Überall sichtbar sind große Lager mit Holzstämmen, teilweise werden sie beregnet. Es gibt auch sogenannte Trockenholzlager, die nicht beregnet werden. Ein solches, kaum einsehbares Lager hat die Stadt Geisingen im Gewann Auf Wiesen im Dreieck Aitrach-Autobahn Donau eingerichtet. Dort lagern bereits rund 600 Festmeter Fichtenholz, weitere rund 500 bis 600 Festmeter kommen noch hinzu, je nach derzeitiger Marktlage.
Das Lager wurde eingerichtet weil es genügend Abstand zum Wald hat, und der ist wichtig. Damit sich Borkenkäfer – falls noch Larven oder schon fertige Käfer in der Rinde sind – nicht von den Stämmen in Richtung Wald davonmachen und dort erneut für Nachwuchs und Schäden sorgen, oder auch umgekehrt.

Der Borkenkäfer ist im Stadtwald von Geisingen überall präsent. Seit 2018 wechseln sich Sturm und Käferpopulationen ab. Sturmschäden gibt es insbesondere in Leipferdingen und Aulfingen, wie Revierleiter Hartmut Bertsche betont, und dort kam es dann nicht zuletzt auch in Folge dieser Schäden zu Käferpopulationen.
In manchen Zeiten vermehrt sich der Käfer schneller als die Waldarbeiter hinterherkommen und befällt Bäume. Das macht aber auch die Aufarbeitung recht schwierig. An der einen Stelle gibt es mal drei bis vier Bäume, an einer anderen auch einmal mehrere Dutzend an einem Flecken, und dann müssen die Waldarbeiter mit dem Rückezug sogleich weiter an die nächste Fläche.
Die Bäume müssen gefällt und sofort zu einem Lager transportiert werden, damit sie von Transportfahrzeugen aufgeladen und abgefahren werden können.
Allein im Zuständigkeitsbereich von Revierleiter Bertsche dürfte die Menge an sogenannten zufälligen Ergebnissen – also Holz, das wegen Sturmschäden, Borkenkäfern oder anderen Umständen anfällt – an die 6000 Festmeter betragen. Im Gutmadinger und Geisinger Revier von Bertsches Kollegen Karl-Ernst Rapp liegt die Menge bei knapp einem Drittel davon.
Oft ist der Befall nicht gleich ersichtlich
Wie sich der Käfer derzeit vermehrt und verbreitet, stellt alles, was die Fachleute bisher über den Schädling gelernt haben, in den Schatten. Bäume sind befallen, man sieht ihnen aber kaum etwas an: Unten am Stamm kein oder kaum Sägmehl, wie die beiden Forstarbeiter Martin Kaiser und Andrej Reinhardt betonen. Und oben sind die Bäume noch benadelt und es bedarf eines geübten Blickes um festzustellen dass dort bereits unter der Rinde die nächste Polulation an Schädlingen heranwächst.
Sind die Bäume dann auch noch rotfaul, was durch einen Pilz verursacht wird, ist der Aufwand für das Fällen und Bergen höher als der Ertrag.
Holzaufarbeitung dauert noch eine Woche
Entfernt man die Rinde an solcherart befallenen Bäumen, die oben an der Spitze noch grüne Nadeln haben, findet man unter der Rinde nur noch wenig fertige Käfer oder Larven, der Rest ist bereits geschlüpft und hat sich vermutlich im Boden verkrochen um zu überwintern.
Noch eine Woche, so Hartmut Bertsche, „dann sind wir mit der Käferholzaufarbeitung voraussichtlich durch“. In der Hoffnung, auch alle befallenen Bäume umgesägt zu haben, und um nicht wieder von vorne beginnen zu müssen.