Damals war die Freude noch groß. 2018 erfuhr der Bau der Immendinger Ortsumgehung eine Höherstufung. Damit verband sich die Hoffnung auf einen baldigen Baustart. Daraus wurde in fünf Jahren ein Geduldspiel geworden.
In fünf Jahren kaum ein Fortschritt
Dabei hatte 2018 mit den ersten Schritten im Bebauungsplanverfahren für die Realisierung der Brückenneubauten im Zuge der L 225 eigentlich alles gut begonnen. Die beiden Ersatzneubauten für die drei alten Brücken wurden in Vereinbarung von Land und Bund als östlicher Abschnitt der Umgehung der B 311 gewertet. Viel weiter ist man allerdings bis heute nicht.
Der Gesehen-Vermerk fehlt
„Natürlich bleiben wir hartnäckig und beharrlich, was die Ortsumfahrung für Immendingen und Zimmern angeht“, stellte Bürgermeister Manuel Stärk einmal mehr klar. „Wir hoffen in erster Linie, dass wir für den Teil Ost den lange erwarteten Gesehen-Vermerk des Bundesverkehrsministeriums erhalten, um mit dem seit Ende 2018 ruhenden Bebauungsplanverfahren für den Abschnitt fortfahren zu können.“
Nun ist es so, dass die Immendinger schon Jahrzehnte lang im Warten auf den Bau der Ortsumgehung geübt sind, deren Einstufung im Bundesverkehrswegeplan während der genannten Brückendiskussion in den „vordringlichen Bedarf“ verbessert wurde. Es gab verschiedene Varianten, teure und einfachere Trassenideen, eine Bürgerinitiative und ein endloses Ringen, überhaupt irgendwann zum Zug zu kommen.
Dass es schließlich gelungen ist, während der angelaufenen Planung für die dringend notwendigen neuen L-225-Brücken eine Zusammenarbeit zwischen Land und Bund herbeizuführen und die Neubauten der Übergänge bundesstraßentauglich auszulegen, war ein großer Erfolg. Wie sich herausstellte, brachte dieser Fortschritt aber auch eine Verzögerung der Maßnahme und damit das wachsende Problem, dass die vorhandenen drei L-225-Brücken inzwischen zu marode werden.

„Der Zustand der Brücken wird nicht besser und wir laufen Gefahr, dass sie irgendwann gar nicht mehr genutzt werden können“, so Stärk. Auch Clemens Knoblauch, Fraktionssprecher der CDU im Gemeinderat, blickte bei der jüngsten Haushaltsplanberatung wieder „mit Sorge“ auf die Langzeitsperrung der wichtigen Brücke im benachbarten Geisingen. „Wenn die L-225-Brücken gesperrt werden müssen, hängen wir zwei Ortsteile und das Gewerbe ab“, so Knoblauch.
Weder Hattingen noch Mauenheim, weder das Daimler-Prüfzentrum, noch die Gewerbegebiete Donau-Hegau und Impuls wären vom Kernort Immendingen noch direkt zu erreichen. Weiträumige Umleitungen müssten eingerichtet werden. Eine Problemlösung drängt also und wurde zuletzt in verschiedenen Schreiben auch immer wieder versprochen, zeichnet sich aber noch nicht ab. 200.000 Euro Planungsmittel hat die Gemeinde im Etat 2023 eingestellt.
Bund fordert viele Details nach
„Während wir dachten, mit der Zuständigkeit des Bundes komme die Planung der neuen Brücken rasch voran, sah man sich dort in der Vorbereitungsphase und forderte viele Details nach“, so Stärk. Diese habe das Regierungspräsidium eigenem Bekunden zufolge inzwischen ans Landesverkehrsministerium geliefert, so eine Baugrunduntersuchung. Doch obwohl dem Bundesverkehrsministerium alle Daten vorliegen, fehlt der wichtige „Gesehen-Vermerk“ für das Neubauprojekt weiter.
Nach einstigen Entwurfsplanungen scheint klar: Bis die neuen L-225-Brücken über Bahn und Donau gebaut sind und die im Anschlussbereich nötige Höherlegung der B 311 vollzogen ist, werden Jahre ins Land ziehen.