Weihnachtsstimmung kam im fürstlichen Marstall in Donaueschingen am Wochenende immer spätestens abends zur Dämmerung auf. Doch die diesjährige Ausgabe der Fürstenberg-Weihnachtswelt war im Vergleich zu den erfolgreichen Vorjahren doch eine etwas andere, als gewohnt. Zwischen den Ständen der rund 75 Händler mit allerhand Schmuckkreationen, Bekleidungs- und Geschenkideen, Wohnaccessoires, Glitzer, Delikatessen und Probierständen herrschte dieses Mal reichlich Luft.

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Weniger Besucher und Umsatz

„Die erforderlichen Mindestabstände konnten dadurch schön eingehalten werden und es herrschte kein dichtes Gedränge, wie es sich zur Coronazeiten sowieso verbietet“, erklärte Organisatorin Kerstin Tritschler am späten Samstagnachmittag. Die „reichlich Luft“ zwischen den potenziellen Kunden sahen die Händler freilich etwas anders. Zwischen „verhaltener Kundenresonanz“, über „unterirdische Besucherzahlen“ bis hin zu „einerseits gut, dass ich die einzelnen Kunden in Ruhe ausführlich beraten konnte – andererseits schlecht, dass es insgesamt wesentlich weniger Leute waren“ reichten die Kommentare der Anbieter.

Manch einer sah mit seinem diesjährigen Umsatz noch nicht einmal die Fixkosten wie Miete und Personal gedeckt. Dennoch waren die meisten Händler froh, überhaupt ihre Waren in gehobenem, edlem weihnachtlichem Ambiente „mit adligem Glanz“ in der Donaustadt anbieten zu können.

Da durch die 2G-Plus-Auflage in diesem Jahr wesentlich weniger Publikum zur Weihnachtswelt kommt, können Sicherheitsabstände, wie auf ...
Da durch die 2G-Plus-Auflage in diesem Jahr wesentlich weniger Publikum zur Weihnachtswelt kommt, können Sicherheitsabstände, wie auf unserem Bild von der Anspannhalle zu erkennen ist, leicht eingehalten werden. | Bild: Roland Sigwart

Warteschlange vor Teststation

Was der Vorweihnachtsstimmung rund um die Weihnachtswelt gerade recht kam, war am Wochenende auch der Schneefall, der pünktlich am Samstag eine dünne weiße Decke in die Baar-Landschaft zauberte. Insgesamt waren es wesentlich weniger Besucher, der Einzugsbereich war dennoch gewohnt groß. Nicht nur VS-Kennzeichen waren auf den rund um den Marstall geparkten Autos zu entdecken, auch TUT-, RW-, FDS-, KN-, FN-, FR- oder LÖ-Kennzeichen verrieten, woher die Besucher kamen.

Die Donaueschingen Fürstenberg-Weihnachtswelt war im weiten Umkreis einer der wenigen Weihnachtsmärkte, die trotz behördlicher 2G-Plus Auflagen tatsächlich „durchgezogen“ und nicht komplett abgesagt wurde. Die Vorschriften – Zutritt nur für Geimpfte und Genesen, die zusätzlich einen aktuellen Antigentest vorlegen mussten – waren dann auch der Grund dafür, dass sich zeitweise in der Sennhofstraße eine lange und zeitraubende Warteschlange bildete. Dieses Mal allerdings nicht wie in den Vorjahren vor der eigentlichen Eingangskontrolle, sondern vor dem eigens aufgestellten DRK-Zelt, in dem die ungetesteten Besucher sich ihr Schnelltestzertifikat abholen konnten.

Eine lange Warteschlange bildet sich bei der Fürstenberg-Weihnachtswelt in Donaueschingen zeitweise vor dem DRK-Schnelltestzelt.
Eine lange Warteschlange bildet sich bei der Fürstenberg-Weihnachtswelt in Donaueschingen zeitweise vor dem DRK-Schnelltestzelt. | Bild: Roland Sigwart

Vierter Tag soll sich etablieren

Für weihnachtliche Stimmungsmusik sorgte zum ersten Mal Sebastian Schnitzer, der sich mit seinem rollenden Piano am Geweihgang platzierte. Erstmals wurde die fürstliche Weihnachtswelt auch auf vier Tage ausgedehnt und bereits am Donnerstag Nachmittag eröffnet. „Diesen zusätzlichen vierten Tag werden wir wohl auch in Zukunft beibehalten“, bilanzierte Kerstin Tritschler.

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Das meistfotografierte Motiv der Weihnachtswelt war wieder der lange Geweihgang zur Anspannhalle, der jedes Mal aufwändig und immer anders dekoriert wird, in diesem Jahr mit einer ganz in grün gehaltenen Dekoration. Die Handys der Besucher klickten für etliche Erinnerungsfotos aber auch in der schmucken Anspannhalle, wo ein Modehändler mit einer riesigen Auswahl von ausgefallenen Hutkreationen seinen Stammplatz neben Tierkopf-Jagtrophäen hat.

Auch die jüngsten Weihnachtsmarktbesucher kamen bei einem verkleinerten Mini-Angebot auf ihre Kosten: Sankt Nikolaus und Knecht Ruprecht mischten sich ebenso unter die Besucher wie der Taschenzauberer „Orlando“.

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