Furtwangen Die Vereinigung aller Jäger im Schwarzwald-Baar-Kreis feiert dieses Jahr ihr 50-jähriges Bestehen und bietet deshalb das ganze Jahr über Veranstaltungen an. Im Gewann „Leimoos“ zwischen Mäderstal und Linach fand nun ein Praxisseminar zum Thema „Waldumbau und Jagd“ der Kreisjägervereinigung unter Leitung von Biotop-Obmann Lothar Gutzek statt.
Nach der Begrüßung durch die Jagdhornbläser des Hegerings Oberes Bregtal unter Leitung von Michael Willmann stellten Stefanie Thoma, Lisa Marie Stahl und Mira Huckfeld von der forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt (FVA) Freiburg das Projekt vor.
Das Wildtierinstitut der FVA hatte zwei Modellgebiete in Baden-Württemberg ausgesucht. Eins im Korker Wald im Ortenaukreis, das andere im Linachtal bei Furtwangen. Ziel dieses langjährigen Projektes ist es, Waldbesitzer, Jäger und die Forstverwaltung zu einem gemeinsamen Vorgehen beim Waldumbau zu veranlassen und die Kommunikation der Beteiligten untereinander zu verbessern.
In den Wäldern rund um Furtwangen dominiert die Fichte. Sie ist frostresistenter ist als andere Baumarten. Aber der Klimawandel macht ihr zu schaffen, trockene Sommer und der Borkenkäfer verringern den Fichten-Anteil im Schwarzwald rapide. Zwar haben andere Bäume wie Tanne und Buche auch Probleme mit trockenen Sommern, aber sie scheinen den Klimawandel doch besser zu vertragen.
Beim Umbau der Fichten-Monokulturen zu klimaresistenteren Wäldern mit einem hohen Anteil an anderen Baumarten kommt der Jagd eine große Bedeutung zu: durch die Reduzierung des Rehwildbestandes sinkt der Verbiss an den jungen Bäumen und der Waldbesitzer hat so eine größere Auswahl an nachwachsenden alternativen Baumarten.
Hauptanliegen der bisherigen Arbeitstreffen der am Runden Tisch Beteiligten war deshalb die Verbesserung der Kommunikation zwischen Jägern, Förstern und Waldbesitzern. Die Waldbesitzer stellten ihre waldbaulichen Ziele und Pläne vor, die Jagdpächter konnten dann ihre Bejagungsmethoden anpassen und die jagdliche Schwerpunkte dort setzen, wo die Naturverjüngungen entstehen sollen.
Beim anschließenden Gang durch die Waldbestände konnten sich die Teilnehmer der Veranstaltung ein Bild von einer Zusammenarbeit machen Auf einer Verjüngungsfläche befindet sich ein hoher Anteil von Weißtannen. Hier hat das Projekt sein Ziel erreicht.