Die Asiatische Hornisse wird auch am Hochrhein immer mehr zur Gefahr für einheimische Insekten – vor allem der Bestand der Honigbienen ist durch die invasive Art aus Südostasien gefährdet.
Im September 2025 wurden auch in Bad Säckingen drei Nester des Bienenschädlings entdeckt. Ein Aktions- und Ausbildungstermin in Bad Säckingen für Imker aus der Region soll dazu beitragen, ihre weitere Ausbreitung zumindest zu verlangsamen.
Für die Honigbienen ist die Hornisse eine dramatische Gefahr
Für Gärtnermeister Peter Kaltenbach aus Heitersheim, Referent im Landesverband Badischer Imker ist die Ausgangslage dramatisch: „Wenn die Entwicklung weiter geht wie bisher, haben wir in vier Jahren in Baden-Württemberg mehr als 50.000 Nester der Asiatischen Hornisse und in fünf Jahren wird deren Fressbedarf größer sein als der gesamte Bienenbestand im Land“, erklärt er gegenüber dem SÜDKURIER.
Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse muss eingedämmt werden
Da es nicht gelungen sei, die flächendeckende Ausbreitung des Schädlings zu stoppen, gelte es nun, neue Verfahren zur Bekämpfung einzusetzen. „Der Einsatz eines Hubwagens, um die Nester aus einer großen Höhe zu entfernen, ist einfach zu teuer“, ergänzt er.

Eine Alternative stelle die Abtötung der Tiere im Nest durch Aktivkohle dar. Dieses werde mittels einer ausfahrbaren Teleskoplanze vom Boden her in das Nest eingebracht, führt er weiter aus. Dieses Vorgehen konnten nun zahlreiche Imker aus der Region anhand eines Nestes in der Trottäckerstraße in Bad Säckingen üben.
Ein Übungstermin, den Ralf Däubler, Fachbereichsleiter Umwelt und Energie, für die Stadt Bad Säckingen gerne unterstützt. „Es geht darum, den Bestand und die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse einzudämmen“, sagt Däubler.

Da die öffentliche Hand die Kosten für die Entfernung der Nester nicht mehr übernehme, werde die Stadt Haus- und Grundbesitzer bei der Entfernung im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanziell unterstützen. „Auf die Dauer werden wir jedoch nicht bei jedem Nest helfen können“, ist sich Däubler sicher.
Vor allem Imker engagieren sich im Kampf gegen die Asiatische Hornisse
Um so wichtiger ist es, dass die Imker das neue Verfahren mittels der Teleskoplanze anwenden können. Bei einem Nest in 18 Metern Höhe in einem Laubbaum kein leichtes Unterfangen. Mit großer Genauigkeit muss die Teleskoplanze ausgefahren und mit Hilfe einer Drohnenkamera die Leitung in das Nest eingebracht werden – eine schwarze Wolke der Aktivkohle zeigt an, dass die Aktion erfolgt hat.
Die Hornissen werden im Nest ersticken und austrocknen. Anschließend wird es in kleinen Stücken vom Baum geholt – mit oft mehreren tausend Insekten in einem Nest, erläutert Kaltenbach.

Ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse am Hochrhein. Im Landkreis Lörrach wurde das Insekt erstmals 2023 nachgewiesen und ist dort in den Tallagen weit verbreitet.
Aus Bad Säckingen wurden seit dem April 2025 mehrfach Einzeltiere gemeldet, im September wurden drei Nester dokumentiert. Im laufenden Jahr wurden auch zwei Nester in Wehr und eines in Herrischried festgestellt. Die tatsächliche Verbreitung zeigt sich, wenn im Herbst die Laubblätter ihre Blätter verlieren und die Nester dann gut sichtbar sein werden.