Der seit 50 Jahre wichtigste Entwicklungsschritt im größten Hüfinger Ortsteil nimmt Gestalt an. Am Ortsrand wurde am Montagvormittag der Spatenstich für das neue Baugebiet „Auf Breiten II“ gefeiert. Die Erschließung beginnt in der nächsten Woche und soll im Herbst abgeschlossen sein. Die Stadt investiert 800 000 Euro in die Ertüchtigung des Baugrunds, wozu Straßenbau, Kanal, Fernwärme- und Breitbandanschluss gehören. Auf beiden Seiten einer Erschließungsstraße entstehen, parallel zur Alpenstraße mindestens 25 Wohneinheiten. Das etwas mehr als zwei Hektar große Baugebiet wird über eine Wohnstraße vom Kapelerweg und der Hardtstraße her befahren.

Mindestens 25 Bauplätze in bester Lage böten insbesondere für junge Familien exzellente Entwicklungsmöglichkeiten, sagte Bürgermeister Michael Kollmeier beim kurzen Festakt in der Frühlingssonne. Das Areal mit grandiosem Feldbergblick – nicht ohne Grund heißt die Erschließungsstraße so – sei aber auch spannend für Leute von außerhalb. Hüfingen betreibe auch in den Ortsteilen eine aktive Baulandpolitik. Das sei wichtig, denn „die Menschen wollen bauen“.

Michael Kollmeier möchte es wissen. Unter der dünnen Schneedecke findet der Hüfinger Bürgermeister tatsächlich schaufelfähiges Erdreich. ...
Michael Kollmeier möchte es wissen. Unter der dünnen Schneedecke findet der Hüfinger Bürgermeister tatsächlich schaufelfähiges Erdreich. Martin Mundweiler (links) und Marcus Greiner (rechts) freuen sich ebenfalls auf dem Baustart. | Bild: Wursthorn, Jens

Sein Dank galt dem Mundelfinger Ortschaftsrat. Mit der ausführenden Firma Storz habe man gute Erfahrungen gemacht. Man kenne sich. „Inzwischen bauen wir jedes Frühjahr miteinander“, meinte Kollmeier lachend. Zu den Tiefbauarbeiten gehören ein 380 Meter langer Schmutzwasser- und ein 480 Meter langer Regenwasserkanal. Letzterer führt über die Hardtstraße hinaus zu einem Regenwasser-Rückhaltebecken. In diesem Bereich könnte noch ein 26. Bauplatz angelegt werden.

Ortsvorsteher Michael Jerg betonte beim Spatenstich den historischen, prägenden Moment: „So einen Entwicklungsschritt hatten wir die vergangenen 50 Jahre nicht mehr.“ Er lobte die Zusammenarbeit der Beteiligten. „Der Ortschaftsrat hat den Bedarf gesehen, der Gemeinderat hat die wichtigen Entscheidungen gefällt und begleitet“.

Es wird nicht zuviel versprochen. Von den Bauplätzen in Breiten II sieht man tatsächlich den Feldberg.
Es wird nicht zuviel versprochen. Von den Bauplätzen in Breiten II sieht man tatsächlich den Feldberg. | Bild: Wursthorn, Jens

Für die Bauplätze gebe es aktuell bereits acht ernsthafte Interessenten. „Sechs von ihnen sind aus Mundelfingen“, sagte Jerg. Das sei ein Zeichen dafür, dass diese Leute hier im Ort blieben möchten. Mit der Ausweisung des neuen Baugebiets mache man also nichts falsch.

„Die Bauherren sind hier ziemlich frei in der Gestaltung ihrer Häuser“, fügte Jerg an. Das gilt beispielsweise für Dachformen. Definiert werde allerdings die Giebelhöhe: Das werde ebenso Entscheidung des Gemeinderats sein wie die Festlegung des Quadratmeterpreises. „Diese Zahl haben wir dann, wenn die Erschließung abgeschlossen ist“, sagte Bürgermeister Kollmeier.

Das könnte Sie auch interessieren

Den Eingriff in die Landschaft muss die Stadt Hüfingen mit 154 000 Ökopunkten bezahlen. Der Ausgleich erfolgt im Wesentlichen im Ort. Im Bereich Heidenbrücke wird für den Aubach eine Retensionfläche angelegt. Das erhöht den Hüfinger Ökokontostand um 120 000 Punkte.

Manfred Wagner, Leiter der Storz-Niederlassung Donaueschingen, ließ kein Zweifel daran, dass die Einrichtung der Baustelle in den nächsten Tagen bevorstehe. „Der Winter ist vorbei.“ In der Reihenfolge Rückhaltebecken, Kanäle und Straßenbau erwartet Wagner eine Umsetzung in relativ kurzer Zeit. Den strahlenden Aussichten in strahlendem Sonnenschein und fügte Marcus Greiner vom gleichnamigen Ingenieurbüro eine persönliche Einschätzung hinzu. „Wir bekommen hier eine schöne Baustelle in schöner Lage.“