Furtwangen – Vor 50 Jahren gründeten begeisterte Brettle-Spieler um Rolf Balthasar den Furtwanger Brettle-Club. Der feierte nun mit dem 65. Turnier in der Vereinsgeschichte seinen 50. Geburtstag. Doris Klausmann ging als Siegerin hervor.

Die Zahl von 36 Teilnehmern beim Brettle-Turnier im Gasthaus „Bad“ zeigte nicht zuletzt, dass das Spiel heute immer noch aktuell ist. Auch das Alter der Spieler ab 20 Jahren machte deutlich, dass diese Tradition für alle Generationen interessant ist. Gewertet wird nach Punkten für Sieg und Niederlage. Als zweiter Wert wird am Ende die Zahl der im Lauf des Spiels gesammelten oder verlorenen Steine zusammengerechnet. Doris Klausmann hatte acht Punkte mit 33 Plus-Steinen. Auf den zweiten Platz kam Bruno Hauser mit sieben Punkten und 51 Plus-Steinen und auf den dritten Platz Gaby Hofmann mit sieben Punkten und 39 Plus-Steinen.

Für die Teilnehmer stellt der Brettle-Club immer eine große Zahl von Sachpreisen zur Verfügung, aus denen sich die Teilnehmer in der Reihenfolge ihrer Platzierung einen Gewinn aussuchen dürfen. Der beliebteste Gewinn ist meistens ein handgemachtes Brettle-Spiel. Aber auch der letzte Spieler in der Tabelle wird nicht vergessen, denn neben Taktik spielt bei diesem Würfelspiel immer das Glück eine Rolle. Der Letztplatzierte erhielt als Trost ein Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel.

Und so fing alles an: Am 28. November 1974 entschieden sich elf passionierte Brettle-Spieler, die sich regelmäßig zum Spiel im Gasthaus „Bad“ trafen, einen eigenen Verein zu gründen, den Brettle-Club. Am 5. Dezember wurde die Vereinsgründung vollzogen. Vorsitzender wurde Rolf Balthasar. Besonders stark vertreten bei den Gründungsmitgliedern war die Familie Schlageter. Anfangs fand sogar zweimal im Jahr ein Turnier statt, später nur noch einmal, sodass es nun das 65. Turnier war.

Das Spiel erfreute sich großer Beliebtheit: Die maximale Teilnehmerzahl beim Turnier waren 110 Spieler, sodass man damals im „Bad“ nicht einmal genügend Platz fand und auch noch in die Wohnung der Familie Schlageter ausweichen musste. 30 Jahre lang war Rolf Balthasar Vorsitzender des Vereins. Nach seinem Tod übernahm Helga Weinauge diese Aufgabe und gab sie vor vier Jahren an Heidi Ganter weiter.

Auf Initiative von Rolf Balthasar gab es dann sogar viele Jahre Brettle-Unterricht in einer Arbeitsgemeinschaft an der Grundschule Neukirch, um das alte Spiel weiterleben zu lassen. 17 Jahre lang lernten die Kinder in Neukirch das Spiel unter der Regie von Helga Weinauge und anschließend unter Anleitung von Carmen Kienzler kennen.

Abschließend lud die Vorsitzende Heidi Ganter alle Freunde des Brettle-Spiels ein, zu den regelmäßigen Spiel-Abenden ins Gasthaus „Bad“ zu kommen. Ab dem 9. Januar wird hier wieder alle 14 Tage Brettle gespielt.