druck auf die Mitarbeiter oder Bewohner ausübt. Das Impfen sei eine höchst persönliche Entscheidung, die jeder für sich persönlich treffen müsse. Insgesamt, so schätzt Schrieder, werden in St. Georgen etwa 220 Personen, Bewohner und Mitarbeiter, geimpft.