Feuerwehrleute gehören seit knapp vier Wochen zu den Personengruppen, die laut Corona-Verordnung des Landes eine Corona-Schutzimpfung bekommen können. Eine Umfrage unter den Feuerwehren im Städtedreieck zeigt, dass der Weg in Richtung Impfschutz der Einsatzkräfte unterschiedlich eingeschlagen wird.

„Natürlich kann niemand gezwungen werden, aber Gegenteiliges habe ich auch nicht gehört.“ Der Hüfinger ...
„Natürlich kann niemand gezwungen werden, aber Gegenteiliges habe ich auch nicht gehört.“ Der Hüfinger Feuerwehr-Gesamtkommandant zum Impfen der Feuerwehrleute

Am weitesten vorangekommen ist, was die nachweisliche Zahl erfolgter Corona-Impfungen anlangt, die Feuerwehr Hüfingen. Laut Gesamtkommandant Markus Ziganczuk ist das Grundteam, etwa 70 Feuerwehrleute umfassend, bereits zum ersten Mal geimpft. „Das sind die Leute, die meistens tagsüber verfügbar sind und bei den Einsätzen am häufigsten Kontakt mit Menschen haben, die Hilfe brauchen“, sagt Ziganczuk. Über Susann Marder vom Sozialdienst des DRK Hüfingen wurden der Feuerwehr 70 Impftermine reserviert. Die Impfung fand bereits am ersten Maiwochenende statt, sechs Wochen später folgt die zweite Impfung.

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Die restlichen Feuerwehrleute aller Abteilungen können sich auf privatem Weg um Impftermine kümmern. Die Bescheinigungen bekommen sie nachgeliefert. Manche hätten sich schon vor dem gemeinsamen Termin impfen lassen, weiß der Gesamtkommandant. Von 20 bis 30 Kameraden wisse er das sicher schon. Und wer sich nicht impfen lassen möchte? „Natürlich kann niemand gezwungen werden, aber Gegenteiliges habe ich auch nicht gehört“, sagt Ziganczuk.

Sind Feuerwehrleute geimpft, können die Schnelltests vor der Probe für Geimpfte wegfallen. Gleichwohl werde weiter mit Abstand und unter Hygieneauflagen geübt. Das gelte natürlich auch für die Einsätze. Der umfassende Impfschutz gebe „schon eine gewisse Sicherheit“, wenn es darum geht, die Einsätze zusammenzustellen.

„Die Kameraden können sich registrieren und dann impfen lassen.“Martin Frey, Gesamtkommandant der Feuerwehr Bräunlingen
„Die Kameraden können sich registrieren und dann impfen lassen.“Martin Frey, Gesamtkommandant der Feuerwehr Bräunlingen

In Bräunlingen ist die Impfung der Feuerwehrleute in der Umsetzung. „Die Kameraden können sich registrieren und dann impfen lassen“, sagt Gesamtkommandant Martin Frey. Dazu kommen die Feuerwehrleute eine Bescheinigung der Gemeinde, die nachweist, dass sie aktiv der Feuerwehr angehören. Die Bescheinigungen müssen bei den jeweiligen Abteilungsleitern abgeholt werden. „Dann ist auch nachvollziehbar, wie der aktuelle Impfstand ist“, so der Feuerwehr-Chef. In nächster Zeit werde Frey bei den Abteilungsleiter regelmäßig den Stand abfragen. Ohne Impfung seien im privaten Leben Einschränkungen zu erwarten, möglicherweise auch bei der Teilnahme an Feuerwehreinsätzen.

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Die Auswirkungen für den Übungsbetrieb dürften zunächst gering ausfallen. Maske, Abstand und Hygieneregeln dürften auch für eine geimpfte Mannschaft bleiben, vielleicht könnten die Schnelltest vor den Übungsabenden wegfallen. Mit einem durchgeimpften Team werde die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr deutlich gestärkt. Idealerweise würde dieser Status erreicht, wenn die Feuerwehrleute durch ein Impfteam geimpft würde. „Wenn jeder selbst aktiv werden muss, dauert dies eben länger“, so Frey.

In Donaueschingen sind die rund 260 Aktiven in Stadt- und Stadtteilabteilungen angeschrieben worden. „Jeder hat von der Stadt die Bescheinigung bekommen“, sagt Reinhold Schöndienst, stellvertretender Gesamtkommandant und Abteilungskommandant in Pfohren. Impftermine müsse aber jeder selbst ausmachen. „Einige haben sich schon angemeldet“, weiß Schöndienst. Von Skepsis gegenüber dem Impfen habe er in den Reihen der Kameraden bisher nichts gehört. Was die Quote der Rückmeldungen anlange, werde man sich das demnächst mal anschauen.

Gerätewart Andreas Maier prüft in der Werkstatt der Feuerwehr Donaueschingen die Elektrofunktion eines Leuchters. Undenkbar, wenn eine ...
Gerätewart Andreas Maier prüft in der Werkstatt der Feuerwehr Donaueschingen die Elektrofunktion eines Leuchters. Undenkbar, wenn eine ganze Abteilung wegen Corona außer Gefecht gesetzt würde. | Bild: Wursthorn, Jens

An Änderungen im Übungsbetrieb sei momentan mit Blick auf die Inzidenz-Zahlen nicht zu denken. „Wir proben mit Masken und Kleingruppen mit maximal vier Mann, absolvieren zuvor einen Schnelltest und registrieren uns mit der Luca-App“, beschreibt der Vize-Gesamtkommandant die gegenwärtigen Abläufe.

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Mit einer geimpften Mannschaft sinke die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einer Notsituation käme: etwa dann, wenn eine ganze Abteilung 14 Tage in Quarantäne geschickt werden müsste. Da hätte insbesondere die Abteilung Stadt ein Problem. „Man denke an die Drehleiter oder die Werkstatt, die sich um den Atemschutz kümmert, das läge dann alles brach“, nennt Schöndienst wunde Punkte.

Plakat und Anhänger zeigen: Das Feuerwehrfahrzeug ist desinfiziert.
Plakat und Anhänger zeigen: Das Feuerwehrfahrzeug ist desinfiziert. | Bild: Wursthorn, Jens