Sascha Leutze fällt ein riesiger Stein vom Herzen. „Hat man das eben gehört?“, fragt er sichtlich erleichtert kurz vor 16 Uhr am 16. Dezember. Denn: Um 16 Uhr hätte Letzte zusammen mit seinen Vorstandskollegen Barbara Wirth und Matthias Früh die Entscheidung treffen müssen, die Einfluss auf die Adventszeit von vielen Donaueschinger gehabt hätte.

Die drei führen den Männergesangsverein Allmendshofen gemeinsam und es ging um die Frage: Kann das beliebte Adventskonzert am 18. Dezember in der Stadtkirche gesungen werden? Oder muss die Veranstaltung nur zwei Tage im Voraus abgesagt werden?

Auslöser war, dass Chorleiter Jochen Kiene sich kurzfristig krank melden und die Leitung des Chors beim Konzert kurzfristig absagen musste. Was tun in einer solchen Situation? „Die Optionen waren: absagen und einen Nachholtermin finden, oder kurzfristig einen Ersatz für unseren Chorleiter finden“, erzählt Leutze, hinter dem drei intensive und angespannte Stunden des Hoffens und Bangens liegen. „Eine Absage verbunden mit einem Nachholtermin wäre mit deutlich mehr Aufwand verbunden gewesen.“

Rund zehn potentielle Ersatzkandidaten habe man in den vergangenen Stunden kontaktiert. Selbst der erkrankte Chorleiter habe sich noch eingesetzt, um eine Lösung zu finden und sein Musikernetzwerk angezapft. Dann kam die erlösende Nachricht.

Kirchenmusikerin springt ein

„Motoko Matsuno hat sich bereit erklärt, unseren Chorleiter zu vertreten und einzuspringen“, so Leutze weiter. Motoko Matsuno ist seit 1. September die neue Kirchenmusikerin in Donaueschingen und Nachfolgerin von Felicia Wieland in der katholischen Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit.

„Ich habe gleich ja gesagt, ohne lange zu überlegen“, sagt die Japanerin. Für sie sei dieser Einsatz eine Selbstverständlichkeit, zumal sie beim Konzert ohnehin mitgewirkt hätte. Nun führt sie eben Regie und leitet den Chor, anstatt musikalisch zu glänzen.

Unser Archivbild zeigt Motoko Matsuno, sie an der Mönch-Orgel in der Stadtkirche St. Johann sitzt.
Unser Archivbild zeigt Motoko Matsuno, sie an der Mönch-Orgel in der Stadtkirche St. Johann sitzt. | Bild: Wursthorn, Jens

Das Programm für Sonntag wird allerdings etwas eingedampft. „Das Konzert findet nun in einer etwas kleineren Form statt. Lieder mit Gesang werden aufgeführt, die Stücke mit Orchester fallen weg“, berichtet Leutze. Das entsprechen rund einem Drittel des geplanten Programms.

Die fehlenden Stücke seien auch nicht ganz verloren. „Vielleicht werden sie im kommenden Jahr an Weihnachten aufgeführt.“ Bei anderen Auftritten eher nicht, da es sich um weihnachtliche Lieder handle.

Großes Vertrauen in Chor

Und wie fühlt es sich an, so kurzfristig die Chorleitung bei einem wichtigen Konzert zu übernehmen? „Ich bin zuversichtlich, dass alles klappt“, gibt sich Matsuno positiv. Der Chor sei gut geübt und habe im Vorfeld gut gearbeitet, sagt sie und lacht.

Noch Karten verfügbar

Das traditionelle Adventskonzert in der Stadtkirche St. Johann vor Weihnachten lockt gewöhnlich 300 bis 400 Zuhörer nach Donaueschingen. Bis 2019 fanden die Konzerte regelmäßig statt. Dann kam Corona und verhinderte bis heute weitere Auftritte.

Jetzt ist die Fortsetzung dieser Reihe nach Ende der Pandemie gerettet, wenn auch in verkürzter Form. Los geht es am Sonntag, 18. Dezember, um 13.30 Uhr in der Stadtkirche St. Johann. Karten sind noch am Einlass zu haben. Der Eintrittspreis liegt bei zehn Euro, ermäßigt fünf Euro.

300 bis 400 Zuhörer lockt das Adventskonzert des MGV Allmendshofen normalerweise in die Stadtkirche St. Johann, so wie auf unserem Bild ...
300 bis 400 Zuhörer lockt das Adventskonzert des MGV Allmendshofen normalerweise in die Stadtkirche St. Johann, so wie auf unserem Bild aus dem Jahr 2016 zu sehen. | Bild: Roland Sigwart