- Zehn Meter Landschaft: Seit rund zehn Jahren beschäftigt er sich mit diesem Hobby: "Ich hatte schon immer Spaß daran, auch als kleiner Junge. Jetzt habe ich auch die Zeit dafür", sagt er. Etwa zehn Meter lang ist der Raum, über dessen gesamte Länge sich die Holzkonstruktion für die Bahnlandschaft zieht. Noch ist die Strecke nicht fertig. Wann das überhaupt der Fall sein wird, kann Merz nicht sagen: "Ich habe hier kein eigentliches Ziel und bin auch nicht jeden Tag mit der Bahn beschäftigt. Es kommt vor, dass ich mal sechs Wochen gar nicht rangehe. Eben wie ich gerade Lust und Zeit habe. Dann sind es vielleicht mal wieder zwei bis drei Stunden am Stück."
- Tiefgarage: Dann ist auch ein Freund dabei, der sich für Merz mit der anspruchsvollen Elektronik der Anlage beschäftigt. Sie ist digital steuerbar. Unter den Bauplänen an der Wand befindet sich ein Computer, mit dem Merz die Züge nach seinen Wünschen starten und halten lassen kann. Die Lokomotiven und Triebwagen seiner zahlreichen Modellzüge befinden sich ein Stockwerk tiefer: Unter der Landschaft sind sie geparkt. Soll einer auf Tour gehen, kann Merz ihn über einen Streckenkreisel nach oben fahren lassen – wie ein Auto aus der Tiefgarage. 30 Zuggarnituren warten dort unten auf ihren Einsatz.

- Persönliche Note: Merz selbst widmet sich den Landschaften sowie deren Ausarbeitungen mit vielen Details. Gespickt ist das Ganze mit kleinen Hinweisen auf sein Leben. Hoch oben zwischen den Modellbergen singt ein Miniatur-Chor, die Haltestelle Munolfingen erinnert an den Heimatort und die anderen Bahnhöfe sind nach den Enkelkindern benannt.

"Mancher sagt, ich hätte einen Knall", sagt Merz mit einem Schmunzeln. Das Hobby sei finanziell aufwändig, mache aber sehr viel Spaß und außerdem: "Nicht nur die Lok, auch der Geist muss laufen."

Inspiriert ist ein Großteil der Anlage von Bergen im österreichischen Vorarlberg: "Der Staudamm an der Rückwand ist etwa jener vom Lünersee. Ich wusste schon zu Beginn der Arbeiten, dass ich hier so ein Element integrieren möchte", so der Bastler.
Die Arbeiten sind zeitaufwändig und erfordern viel Fingerspitzengefühl. Auf einem Regal steht ein kleiner Weinberg. Die einzelnen Pflanzen bestehen aus kleinen Nägeln, die Merz jeweils so geschmückt und verziert hat, dass sie wie Weinstöcke aussehen.

Geplant sei auch ein Streckenabschnitt zum Thema Schwarzwald. Dazu steht auch schon ein Gebäude bekannt: das Glotterbad aus Glottertal bei Freiburg, besser bekannt unter seinem Fernsehnamen "Die Schwarzwaldklinik".

Für die Enkel ist das Hobby des Großvaters ebenfalls ein wahrer Spaß: "Sie helfen manchmal beim Bemalen und beim Basteln der Berge aus Gips". Und natürlich sehen sie die Züge gerne durch die künstliche Landschaft rauschen. Für eine komplette Umrundung bis zum Ausgangspunkt benötigt ein Zug etwa zehn Minuten. Kein Wunder, sind dort immerhin rund 320 Meter an Gleisen verbaut. Merz will weiterbauen, solange er kann: "Hoffentlich will das in Zukunft mal jemand weiterführen."