„Die Motivation sozial schwächer gestellten Menschen und vor allem Kindern in den ärmsten Ländern und Gebieten der Welt etwas Gutes zu tun, sind bei mir kontinuierlich gewachsen. Jetzt kann ich sie endlich realisieren,“ erzählt die Fürstenbergerin Jule Mayer.

Wunsch geht in Erfüllung

Vor dem Abflug in die namibische Hauptstadt Windhoek, wo sie im Stadtteil Katutura diverse gemeinnützige Projekte unterstützt, wirkt sie glücklich, dass ihr Wunsch in Erfüllung gegangen ist. Aufgeregt ist sie schon und gespannt auf das, was sie erwartet. Schließlich lässt die 20 Jahre alte Erzieherin für mindestens vier Monate einen gesicherten Lebensstandard hinter sich.

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Denn eine Besonderheit ihres sozialen Engagements ist es, dass sie es komplett selbst finanzieren muss. Die Kosten für die Reise, Kost, Logis und alle anderen größeren und kleineren Dinge, die es zum Lebensunterhalt benötigt, muss die 20-Jährige selbst tragen. Das liegt auch an der Größe des gemeinnützigen Vereins, der mit Sitz in Aachen unter dem Namen „Wadadee Cares“ 14 verschiedene gemeinnützige Projekte rund um die Hauptstadt Windhoek unterstützt und betreut.

Eine bewusste Entscheidung

„Der Verein ist viel zu klein und finanziell zu wenig ausgestattet, um auch noch die freiwillige Arbeit zu unterstützen“, zeigt Mayer Verständnis, dass jeder Cent direkt den Projekten zu Gunsten der Kinder zugutekommt. Ihre Entscheidung für diese Organisation traf sie aufgrund des familiären Umgangs mit den Volontären bewusst. Hinzu kommt der wertschätzende Umgang, mit dem sie über die Projekte der namibischen Kinder berichten.

Auch die Ziele der Hilfe entsprachen auf Anhieb ihren Vorstellungen. So legt die Hilfsorganisation auf die Sicherstellung einer gesunden Ernährung ebenso großen Wert, wie auf eine zuverlässige medizinische Versorgung.

„Sie sind die Basis für die Gesundheit der Kinder“, erläutert Mayer, die die Betreuung, Bildung und Sicherheit als ein hohes Gut einstuft. „Alle Eigenschaften vereint die Hilfsorganisation, für die ich mich entschieden habe“, verzichtet sie zugunsten der Kinder gerne auf ein Stück Wohlstand. Mayer ist überzeugt, dass es ihr noch immer besser geht, als den Kindern dort. „Auch wenn mein Lebensstandard wohl nicht so üppig ausfällt, wie im vergangenen Jahr“, ist die junge Frau frohen Mutes.

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Sammeln von Lebenserfahrung

Vier Jahre lang bildete sie sich am Marianum in Hegne zur staatlich anerkannten Erzieherin aus, wo sie erfolgreich abschloss. Seit rund einem Jahr ist sie in der Kindertagesstätte St. Verena tätig. „Die Betreuung und Weiterentwicklung der Kinder dort miterleben zu können und selbst dazu beizutragen, machte ihr enormen Spaß. In dieser Hinsicht bedauerte sie, sich von vielen von ihnen nach einem Jahr wieder trennen zu müssen.

Doch während hier die Kinder in der Regel abgesichert sind, wird in Namibia dringend Hilfe benötigt. Als eine von insgesamt rund 60 Freiwilligen pro Jahr ist sie froh, die Kinder dabei zu unterstützen, einen Weg aus dem Kreislauf von Armut, Arbeitslosigkeit und Krankheit zu finden. Jule Mayer betreut in Namibia eher jüngere Kinder im Alter von 0 bis 6 und ab 6 bis 14 Jahren. Auch einige Waisenkinder finden sich wohl unter ihnen. Jule Mayer startet am 19. September in ihr Abenteuer, von dem sie sich einiges an neuer Lebenserfahrung verspricht.

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Freistellung nicht selbstverständlich

In diesem Zusammenhang dankt sie ihren Eltern Yvonne und Christian, die sie in ihrem Vorhaben stets unterstützten und unterstützten. Dem Leiter der Kindertagesstätte St. Verena, Manuel Schneider, dankt Mayer für die Bereitschaft, sie während ihrer Zeit in Namibia freizustellen.

„Er hat mich sogar motiviert, diesen Freiwilligendienst zu absolvieren“, hält Mayer die Sicherung ihres Arbeitsplatzes dennoch nicht für selbstverständlich. Wo sie genau eingesetzt wird, ist ihr zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt, da die Organisation aktuell Projekte in Kinderheimen, Suppenküchen, Kindergärten, Vorschulen und Tagespflegeeinrichtungen unterstützt.