Es sind Fragen, die die Königsfelder seit einem Jahr beschäftigen und die Gemüter bewegen: Kommen Aldi und Rossmann nach Königsfeld oder nicht? Und wenn ja, wohin? Die Suche nach einem Standort für die beiden Märkte hat sich als schwierig erwiesen. Zwei Standorte wurden bereits abgelehnt: Das Gebiet südlich der Grundschule Königsfeld sowie die Fläche südlich der L 177 und östlich des Natursportparks. 

Was ist neu? Jetzt ist ein dritter Standort im Gespräch – südlich der Jahnstraße an der L 177, angrenzend an den Sportplatz. Der Discounter Aldi ist mit einer Grundfläche von 1400 Quadratmetern (davon 800 Quadratmeter Verkaufsfläche) geplant, der Drogeriemarkt Rossmann soll auf einer Grundfläche von 900 Quadratmetern (davon 650 Quadratmeter Verkaufsfläche) entstehen. 81 Parkplätze sind angedacht, die Ein- und Ausfahrt zu den Märkten soll über die L 177 erfolgen. Ob dieser Standort konkretisiert, also ein Bebauungsplan erstellt werden soll, entscheidet der Ortsteilausschuss am 5. Februar, 18.30 Uhr.

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Flächentausch notwendig: „Die Fläche muss erst erworben werden“, sagt Bürgermeister Fritz Link am Mittwoch im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Damit ist gemeint, dass die angedachte Fläche – insgesamt sind es knapp 8000 Quadratmeter – nur teilweise der Gemeinde gehört. Der Großteil des Areals, etwa 6200 Quadratmeter, ist Eigentum der Herrnhuter Brüder-Unität. Damit die Gemeinde künftig über die Fläche verfügen kann, wurde der Brüder-Unität ein Grundstückstausch vorgeschlagen: Für die Fläche, auf der die Märkte gebaut werden könnten, bekäme die Brüder-Unität die Fläche neben der Mönchweiler Straße, nahe der Grund- und Hauptschule und dem Edeka. In einem Schreiben vom 23. Januar, das von der Gemeinde jetzt veröffentlicht wurde, erklärt Michael Schmorrde von der Bruder-Unität, dort zuständig für Recht und Liegenschaften, dass sie „bereit sind, den Grundstückstausch zu ermöglichen, wenn sich der Gemeinderat nach Abwägung aller Möglichkeiten und Alternativen hierfür entscheidet.“ Auf der Tauschfläche, die die Brüder-Unität erhalten soll, ist eine Turnhalle geplant.

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Ortszentrum stärken: Schmorrde ist „für eine Stärkung des Ortszentrums“. In seinem Schreiben weist er darauf hin, dass mit der Ansiedlung eines Discounters „eine Wiederbelebung des Lebensmittelmarktes am Zinzendorfplatz nahezu aussichtlos erscheint.“ Schmorrde nimmt damit Bezug darauf, dass die Herrnhuter Brüder-Unität es begrüßt hätte, wenn in dem ehemaligen Treff-Markt am Zinzendorfplatz ein Cap-Markt hätte eröffnet werden können. Sollte die Entscheidung für einen Aldi am Ortsrand fallen, stünde die Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Süd, die an dem alten Treff-Markt als Standort für einen Cap-Markt interessiert wären, „nicht als Partner zur Verfügung“. Die Entscheidung liege, so Schmorrde, nun bei der Gemeindevertretung. Fritz Link bezeichnet die Ansiedlung eines Cap-Marktes als „keine greifbare Alternative“, da zum einen noch „kein konkretes Konzept“ vorliege und es zum anderen unwahrscheinlich sei, dass ein Cap-Markt erfolgreich wäre. Ein Cap-Markt bediene schließlich das gleiche Sortiment wie der bereits ansässige Edeka.

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Was wird beschlossen? Der Ausschuss hat zwei Optionen: Entweder fokussiert sich die Gemeinde darauf, den bisherigen Treff-Markt mit Leben zu füllen, etwa mit einem Cap-Markt – wobei die Aussagen dazu bisher unverbindlich sind – oder der Ausschuss entscheidet sich dafür, die Pläne für die Ansiedlung von Aldi und Rossmann am vorgeschlagenen Standort weiter zu verfolgen und das Bebauungsplanverfahren einzuleiten. Diese Empfehlung wird schließlich an den Gemeinderat gegeben. Eine Zustimmung würde sieben Millionen Euro Kaufkraft im Jahr und 500 Kunden am Tag bedeuten, so Link. Würden nur zehn Prozent davon in den Ort gehen, um einzukaufen, wären es 50 Kunden pro Tag. „Der Einzelhandel braucht das dringend“, so der Rathaus-Chef.