Das leuchtende Grün des neuen Spielbelags bis zur weißen Mittellinie ist weithin sichtbar und gleicht einem Teppich. Die Verlegearbeiten der Firma Gotec aus Weil am Rhein am neuen Kunstrasenspielfeld des Fußballclubs Königsfeld (FCK), die seit dem 28. August laufen, schreiten zügig voran. Ob der Verein allerdings wie geplant am 10. November das erste Spiel auf dem neuen Platz gegen den Fußballclub Neustadt unter Flutlicht ausgetragen kann, hängt in erster Linie von der weiteren Witterung ab.

Finanzieller Kraftakt

Wie FCK-Präsident Berthold Müller bei einem Pressegespräch im vereinseigenen Sportheim erläutert, ist die Verlegung der vier Meter breiten Bahnen bei Frost und Regen nicht möglich. Das zweite Großprojekt nach dem Bau des Vereinsheims, welches seit September 2017 in Betrieb ist, kostet den FC Königsfeld einschließlich der schon im Jahr 2021 umgesetzten Installation der LED-Fluchtlichtanlage 380.000 Euro und bedeutet einen weiteren finanziellen Kraftakt. Dabei komme dem Verein zugute, dass das 95 Meter mal 63 Meter große Kunstrasen-Spielfeld auf dem ehemaligen Hartplatz angelegt wird und keinen teuren Unterbau benötigt. Lediglich vereinzelte Modellierarbeiten seien erforderlich.

Gegenüber dem Vereinsheimbau sind beim Kunstrasenplatz deutlich weniger Eigenleistungen möglich. Trotzdem habe der Verein nach Auskunft des Vorsitzenden Dietmar Eschner mit den Pflasterarbeiten und der Aufstellung der Umzäunung rund 30.000 Euro sparen können. Abzüglich eines Zuschusses des Badischen Sportbundes von 85.000 Euro muss der Verein somit noch 265.000 Euro finanzieren. Circa 105.000 Euro an Eigenmitteln seien laut Müller in der Kasse des Vereins vorhanden. Bei einer Bank im benachbarten Hardt, die schon das Vereinsheim des FCK finanziert hat, soll ein weiterer Kredit in Höhe von 100.000 Euro aufgenommen werden. Die restlichen 60.000 Euro erhalten die Fußballer von drei Vereinsgönnern in Form eines zinslosen Darlehens, das innerhalb zwei Jahren abzuleisten sei. „In dieser Zeit müssen wir diese 60.000 Euro noch einsammeln“, sagt Berthold Müller und wirbt indirekt um Sponsoren und um Teilnahme am symbolischen Parzellenverkauf des Kunstrasenplatzes. Dabei habe der FCK bisher verschiedene Flächen für rund 50.000 Euro verkauft, 36.000 Euro seien noch möglich.

Verein fiebert Bauende entgegen

Mit Optimismus fiebern die Vereinsführung und Spieler der Fertigstellung entgegen. „Die Zeiten, in denen sich unsere Kinder, Jugendlichen und aktiven Fußballer auf unserem Hartplatz verletzten, sind dann endgültig vorbei“, schildert Eschner erleichtert einen der Hauptgründe für den Bau des Kunstrasenplatzes. Aber auch die Witterung und die schlechte Bespielbarkeit des Tennenplatzes haben eine Rolle gespielt. „Damit man im Herbst, Winter und Frühjahr trainieren und spielen kann, braucht es in Gegenden wie dem Schwarzwald einen Kunstrasenplatz. Zwei Rasenspielfelder sind unrentabel“, erläutert der Vorsitzende. Ein Kunstrasenplatz habe auch Einfluss auf die Spieler. Aus diesem Grund habe der FC Königsfeld in der Vergangenheit Abgänge zu anderen Vereinen verschmerzen müssen. „Ab Bezirksliga aufwärts spielt kein Verein mehr auf einem Hartplatz. Königsfeld ist zudem der einzige Club im Schwarzwald-Baar-Kreis, der in der Landesliga kickt. Deshalb hat er ein Kunstrasenspielfeld verdient. Nur so kann der FCK zukunftsfähig und attraktiv bleiben und auf Dauer wettbewerbs- und konkurrenzfähig sein“, bekräftigt Dietmar Eschner.