Die landesweite Aktion „1000 Gemeinden pflanzen 1000 Bäume“ dient als Vorbild: In Kirchen-Hausen initierte aus den Reihen der Bürger Klemens Rösch gemeinsam mit der Schule jetzt eine nachhaltige Baumpflanzaktion. Rund 60 Grundschüler pflanzen 300 Bäume, ein erster Anfang, um die 1000 zu erreichen.

Die Schüler der Grundschule Kirchen-Hausen machten sich trotz Regen und dann Schneefall, der immer heftiger wurde, am Freitagmorgen gemeinsam auf den Weg zur Bärhalde in Aulfingen. Begleitet wurden die Schüler von einigen Eltern, aber auch Omas und Opas.

Iddengeber für die Pflanzaktion und Sponsor für das Vesper ist Klemens Rösch (links), der sich über den Arbeitseifer der Schüler freut. ...
Iddengeber für die Pflanzaktion und Sponsor für das Vesper ist Klemens Rösch (links), der sich über den Arbeitseifer der Schüler freut. Schulleiterin Simone Rudolf verteilt die Brezeln. | Bild: Paul Haug

„Wir pflanzen Bäume im Wald„, hörte man immer wieder. Darauf hatten sich die Schüler schon die ganze Zeit gefreut, und die Freude konnte auch der Wintereinbruch nicht trüben. Die Aulfinger Kinder warteten beim Bahnhof, bis die Kirchen-Hausener Kinder mit dem Ringzug eintrafen, von dort aus stand zuerst einmal eine Wanderung ins Dörstel und von dort auf die Bärhalde an. Dort warteten auch bereits die beiden Revierleiter Karl-Ernst Rapp und Hartmut Bertsche, dessen Revier die Bärhalde ist. „Die Bärhalde hat viele Kahlstellen aufgrund vieler Einflüsse, wie Trockenheit, Käfer, Sturm und Schneebruch“, informierte Bertsche. Nun gilt es wieder Stück für Stück aufzuforsten.

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Klemens Rösch aus Kirchen-Hausen hatte die Idee, eine Baumpflanzaktion zusammen mit der Schule ins Leben zu rufen. Er fand bei Schulleiterin Simone Rudolf sofort offen Ohren, sie war von der Idee begeistert. Rösch wollte sogar die Pflanzen bezahlen, das übernimmt aber die Stadt, und so erklärte er sich bereit, das Vesper für die Baumpflanzer zu übernehmen. Zusammen mit Revierleiter Hartmut Bertsche wurde dann sowohl der Ort wie auch der Zeitpunkt der Pflanzaktion vereinbart, dass es dabei schneit, hatte man nicht auf dem Plan. Aber es war auch kein Hinderungsgrund.

Schulleiterin Simone Rudolf mit den Buchenpflanzen. Rechts im Hintergrund Bürgermeister Martin Numberger, der die Pflanztruppe besucht ...
Schulleiterin Simone Rudolf mit den Buchenpflanzen. Rechts im Hintergrund Bürgermeister Martin Numberger, der die Pflanztruppe besucht und den Initiatoren und Schülern dankt. | Bild: Paul Haug

Ausgestattet mit kleinen Schaufeln und Spaten gingen die Kinder ans Werk und im Nu waren die 300 Buchen gesetzt. Die Bärhalde ist ein schwieriger Standort, der Waldumbau an schwierigen Standorten mit geeigneten Gehölzen wird überall gefordert. Im Stadtwald von Geisingen gibt es noch tausende von Bäumen neu zu pflanzen, und hier macht man sich bekanntlich Gedanken, welche eventuell hitzeresistenten Bäume man an welchen Standorte einbringen kann.

Viel Spaß macht es den Kindern, den Grundstein für den Wald von übermorgen zu setzen. Vanessa Weiler mit den beiden Revierleitern ...
Viel Spaß macht es den Kindern, den Grundstein für den Wald von übermorgen zu setzen. Vanessa Weiler mit den beiden Revierleitern Karl-Ernst Rapp (links) und Harmut Bertsche. | Bild: Paul Haug

Auch Bürgermeister Martin Numberger ließ es sich nicht nehmen, bei der Baumsetzgruppe vorbeizuschauen. Er selbst hat im Wald seiner Eltern schon öfters Bäume gepflanzt. „Ich bin mit dem Wald schon von Kind auf eng verbunden“, informierte der Bürgermeister.

„Der Landesverband des Gemeindetages Baden Württemberg hat die Aktion ‚1000 Gemeinden pflanzen 1000 Bäume‘ ins Leben gerufen und die Mitglieder der Kreisversammlung der Gemeinden des Landkreises Tuttlingen haben bei ihrer jüngsten Sitzung in Immendingen die Aktion begrüßt und beschlossen, hieran teilzunehmen“, erklärte der Geisigner Bürgermeister. Er dankte der Rektorin Simone Rudolf für die Vorbereitung der Aktion, aber auch Revierleiter Hartmut Bertsche und dem Sponsor für das Vesper, Klemens Rösch.

Arbeit macht hungrig, selbst bei Schneegestöber. Etwas Schutz bietet die Jagdhütte im Dörstel vor dem heftigen Schneefall.
Arbeit macht hungrig, selbst bei Schneegestöber. Etwas Schutz bietet die Jagdhütte im Dörstel vor dem heftigen Schneefall. | Bild: Paul Haug

Nach dem Setzen der Bäume gab es bei der Jagdhütte Nagel im Dörstel das Vesper, ehe die Kinder dann wieder zurück nach Aulfingen beziehungsweise zum Ringzug liefen, der sie dann nach Kirchen-Hausen zurückbrachte.

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„Was noch fehlt, ist ein Schild, dass diese Bäume von den Schülern gepflanzt wurden. Ich mache mir aber Gedanken über ein solches Schild“, sagte Klemens Rösch. „Spaß hat es uns allen gemacht, einen Baum zu pflanzen“, sagte stolz Schülerin Vanessa Weiler aus Aulfingen. Wenn die kleinen Baumpflanzer trotz Regenkleidung auch teilweise froren, war dies schon bald vergessen, denn die Schüler haben bleibende Spuren im Wald hinterlassen und werden sicher in einigen Jahren noch an die Stelle zurückkommen, wo sie Bäume gepflanzt haben.

Stadtwald

Die Stadt Geisingen hat rund 2200 Hektar Wald und ist damit nach Tuttlingen der zweitgrößte kommunale Waldbesitzer im Landkreis. Der nachhaltig mögliche Jahreseinschlag beträgt 18 500 Festmeter. Der Geisinger Stadtwald ist in zwei Reviere gegliedert, betreut von den Förstern Karl–Ernst Rapp und Hartmut Bertsche. Die Grundschule Kirchen-Hausen hat nun mit rund 60 Schülern 300 Bäume in Aulfingen gepflanzt. Es waren ausschließlich Buchen, die in der Abteilung Bärhalde gesetzt wurden. (ph)