Der kleine Gastraum im Vereinsheim des FC Hüfingen sieht sauber aus. Der Boden frisch gewischt, die Stühle sorgsam auf die Tische gestellt. "Passen sie auf, hier ist überall Staub", relativiert Karl Fritschi, Vorsitzender des FC Hüfingen. Aktuell laufen die Sanierungsarbeiten an dem Gebäude.
Von außen ist das kaum zu erkennen, wohl aber nach dem Öffnen der Eingangstür. Seit Mitte Oktober sind die Vereinsmitglieder dabei, das Gebäude zu entkernen, alte Kacheln abzuschlagen und den Weg zu ebnen, für einen modernen Kabinentrakt. Dazu gehört etwa auch eine entsprechende räumliche Trennung: "Wir haben in die Kabine der Schiedsrichter bereits eine neue Wand eingezogen", sagt Fritschi. Damit werde man einerseits der Geschlechtertrennung gerecht, verhindere andererseits, dass sie zwei Schiedsrichter eine Kabine teilen müssen: "Etwa sonntags, wenn wir zwei Spiele hintereinander haben", so Fritschi. Einige Türen wurden von den Fußballern rausgenommen, der innere Bereich soll dadurch offener und heller werden. Die Toiletten sind jetzt nicht mehr von der Dusche, sondern von außen her zugänglich. "Das sind alles auch kostenschonende Maßnahmen", so Fritschi.
Böse Überraschung
Was mit den Abriss-Arbeiten im Inneren allerdings auch ans Licht kam: Einige böse Überraschungen, mit denen vom Verein so niemand gerechnet hat. Teilweise sind zwischen Dach und Außenwand große Lücken, die quasi direkt ins Freie führen. Allerdings so gebaut, dass es von Außen nicht zu erkennen ist. Teilweise wurden noch Steine dazwischen gesetzt, manche liegen lose auf der Wand. "Wir haben uns früher öfter darüber gewundert, warum wir Schäden an den Leitungen haben, sie im Winter zugefroren sind. Jetzt ist klar, woran das lag", sagt der Vorsitzende. Vor 40 Jahren habe sich eben niemand Gedanken über Heizkosten gemacht. Die Stromleitungen im Gebäude müssen ebenfalls neu gemacht werden.

Beton reinlaufen lassen
Was ebenfalls wehtue, sei die Situation im Gang, der die Kabinen verbindet. Nachdem der Boden rausgeholt wurde, hat man dort festgestellt, dass es einen Höhenunterschied gibt: "Da wurde kein Estrich benutzt, sondern die haben einfach den Beton reinlaufen lassen. Den bekommen wir nicht raus", so Fritschi. Für die Wärmeversorgung sind Fußboden-Heizungen geplant. Beim Eingang in den Kabinenbereich, der eine separate Tür bekommen soll, wird es aufgrund des Betons nun einen Absatz geben, den man eigentlich vermeiden wollte.

Im März soll alles fertig sein
Aktuell warte man jetzt darauf, dass die Handwerker mit den Arbeiten im sanitären Bereich beginnen, die Fußbodenheizung einbauen: "Unser Ziel ist es, vor Weihnachten den Estrich drin zu haben. Der muss ja dann auch noch trocknen und benötigt dafür etwas Zeit", sagt Fritschi. Plan ist es, im März, zum Start der Rückrunde fertig zu sein. Der Vorsitzende ist dennoch mit dem bisherigen Verlauf äußerst zufrieden: "Absolut. Es läuft alles planmäßig. Wir haben am 13. Oktober begonnen und hatten eine enorm große Unterstützung seitens der aktiven Herren."
Bevor der Verein mit den Arbeiten begonnen hatte, war noch unklar, wo man in der laufenden Saison einen Ersatz für die Kabinen findet. Fritschi hat dazu die Nachbarn vom Hüfinger Tennisclub angesprochen und dort auch Hilfe gefunden: "Von Oktober bis November durften wir dort die Umkleiden und Duschen benutzen. Das hat wunderbar funktioniert. Dickes Lob."
Die Überraschungen am Bau werden die Kosten für das Projekt nicht explodieren lassen: "Wir haben noch die ein- oder andere Möglichkeit, wo wir etwas sparen können. Ich gehe davon aus, dass wir das planmäßig über die Bühne bringen."
Die Finanzierung
Der Verein muss für das Projekt Clubheim-Sanierung eine Summe von über 200 000 Euro aufbringen. Das passiert einerseits durch Zuschüsse des Badischen Sportbundes sowie der Stadt Hüfingen, andererseits bleiben mehr als 50 Prozent der Kosten beim FC Hüfingen. Die sollen mit eigenen Geldern, Eigenleistungen und Spenden gestemmt werden.