Königsfeld – „Wir haben Unglaubliches geschaffen“, erklärte Bertold Müller, Präsident des FC Königsfeld anlässlich der Eröffnung des Kunstrasenspielfeldes bei strahlendem Sonnenschein auf dem Sportgelände in Königsfeld. Der FC Königsfeld war vorher tatsächlich der einzige Verein in der Landesliga, der ohne Kunstrasen auskommen musste und ihn zu etablieren sei, so Müller, „eine schwierige Geburt“ gewesen. „Nun sind wir fertig, und der Kunstrasen wird unglaublich frequentiert und genutzt“, sagte Müller.
Der Präsident verglich die Geschichte des Kunstrasens, der in nur zweieinhalb Monaten entstand, mit einem Pokalspiel, bei dem es viele Unwägbarkeiten geben könne. Als „größter Knackpunkt“ habe sich herausgestellt, dass auf dem Hartplatz, der sich zuvor auf dem Gelände befand, noch 20 Jahre Parkrecht bestanden habe.
Bürgermeister Fritz Link dankte in seiner Grußansprache dem Gemeinderat, der mit seinem Verzicht auf die Parkrechte schließlich den Weg frei gemacht habe dafür, dass nun in Königsfeld wetterunabhängig Fußball gespielt werden könne. „Damit hat ein neues Zeitalter für den Fußball in Königfeld begonnen“, betonte der Bürgermeister, der von einer „enormen Gemeinschaftsleistung“ sprach und dankte auch der Führungsspitze des Vereins, der mit mehr als 330 Mitgliedern der größte in Königsfeld ist. „Das Gesamtensemble sucht seinesgleichen in der Region“, erinnerte Link an den Bau des Vereinsheimes, das mit Investitionen in Höhe von 700.000 Euro geschaffen und 2017 eingeweiht wurde und unter anderem ein Fitnessstudio und eine Sauna beherbergt. Die Menge der Jugendspieler, die einen Kunstrasen wollten „machte klar, dass es so nicht weitergehen kann“, stellte Präsident Bertold Müller in seiner Ansprache fest. Die Jugendlichen wären sonst zu anderen Vereinen abgewandert.
Doch die Kosten entwickelten sich rasant auf nunmehr 388.000 Euro, von denen der Verein 100.000 Euro mit einem Kredit finanziert. Allerdings seien die Zinsen, die beim Vereinsheim noch bei zwei Prozent lagen, inzwischen auf fünf Prozent gestiegen. Weitere 90.000 Euro Zuschuss haben Brigitte und Gerhard Dingler zunächst zinslos vorfinanziert, was eine Zinsersparnis von immerhin 15.000 Euro bedeutet. Drei private Geldgeber stellten jeweils 20.000 Euro zur Verfügung, und Rasenpatenschaften brachten weitere 55.000 Euro ein. „Wir müssen weiter um jeden Euro kämpfen“, erklärte Müller.
Von einer „großen Herausforderung für unseren kleinen Verein“ sprach Vereinsvorsitzender Dietmar Eschner im Zusammenhang mit einem internationalen Jugendturnier, das im Juni in Königsfeld stattfinden soll, dem Schwarzwald-Junior-Cup. Mannschaften unter anderem des FC Bayern München, aus Mainz und Istanbul werden erwartet. Joachim Spägele vom Badischen Sportbund sagte, dass dieser in drei Jahren 237.000 Euro für Vereinsheim und Kunstrasen des FC finanziert habe. „Bezogen auf 300 Mitglieder ist das viel“, so Spägele. Guido Seelig vom Südbadischen Sportverband hatte einen Fußball und einen Wimpel mitgebracht.