Der gebürtige Gutmadinger Jürgen Engesser ist von Beruf Informationstechniker und zählt die Blasmusik, den Gesang und das Joggen zu seinen Hobbies. Vor allem das Laufen in der Natur ist für ihn eine willkommene Gelegenheit zur Entspannung vom Alltagsstress. Es bringt ihn regelmäßig auf Gedanken, aus denen sich für ihn mitunter weitere Hobbies entwickeln können.
Seit geraumer Zeit zählen hierzu auch das Komponieren und noch vielmehr die Moderationen im Radio. Für viele ein absoluter Traum-Beruf. Engesser wohnt mit seiner Familie in Mundelfingen und verrät, wie es überhaupt dazu gekommen ist.
Noch vor zehn Jahren hätte er jeden als Fantast bezeichnet, der ihm eine Hobby-Karriere als Moderator in einem Radiosender vorhergesagt hätte. Doch der Reiz, etwas Neues auszutesten, war bei Engesser schon immer vorhanden. Zudem lernt er gerne neue Menschen kennen und hat Spaß, Kontakte in die Musikwelt zu knüpfen. Das mag zum einen an seinem Job in einem innovativen Mechatronik-Unternehmen in Rietheim im Landkreis Tuttlingen liegen. Aber auch an seiner Courage, nicht sofort aufzugeben, wenn etwas nicht auf Anhieb funktioniert.

Engesser erzählt, dass es ein Tag im Jahr 2016 war, als er wie schon so oft zuvor seine Laufschuhe schnürte. Beim Joggen vom Alltag abschalten und entspannen, das tat er zuvor schon unzählige Male. Doch dieses Mal war es etwas anders: Eine Melodie schwirrte in seinem Kopf herum, während die Natur an ihm vorbeihuschte. Wieder zu Hause angekommen, spielte Engesser, der als Blasmusiker bei den Donaumusikanten zum Hornregister zählte, die Tonfolge auf seinem Musikinstrument nach.
Die Melodie geht nicht mehr aus dem Sinn
So weit, so gut. Doch die Melodie ging ihm nicht mehr aus dem Sinn. Regelmäßig kam sie ihm beim Laufen wieder. Fünf Jahre war dies so, bevor er sich 2021 seinen einstigen Musikerkollegen und heutigen Berufsmusiker Markus Burger, ebenfalls einen gebürtigen Gutmadinger, kontaktierte. Burger vertonte das Ganze, gab ihm den letzten Schliff und übergab es dem Trossinger Jazz-Pianisten und Musiklehrer Thomas Förster, der die Komposition in seinem Musikstudio mit Klavierbegleitung aufnahm.
Im selben Jahr hatte Engesser die Idee zu einem Weihnachtslied, das er ebenfalls zu Papier und ins Studio brachte. Förster nahm das Weihnachtslied gemeinsam mit Sängerin Amelie Schirmer auf. Engesser stellte es wie seine erste Blasmusikkomposition mit dem Titel „Leander“ in die sozialen Medien. Doch er wollte damit Gutes tun, machte die Bekanntschaft mit Maria Noce und ihrem Kinderhospiz Sternschnuppe in Villingen, welches ihm für die Benefizaktion geradezu ideal erschien.
Den Menschen gefällt das Lied
Die Bewertungen im Internet, die er für das Weihnachtslied erhielt, überwältigen ihn ebenso wie der damit eingesammelte Spendenbetrag. Getreu dem Motto „Wer nichts wagt, der nichts gewinnt“, schickte er das Weihnachtslied an Radiosender. Alles in der Hoffnung, dass es auch gespielt wird. Mit Absagen hatte Engesser gerechnet, eine Zusage erhofft. Er ist noch heute beeindruckt von dem Moment als der Schweizer Sender „SRF-Musikwelle, das volkstümliche Radio“ ihm signalisierte, sein Weihnachtslied hin und wieder zu spielen.
2024 komponierte Engesser sein drittes Lied, eine Polka, deren Titel er seiner Frau Annika widmete. Da er inzwischen einen Blasmusiker kennt, der Verbindungen zu Volksmusiksendern hat und die Lieder aufnimmt, schließt Engesser nicht aus, dass das Lied auch als CD und als Partitur zu erwerben ist.

Aus der Bekanntschaft mit dem Blasmusiker entstand die Verbindung zum Internetsender Radio Jodlerwirt, der dafür wirbt, Volksmusik für alle zu spielen. Engesser stöberte durch dessen Homepage, stieß auf ein Stellengesuch als Moderator und bewarb sich mit Erfolg. „Es gibt hierfür zwar kein Geld, es macht aber unglaublich Spaß jeden Mittwoch zwischen 19 und 21 Uhr die Sendung Mundart Mucke mit Jürgen moderieren zu dürfen“, lacht Engesser.