Sie ist 22 Jahre jung und wurde vergangen Oktober von der IHK als landesweit beste Azubine in ihrem Beruf geehrt. Zusätzlich erlangte sie eine technische Zusatzqualifikation. Ein Erfolg, der nicht von irgendwo kommt. Schon auf dem Wirtschaftsgymnasium in Donaueschingen erbrachte Carmen Knödler hervorragende Leistungen. Was ist ihr Geheimnis? Das verrät die junge Frau im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
„Sehr familiäres Arbeitsklima“
Im September 2021 begann ihre dreijährige Ausbildung bei Freilacke für Knödler. Diese war gegliedert in 70 Prozent Praxisanteil im Betrieb, und 30 Prozent Theorie in den Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen Donaueschingen, erklärt die Industriekauffrau.
Im Betrieb „war man im Tagesgeschäft mit dabei, übernahm schon früh Verantwortung für kleinere Dinge und hatte engen Kontakt zu Kollegen und Kunden“, so Knödler. „Man klapperte alle kaufmännischen Abteilungen ab“. Am besten gefiel der Kauffrau die Personalabteilung, sagt sie.
Sechs Wochen in England
Knödlers persönliches Highlight war ein sechswöchiger Auslandsaufenthalt in England bei dem Tochterunternehmen Freilacke Coatings UK Ltd. Hierfür besuchte sie zunächst für zwei Wochen eine Sprachschule in Manchester , erzählt sie. Dort erlebte sie einen intensiven kulturellen Austausch mit Menschen aus aller Welt. Im Anschluss verbrachte Knödler vier Wochen in Birmingham in dem Tochterunternehmen. „Das war eine besondere Erfahrung, da es auch meine erste längere Reise war“, blickt sie zurück.
Motivation und Ehrgeiz sind der Schlüssel
Das Lernen sei ihr schon immer leicht gefallen, sagt die 22-Jährige. Doch viel entscheidender sei, dass sie sich für ihre Arbeit begeistern könne und stets motiviert und ehrgeizig sei, sagt Carmen Knödler. „Man muss sich wirklich für das interessieren, was man tut“.

Die Industriekauffrau rechnet dem Betrieb ihren Erfolg ebenfalls hoch an. Dieser habe sie immer unterstützt und ihr nie das Gefühl gegeben, alleine zu sein.
„Dadurch war alles zu bewältigen“, sagt sie. Neben ihren klassischen Tätigkeiten während ihrer Ausbildung produzierte sie Inhalte für die sozialen Medien als Projekt des Betriebs, um so andere junge Menschen von einer Ausbildung zu begeistern.
Das Menschliche zählt
Außerdem habe sie bei der Prüfung auch ein wenig Glück gehabt, räumt Knödler ein. „Noten sind nicht alles. Sie bringen einem im ersten Moment etwas, aber vielmehr kommt es auf das Menschliche an“, findet die Industriekauffrau.
Musik und Natur als Ausgleich
Knödler ist ein sehr sozialer Mensch, dementsprechend wichtig sei ihr die Gemeinschaft mit anderen Personen. Sie gehe gerne in der Natur mit Freunden wandern, erzählt sie. Außerdem verbringt sie gerne Zeit in dem Musikverein in Döggingen, in dem sie seit 2014 aktives Mitglied sei. Seit ihrer Kindheit spiele die 22-jährige Querflöte. „Vor ein paar Jahren war ich auch als Gruppenleiterin der Ministranten tätig“, so die heutige Studentin.
Der Weg bei Freilacke geht weiter
Direkt im Anschluss ihrer Ausbildung wurde Knödler ein duales Studium von ihrem Ausbildungsbetrieb angeboten, welches sie mit Freude annahm. Knödler fühle sich sehr wohl bei dem Betrieb und sei sehr dankbar für die Möglichkeit. Sie studiert seit Oktober 2024 Betriebswirtschaftslehre (BWL) und Personalmanagement in der Hochschule in Lörrach. Den Praxisteil absolviert Knödler weiterhin bei Freilacke in Bräunlingen.