Fast acht Stunden dauerte der Einsatz auf dem Ladeplatz des Aldi-Zentrallagers vor den Toren von Donaueschingen. Der Grund dafür war ein Loch in etwa zwei Metern Tiefe mit gerade einmal vier Zentimetern Durchmesser. Gebildet hatte es sich in der Nacht zu Freitag, 10. Januar, unter dem Gelände des Discounter-Riesen an einer Wasserleitung.
Die ungefähre Stelle des Wasserrohrbruchs konnte das Donaueschinger Wasserwerk laut Leiter Kai Baudis bereits am Freitagvormittag finden. Wegen der schwierigen Bodenverhältnisse im Bereich der Donau-Auen wurde der Einsatz zur Freigrabung der Leitung aber erst für Montag, 13. Januar, vorbereitet.
Einschränkung der Wasserversorgung verhindert
Zuvor entkamen in der Nacht durch das kleine Rost-Leck etwa 50 Kubikmeter Wasser in die umliegende Erde. Zum Vergleich: Für das größte Donaueschinger Versorgungsgebiet Buchberg neu seien etwa 20 Kubikmeter Wasserverbrauch pro Nacht normal: „Es überrascht auch mich immer wieder, welche großen Wassermengen durch selbst kleine Löcher kommen“, sagt Kai Baudis nach dem Einsatz.
Möglich war die verzögerte Reparatur, weil der Wasserrohrbruch laut Baudis nur Teile des großen Aldi-Lagers und ein weiteres Haus betraf. „Ansonsten merken die Donaueschinger nichts davon.“ Für die betroffenen Gebäude hatten die Wasserwerke demnach eine Notfallversorgung über das Wochenende eingerichtet.
Bodenverhältnisse besser als befürchtet
Vor der Reparatur hatte der Wasserwerksleiter die Sorge, dass die Aktion bis in den Dienstag hinein andauern könnte. Im Boden rund unter dem Aldi-Lager nahe der Donau hatte Baudis viel Kies erwartet.
Daher hatte das Wasserwerk auch provisorische Wände vorbereitet, um das Loch bis zur Wasserleitung hin stabilisieren zu können. „Weil es kein Kies-, sondern Lehmboden war, ging es aber deutlich schneller als befürchtet“, sagt Kai Baudis.
Leitung bereitet immer wieder Probleme
Dass es überhaupt zum Rohrbruch kam, liegt für Kai Baudis vor allem an der Bauart der Leitung. „Die Wasserleitung ist aus den 1970er-Jahren und es ist bereits bekannt, dass sie nicht besonders gut ist.“ Zwar sei dies für Wasserrohre noch nicht besonders alt, jedoch gehört die Leistung damit zur ersten Generation der damals neu entwickelten duktilen, das heißt besonders verformbaren Gussrohre. Diese seien besonders anfällig für Rost.
Einige davon seien damals in und um Donaueschingen herum verlegt worden. „Die Leitungen müssen perspektivisch alle ausgetauscht werden“, sagt Kai Baudis. Schon seit Weihnachten sucht das Wasserwerk im Versorgungsgebiet Buchberg neu nach weiteren Problemstellen, da es hier bereits vor dem nun reparierten Leck einen erhöhten Nachtverbrauch festgestellt hatte.