Wer nach Mitternacht in Donaueschingen unterwegs ist, der muss auf hellen Mondschein hoffen, oder eine Taschenlampe mit dabei haben. Um Energie zu sparen, werden die meisten Straßenlaternen in der Stadt von 0 bis 5 Uhr ausgeschalten.
Was bedeutet das für die Sicherheit?
Wenn das Licht aus ist, dann bewegen sich Menschen ungern durch entsprechende Bereiche. Manche verspüren dabei sogar Angst. Wie bewertet die Polizei diesen Zustand in Donaueschingen?

„Natürlich ist das für uns auch ein Thema“, sagt Thomas Knörr, Leiter des Donaueschinger Polizeireviers. „Wenn man in Donaueschingen unterwegs ist, dann kann das beängstigend wirken, so stockdunkel.“ Knörr versteht die Beweggründe der Stadt, aus Sicht der Ordnungshüter werde das Gefühl von Sicherheit vermindert: „Aus polizeilicher Sicht sind das natürlich keine optimalen Bedingungen und nicht zu befürworten. Das Sicherheitsgefühl leidet.“
Gibt es Vorfälle?
Konkrete Vorfälle, wie etwa eine Zunahme bestimmter Straftaten sei jedoch aktuell nicht zu bemerken: „Nach unserer Wahrnehmung ist das nicht der Fall. Ob das zukünftig allerdings nicht jemand ausnutzt, das weiß ich nicht“, sagt Knörr. Eine Auswirkung sei sicher bei den Menschen in der Stadt zu bemerken: „Manch einer traut sich eventuell später nicht mehr raus. Ich denke da etwa an Hunde-Spaziergänger.“
Und nicht zuletzt haben die dunklen Straßen auch eine Wirkung auf die Polizisten im Einsatz: „Man geht damit wachsamer um. Unter Licht ist natürlich auch eine bessere Eigensicherung möglich.“

Führt die Situation mit der Dunkelheit in der Stadt jetzt dazu, dass vermehrt Polizei-Streifen unterwegs sind? „Nein, es läuft wie bisher“, erläutert der Revierleiter. Man zeige Präsenz, aber dieses Thema habe auch mit der Personalsituation zu tun, die nicht gut sei: „Mehr Streifen los zu schicken, das ist uns schlicht nicht möglich.“ Der Beruf werde nicht einfacher, ganz im Gegenteil. „Dazu kommt auch noch, dass unser Gegenüber im Umgang auch nicht einfacher wird.“ Ein Problem, das Knörr in der Gesellschaft festmacht.