Es ist 11 Uhr am Donnerstag, 8. Dezember. Plötzlich schrillt das Handy, einige erschrecken. Es kommt, was bereits angekündigt war: es ist der Alarm für den bundesweiten Warntag. An diesem Aktionstag erproben Bund und Länder sowie die teilnehmenden Kreise, kreisfreien Städte und Gemeinden in einer gemeinsamen Übung ihre Warnmittel.
Kurze Zeit nach dem Mobilfunk-Alarm fährt ein Fahrzeug der Feuerwehr durch die Straße. Per Megafon wird eine Durchsage abgespielt. Ein Hinweis auf den Warntag. Im Ernstfall würden auf diesem Weg wichtige Information übermittelt. Etwa, wenn die komplette Stadt ohne Strom wäre.
Wie bei einem Stromausfall
Und genau solch ein Szenario hat die Feuerwehr in diesem Fall auch angenommen. „Wir verbinden mit der Übung mehr als nur den Warntag. Wir üben eine Versorgung wie bei Stromausfall‘, erklärt Gerd Wimmer, Kommandant der Donaueschinger Gesamt-Wehr. Wichtig sei es zu wissen, dass man in solch einem Fall zum Feuerwehrgerätehaus kommen könne.
Nicht nur in der Kernstadt, auch in allen Ortsteilen waren die Feuerwehr unterwegs. „Bis 12.45 Uhr haben wir weitergemacht, dann abgebrochen“, sagt Wimmer. Man wolle dabei feststellen, ob die Zeit ausreicht, auf der kompletten Fläche zu informieren. „Nachdem die Orte fertig waren, kamen die Fahrzeuge von dort in die Kernstadt, um hier weiter zu helfen.“
„Thema ist vor allem die Fläche. Im Ernstfall wäre ja nicht das ganze Gebiet betroffen“, sagt Wimmer. Vor dem Feuerwehrgerätehaus tuckert das große Aggregat, das das Gebäude und die Geräte der Feuerwehr mit Strom versorgt. Im Ernstfall wäre das Gebäude eine wichtige Anlaufstelle: „Wenn der Strom weg ist, dann können wir von hier weiter Notrufe absetzen“, sagt Wimmer. Entsprechend wird auch beim Warntag mit Funk gearbeitet. Dabei nutzt die Wehr ihren lokalen Kanal.

Im Gerätehaus befindet sich auch der große Lageplan der Stadt. „Der kam über das Bauamt“, sagt Wimmer. Darauf sind Stadt und Ortsteile in verschiedene, nummerierte Bereiche eingeteilt. Sechs, sieben und acht sind dabei die Kernstadt. Von der Zeit liegt die Wehr gut im Plan, der Kommandant ist zufrieden: „Es lief besser als erwartet. Die Fläche ist gut machbar und die Rückmeldungen sind gut. Wir haben auf der Straße auch verschiedene Leute angesprochen, ob sie die Durchsagen auch verstanden haben.“
Ebenso seien die funktionierenden Sirenen in der Stadt getestet worden. In Hubertshofen war da etwa der ein- oder andere erstaunt, dass jene auf dem Bürgerhaus noch einsatzfähig ist. „Um 11 Uhr haben wir alle getestet, um 11.45 Uhr mit einem Dauerton dann wieder entwarnt“, erklärt der Kommandant. Und Erkenntnisse hat die Übung auch schon welche gebracht. In Allmendshofen befindet sich auch noch eine Sirene, die jedoch manuell bedient werden muss. Hier hatte die Wehr keinen Zugang. „Solche Erkenntnisse sind Sinn einer solchen Übung.“

„Es hat nichts damit zu tun, jetzt in Panik zu verfallen. Es ist einfach eine tolle Gelegenheit, alles zusammen auszuprobieren und zu testen“, sagt Andreas Dereck, Leiter des städtischen Ordnungsamtes. Wie Dereck betont, liege die Vorsorge im Falle eines Stromausfalles auch eigenverantwortlich bei den Leuten in der Stadt. „Wir können nicht alle Privatleute mit Strom versorgen. Es ist wichtig, dafür zu sensibilisieren“, erklärt Bürgermeister Severin Graf.
Das gelte dabei weniger für den Kühlschrank, als für medizinische Probleme: „Ich denke da etwa an Geräte zur Lebenserhaltung“, so Graf weiter. Jeder müsse nachdenken was passiere, wenn plötzlich der Strom weg sei. „Im Supermarkt sind nicht nur die elektrischen Türen geschlossen, auch die Kassen gehen nicht. An der Tankstelle gibt es kein Benzin, weil die Elektropumpe nicht läuft“, erklärt Dereck.