Nahezu magnetische Anziehungskraft entwickelte nicht erst am Wochenende das inzwischen siebte internationale Kramertreffen. Die ersten Teilnehmer des Treffens rückten teilweise mit Wohnwagen und Schäferkarren im Schlepptau schon am Freitag an, den ganzen Samstag und Sonntag über hörte man gerade von den Schwungradschleppern unüberhörbar die unverkennbaren Motorgeräusche, alle mit Fahrziel Gutmadingen.
Woher die alle kamen konnte anhand der Kennzeichen oder auch der Hinweiszettel an den Traktoren entnommen werden, aus ganz Deutschland und der Schweiz.
An den drei Eingangsstraßen wurden die Traktoren registriert, in den Straßen erhielten sie dann die Hinweiszettel über Fahrzeugtyp, Baujahr, Pferdestärke und Besitzer. 400 Fahrzeuge verschiedener Fabrikate waren es dann, die in Gutmadingen dabei waren.

Kramer fuhr auch die regionale Politprominenz. Zum Bieranstich tuckerte Bürgermeister Martin Numberger samt Familie und dem Landtagsabgeordneten Guido Wolf auf einem Kramer zum Bierfass. Auf dem anderen Traktor waren der Geschäftsführer von Kramer Pfullendorf, Christian Stryffeler sowie der frühere Landtagsabgeordnete Franz Schumacher.
Vom Vorstandsteam der Kramerfreunde begrüßte Christiane Schnekenburger die Gäste, Raimund Neininger berichtete kurz über die 30-jährige Geschichte der Kramerfreunde, die 1992 als Interessengemeinschaft gegründet wurde und dann später im Verein Kramer-Allesschaffer-Freunde überging.

Bürgermeister Martin Numberger gratulierte den Kramerfreunden zum Jubiläum, und Guido Wolf hatte wie immer lockere, zum Treffen wie für Gutmadingen passende Pointen parat. Zum ersten Mal war außer den Inhaberfamilien, die in früheren Jahren immer mal wieder in Gutmadingen waren, der Geschäftsführer von Kramer-Neussen aus Pfullendorf dabei. Christian Stryffeler zeigte sich beeindruckt vom Treffen und wies auf die Verbindung der Firma zu Gutmadingen hin, die hier 1925 gegründet wurde.
Hans Kramer steuert das älteste Gefährt
Das Kramertreffen war wieder einmal mehr ein Lehrbeispiel über die technische Revolution der Landwirtschaft, von Pferde- und Kuhgespann zum Traktor. Und auch das älteste Gefährt, eine Mähmaschine Baujahr 1928,war noch funktionstüchtig, Hans Kramer fuhr mit ihr immer wieder durch die Straßen.

Auch Maschinen und Geräte die heute allesamt als historisch bezeichnet werden aber noch voll funktionstüchtig sind, waren in Aktion zu sehen. Sei es ein holzgasbetriebener Säge- und Spaltautomat, eine alte Dreschmaschine, Holzspalter, oder ein altes Gespann eines Langholztransporters mit dem eindrucksvoll zum Staunen der Besucher gezeigt wurde, wie man früher Holzstämme im Wald auf den Wagen lud.
Festbetrachtung aus 38 Meter Höhe
Bauernspiele, Gesichtsbemalung, ein Gottesdienst am Sonntag mit anschließender Fahrzeugsegnung, viele weitere Aktionen und musikalische Unterhaltung in der Dorfmitte und in den Festlauben der Vereine trugen letztlich dazu bei, dass das siebte Kramertreffen wieder ein Erfolg wurde. Fabian Huber ermöglichte es vielen Festbesuchern, einen Blick aus 38 Meter Höhe aus einem Hubkorb über Gutmadingen zu werfen.