Rainer Bombardi

In einer außerordentlichen Dienstversammlung wählten 144 Einsatzkräfte aus sechs Abteilungen Markus Ziganczuk mit überwältigender Mehrheit zum neuen Kommandant der Hüfinger Feuerwehr. Neuer zweiter stellvertretender Kommandant ist Frank Stephan, der mit 145 Ja-Stimmen ebenfalls eine satte Mehrheit der 154 Wahlberechtigten auf seiner Seite hatte. Komplettiert wird das Führungstrio der Hüfinger Feuerwehr durch den stellvertretenden Kommandanten Thomas Koßbiehl, der als Einziger aus der bisherigen Leitung sein Amt weiter ausübt.

Das neue Führungstrio der Hüfinger Feuerwehr: Von links der neue stellvertretende Kommandant Frank Stephan, der neue Kommandant Markus ...
Das neue Führungstrio der Hüfinger Feuerwehr: Von links der neue stellvertretende Kommandant Frank Stephan, der neue Kommandant Markus Ziganczuk und der stellvertretende Kommandant Thomas Koßbiehl. | Bild: Rainer Bombardi

Ziganczuk folgt auf Martin Weiß, der aus mehreren Gründen sein Amt nach sechseinhalb Jahren niederlegte. "Es war eine schöne Zeit mit diversen Höhen und Tiefen. Gegen Schluss überwogen letztere, weshalb ich für mich nur diesen Schritt sah", sagte Weiß. Frank Stephan folgt auf Martin Kiebele, der seit ein paar Jahren in Döggingen wohnt. „Für mich war immer klar, dass ich bei nächster Gelegenheit mein Amt abgebe“, nannte Kiebele die Distanz nach Fürstenberg als Grund für den Rücktritt von seinem Amt, das er elfeinhalb Jahre ausübte.

Bürgermeister: Stabile Führung

Bürgermeister Michael Kollmeier war begeistert von der Anzahl der Einsatzkräfte, die den Weg in die Fürstenberger Bürgerhalle in Kauf genommen hatten. 154 von insgesamt 235 Aktiven waren anwesend. Das Stadtoberhaupt zeigte sich stolz auf seine effektive und entscheidungsfreudige Wehr, die nach Bekanntgabe des Rücktritts innerhalb von vier Wochen Kandidaten fand und die Neuwahl organisierte. Er gratulierte dem neu gewählten Kommandanten und seinem Stellvertreter und verabschiedete die bisherigen Amtsinhaber. „Der Feuerwehr Hüfingen bleibt eine stabile und gute Führungsorganisation erhalten“, freute er sich über die rasche Wiederbesetzung.

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Der neue Mann an der Spitze

Seit 1989 gehört Markus Ziganczuck, ein 46 Jahre alter Maschinenbauingenieur, der Abteilung Stadt in der Feuerwehr Hüfingen an. Er durchlief die vom Land vorgegebene Laufbahn vom Truppmann zum Truppführer, bildete sich auf dem Gebiet der Atemschutzträger fort, absolvierte 2011 die Weiterbildung zum Gruppenführer. 2017 absolvierte er einen Lehrgang im Bereich Absturzsicherung. Seit diesem Jahr ist Ziganczuk Mitglied der Führungsgruppe C im Städtedreieck. In Leistungswettkämpfen erwarb er mit seinen jeweiligen Teams das bronzene, silberne und goldene Leistungsabzeichen. "Wir waren eine Clique von fünf bis sechs Freunden, die geschlossen in die Feuerwehr eintraten. Wir hatten einfach Spaß, gemeinsam etwas Sinnvolles zu unternehmen", erinnert sich Ziganczuk an die Anfänge seiner Feuerwehrkarriere. "Noch vor wenigen Wochen hätte ich nie damit gerechnet, dass ich dieses Amt heute übernehme", ergänzt er.

Sein Stellvertreter

Ähnlich ergeht es dem neuen zweiten stellvertretenden Kommandanten Frank Stephan. Der 40 Jahre alte Physiotherapeut ist verheiratet, hat zwei Kinder und ist seit 19 Jahren Mitglied der Feuerwehr Hüfingen. Auch er durchlief die Grundausbildungen vom Truppmann, Zug- und Gruppenführer und absolvierte diverse Sonderausbildungen, zu welchen unter anderem der Lehrgang zum Ausbilder im Bereich Atemschutz zählen. Auch Frank Stephan absolvierte Leistungswettbewerbe zum Erhalt der diversen Leistungsabzeichen.

Wehr feiert 150. Geburtstag

Eine erste Herausforderung für den neu gewählten Kommandanten Ziganczuk steht bei der Durchführung des Festaktes und der Jubiläumsfeierlichkeiten zum 150. Geburtstag der Feuerwehr bevor. Als Mitglied der Abteilung Stadt ist er genauso wie sein Stellvertreter Frank Stephan bereits jetzt eng in die Festvorbereitungen eingebunden. Deshalb sieht er dem Festakt und den Jubiläumstagen an Himmelfahrt und Anfang Juni beruhigt entgegen.

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Ziganczuk setzt auf Zusammenarbeit

Markus Ziganczuk beabsichtigt, Bestehendes weiter zu führen und die in den vergangenen Jahren begonnene Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen weiter zu stärken. Zudem hält er es für eine Chance, alle sechs Abteilungen entsprechend ihrer materiellen Ausstattung und ihren Kapazitäten in den Proben- und Dienstplan einzubinden. Ziganczuks stellt sich eine enge Zusammenarbeit vor, in welcher es möglich ist, in konstruktiver Diskussion die optimalen Lösungen zur Weiterentwicklung der Feuerwehr zu finden.

"Es ist unmöglich, allen gerecht zu werden. Es ist für mich aber wichtig, die Zukunft der Hüfinger Feuerwehr in einem Konsens zu erarbeiten, bei dem sich danach alle noch in die Augen sehen können", bemerkte Martin Ziganczuk nach seiner Wahl.