Um 13 Uhr am Mittwoch ist klar, um was es sich bei dem verdächtigen Gegenstand tatsächlich handelt. Das relativ kleine, unscheinbare Päckchen auf der Treppe zur Sakristei hatte zuvor die Polizei im größeren Stil auf den Plan gerufen.
Als schließlich Spezialisten der Polizei das Päckchen vorsichtig öffnen, macht sich Erleichterung breit: Der Inhalt stellt sich als ungefährlich heraus. Darin enthalten ist ein Wechselrichter, ein kleines elektrisches Gerät, mit dem Gleichspannung in Wechselspannung umgewandelt wird. So etwas kommt beispielsweise in Solaranlagen zum Einsatz.
Am Mittwochvormittag hatte die Lage noch anders ausgesehen: kleines Päckchen, große Aufregung. Der Münsterplatz wurde abgeriegelt, niemand durfte ihn betreten.
Dort hatten Passanten zuvor das Päckchen entdeckt, abgestellt auf der Treppe zur Saktristei. Weil es daraus angeblich geklingelt habe, informierten sie eine zufällig anwesende Polizeistreife, die Verstärkung anforderte und den Platz räumen und absperren ließ.

Spezialisierte Einsatzkräfte der Polizei aus Stuttgart, so genannte Delaborierer, eilten mit Blaulicht aus der Landeshauptstadt nach Villingen. Als sie gegen 12 Uhr eintrafen, hatte fast zwei Stunden lang auf dem Münsterplatz, auf dem zunächst noch der Wochenmarkt lief, Ausnahmezustand geherrscht.
Im weiteren Verlauf wurde auch der ein Teilbereich der oberen Straße zwischen dem Zugang zum Münsterplatz und der Hans-Kraut-Gasse abgesperrt. Der Außenbereich des Gasthaus Löwen wurde ebenfalls geräumt, die Gäste mussten im Inneren des Lokals weiter essen.

Maßnahmen, die offenbar nicht allen einleuchteten, die an diesem Vormittag in der Stadt unterwegs waren. Von „Ich muss aber hier durch“ über „Ich habe einen Termin“ und „Ich muss zum Bus“ und „Ich will aber in die Stadtbibliothek, die hat nachher zu“ war alles dabei.

Viele Schaulustige hatten sich entlang der Absperrungen positioniert und das Geschehen auf dem Münsterplatz mit gezückten Handys verfolgt.
Dort war nach Eintreffen der Spezialkräfte erst einmal gar nicht so viel passiert. Rund eine Dreiviertelstunde dauerte es, bis sich einer der Delaborierer dem Päckchen näherte.
„Sie müssen erst einmal Informationen sammeln“, so ein Beamter vor Ort. Dann werde über die Vorgehensweise entschieden – und schließlich der Fund untersucht, mit dem nun bekannten, beruhigenden Ergebnis.
Am Mittwochnachmittag teilte das Polizeipräsidium schließlich mit: „Wem das Päckchen gehörte, oder wer es dort abgestellt hat, konnte bislang nicht verifiziert werden.“