Es ist eines der ertragreichsten und wichtigsten Geschäfte des Jahres: das Ostergeschäft. Allein in diesem Jahr rechnet der Handelsverband Deutschland (HDE) mit einem bundesweiten Umsatz von 2,3 Milliarden Euro. 41 Prozent der Verbraucher planten dabei, rund um den höchsten christlichen Feiertag Geld für Geschenke auszugeben.
Mehr als die Hälfte der Kaufwilligen plant den Kauf von Spielwaren und Dekoartikeln, rechnet der HDE vor. Wir fragen also beim Haushalts- und Spielzeugwarenladen Thedy nach: Trifft das auch auf die Donaueschinger zu? „Wir erwarten uns noch einiges an Umsatz in dieser Woche“, zeigt sich die Inhaberin Karin Stocker-Werb zuversichtlich. „Ostern ist mit Weihnachten nicht vergleichbar. Die Kunden kaufen eher kurzfristig.“
Insbesondere, da Einkäufe auch stark vom Wetter abhängig seien, wie die Einzelhändlerin erklärt: „Bei gutem Wetter kaufen die Kunden dann gerne Sandspielzeug oder Bälle. Alles, was man draußen eben so brauchen kann.“ Dazu kommen Dekoartikel. „Auch Oster-Ausstecher zum Backen werden immer gerne gekauft“, so Stocker-Werb. Insgesamt erhofft man sich bei Thedy auch noch einen umsatzstarken Karsamstag.
Bücher verschenken ist im Trend
Dass auch das Verschenken von Lesestoff im Trend liegt, bemerkt Elena Matt von der Osiander-Buchhandlung auf der Karlstraße. „Wir sind ganz zufrieden“, sagt die Filialleiterin. Seit Ende März sei der Buchladen gut besucht. „Wir haben schon viele Geschenke verpackt“, zeigt sich Matt zufrieden.

Im Trend sind der Buchhändlerin zufolge das Genre „Romance und Dark Romance“ – vornehmlich bei jungen Erwachsenen. „Auch Fantasy ist wieder stark im Kommen“, stellt Matt fest. Zum Osterfest werden aber natürlich in erster Linie die Jüngsten beschenkt. Und da liefen gestern wie heute die Klassiker: Kinderbücher und Spiele.
„Nicht mehr wie vor 30 Jahren“
Auch bei Morys Hofbuchhandlung stehen Geschenke für die Kinder und Bücher im Vordergrund. Dennoch sieht Inhaber Axel Beurer keine speziellen Entwicklungen oder Bücher, die besonders beliebt seien. „Trends gibt es natürlich immer. Aber zu Ostern sehe ich da aktuell nichts.“

Sein Ostergeschäft beschreibt Beurer als durchschnittlich: „Es ist nicht mehr wie vor 30 Jahren.“ Wie in den vergangenen Jahren rechnet Beurer also nicht mehr mit einem großen Umsatzhoch über die Ostertage: „An Ostern ist das Geschäft nicht anders als im restlichen Frühling.“
Fahrradgeschäft hat noch unter Corona-Folgen zu leiden
Auch wenn die Sonne scheint und die Temperaturen steigen: für Fahrradhändler Josef Rothweiler sind die Perspektiven nicht allzu rosig. Er hat einen Laden in der Max-Egon-Straße. „Wir haben Probleme beim Abverkauf der Räder. Zum Normalpreis können wir schon gar nicht verkaufen.“ Der Grund: Während der Corona-Pandemie boomte der Fahrradmarkt. In der Folge bestellten die Hersteller massenweise Räder. Die Lager sind voll.
Während in der Pandemie zeitweise Menschen aus Stuttgart in seinen Laden in der Max-Egon-Straße pilgerten, sieht es nun mau aus. „Die Räder mussten wir abnehmen und bleiben jetzt auf der Ware sitzen“, zeigt sich Rothweiler besorgt. Und auch bei den Kunden sitzt das Geld nicht mehr so locker in der Tasche – so seine Beobachtung. „Die Kunden sind sehr wählerisch geworden und brauchen lange für einen Kaufentschluss.“