Ein Fest von der Realschule für die Realschule – so bezeichnete es Oberbürgermeister Erik Pauly. Und so war es auch. Lehrer, Schüler, etliche Zuschauer waren gekommen, als im Konversionsgebiet das Richtfest für den Bau der neuen Donaueschinger Realschule gefeiert wurde.
„Ich hätte nicht erwartet, bereits nach etwa einem Jahr solch ein Gebäude hier stehen zu sehen“, sagte OB Pauly bei seiner Ansprache in luftiger Höhe vom Baugerüst der Schule.

Im April 2023 hatte der Spatenstich für das Millionenprojekt stattgefunden. Damals wirkte die Fläche noch wie eine öde Steppe, das ist vorbei. Die Gebäudestruktur der neuen Realschule erhebt sich, ebenso wie die daneben entstehende Turnhalle.
„Die Bauarbeiten sind zügig abgelaufen. Für jeden Donaueschinger gab es hier immer wieder einen neuen Anblick beim Vorbeifahren. Das Gebäude ist schnell in die Höhe gewachsen“, so Pauly weiter. Selbes gelte für die Turnhalle. Dafür seien erst kürzlich große Träger mit enormen Ausmaßen angeliefert und platziert worden.
Größtes Projekt für die Stadt
Mit dem Bau der Realschule könne man auch die Ausrichtung der Stadt erkennen, so Pauly. Der Gemeinderat habe sich einstimmig dafür entschieden, dabei ist der Bau, „mit 56 Millionen Euro Kosten das größte Projekt, das die Stadt je stemmen musste. Eine einzigartige Investition mit überschaubarer Förderung.“ Bildung und Betreuung seien für die Stadt „sehr wichtig.“ Und es sei gut, „dass nicht versucht wurde, am alten Gebäude rumzumogeln“, sagt der Oberbürgermeister.

Die Pädagogik habe sich verändert und mit ihr auch die notwendigen Räume. Mit dem Neubau entstehe eine der größten Realschulen in Baden-Württemberg.
„Jetzt gehen die Arbeiten weiter und der Innenbereich steht an“, so Pauly. Zeitlich sei man immer noch im Plan, die meisten der anstehenden Arbeiten seien auch schon ausgeschrieben.
„Ich freue mich, wenn wir 2026 dann die komplette Einweihung feiern können.“ Es sei etwas Besonderes, solch „ein Mega-Projekt wachsen zu sehen.“ Das Ganze verbunden mit vielen Entscheidungen, die bis ins Detail getroffen werden.
Das Gebäude mit Leben füllen
Auch Realschul-Rektorin Katja Fox erinnert sich noch an den Spatenstich, „wie wir damals hier standen – und wie weit wir jetzt schon sind. Wahnsinn.“ Sie freue sich darüber, „die Hülle heute schon mit Leben zu füllen. Wir können uns gut vorstellen, wie wir diesen Bau übernehmen.“

71 Koordinationsbesprechungen habe man zur neuen Schule gehabt, darin nicht enthalten die vielen kleineren: „Es macht sehr viel Spaß“, beschrieb Fox den Einsatz für den Neubau.
Mit Bläserklassen, Schülerband und Chor probierten sich die Schüler im und beim neuen Gebäude schon mal etwas aus und gaben eine Kostprobe ihrer Fertigkeiten.

Im eigens gedichteten Text der Schulband wurde dann auch direkt ein Wunsch mitgegeben: „Der Traum wird endlich wahr, wir wünschen uns so sehr, schlüsselfertig nächstes Jahr.“ Liegt das im Bereich des Möglichen? „Ob nächstes Jahr oder 2026 – das werden wir sehen“, sagte Architekt Torsten Petroschka.

Schule neu denken
Man habe sich im Vorfeld genau überlegt, „was für eine Schule wollen wir hier haben?“ Mit neuen pädagogischen Ansätzen müsse man auch Schule neu denken. Für den Realschul-Bau wurde vorab ein Wettbewerb ausgelobt. Dabei haben die beengten Verhältnisse auf dem abfallenden Gebiet bei den Architekten anfangs für Kopfzerbrechen gesorgt.
Jetzt entstehe ein moderner Bau: „Lernen soll hier Spaß machen“, so Petroschka. So gebe es später individuelle Lernbereiche, Cluster-Unterricht und „viel Licht im Gebäude.“ Die Fassade werde mit Holz verkleidet.
Die Turnhalle werde irgendwann für Schul- und Vereinssport genutzt, könne aber auch für Veranstaltungen zum Einsatz kommen.

Wie lange bleibt die Schule modern?
Eine wichtige Frage sei auch, wie es in 20 Jahren aussehe? „Die Konzepte ändern sich laufend – und wie es dann sein wird, das wissen wir nicht. Aber die Schule soll das mitgehen. Ich glaube, mit dem Gebäude wird uns das gut gelingen“, sagte Petroschka.
Jetzt sei noch jede Menge zu tun, man müsse die Fassade schließen und sich an den Innenausbau machen.

Viel Glück hat die neue Schule dafür mit auf den Weg bekommen. Nicht nur durch die vielen Zuschauer, sondern auch durch die traditionelle Zeremonie der Zimmerleute mit Richtspruch und klirrender Scherben.