Löffingen – Seit über 20 Jahren verkündet der Ehren-Landschaftsvertreter Baar der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN), Rudolf Gwinner, für Löffingen die närrischen Gebote. Eine kommunalpolitische Betrachtung durch die Fastnachtsbrille, auf die Viele im Städtle schon warten.

Das Fastnachtsgen hat Rudolf Gwinner von seinem Vater Paul geerbt, der viele Jahre aktiver Hästräger in seiner Heimatgemeinde Oberndorf und später dann auch Narrenrat in Löffingen war. Die Verbundenheit zu Oberndorf besteht bis heute. So hat Rudolf Gwinner Masken aus Oberndorf, aber auch aus Villingen, Bonndorf und Elzach der Zunftstube leihweise überlassen. Auch die Narrenfahne der VSAN-Landschaft Baar – sie muss vom Schmutzige Dunschdig bis Aschermittwoch in Löffingen hängen – sowie auch zahlreiche wertvolle Bücher sind eigentlich Eigentum von Rudolf Gwinner.

Die Idee der Narren-Gebote hatte der ehemalige Bürgermeister Edmund Laufer, der sich selbst bei der Entmachtung mit diesen „Diskreten“ auf die närrische Schippe nahm. Als er nach zehn Jahren 1975 das Amt niederlegte, war es zunächst aus mit diesen Narrengeboten, doch Rudolf Gwinner ließ sie vor über 20 Jahren wieder aufleben. Das gesamte Jahr sammelt der Gemeinderat Material, das er dann etwa zwei Wochen vor Fasnacht sichtet und pressereif umarbeitet.

Während seiner aktiven Zeit als Narrenrat war er viele Jahre am Fastnachtsmontag mit Conrad Bader mit den Narrensprüchle unterwegs. Als Ansager, Mitinitiator und Aktiver bei den Bunten Abenden sah Gwinner viele Begebenheiten durch die närrische Brille, ebenso als Aktiver beim Laternenpost-Team. Daneben engagiert sich Gwinner für das Brauchtum und die Tradition der Fasnacht. Sein nächstes Ziel sind närrische Dokumentenmappen.

In diesem Jahr gelten bis Aschermittwoch in der Löffelstadt folgende Gebote: Gebot eins: Der neue Fässlewagen der Laternenbrüder wird von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt! Gebot zwei: Für seine Verdienste zur Förderung der Solarenergie verleiht der Solarverband Südbaden Tobias Link den Ehrentitel „Sonnenkönig der Baar“! Gebot drei: Nachdem sich der Ortschaftsrat Reiselfingen für eine Emil-Frei-Straße entschieden hat, wird die Dreischluchtenhalle in Bachheim in Eier-Meister-Halle umbenannt!

Gebot vier: Aufgrund eines seriös ermittelten Bedarfs wird die Schulsozialarbeit an den Löffinger Schulen auch auf die Eltern ausgedehnt! Gebot fünf: Durch einen einstimmigen Beschluss des Gemeinderates wird Egon Oschwald zum „Musikhelden“ des Löffinger Oeschs ernannt! Gebot sechs: Für seinen glaubwürdigen und überdurchschnittlichen Einsatz für die Sanierung der Alenbergstrasse erhält Udo Brugger die seltene Verdienstmedaille „Pro Alenberg“! Gebot sieben: Das ZDF dreht ab Aschermittwoch unter der Regie von Simon Straetker einen Dokumentarfilm über die Stadt Löffingen mit dem Titel:“ Ein Herz für streunend Ziegen“!

Gebot acht: Da inzwischen Bachheim den Nachbarortsteil Unadingen mit dem Geranienschmuck überholt hat, findet dieses Jahr an Peter und Paul in Bachheim ein „Nudle- und Geranienfest“ statt! Gebot neun: Der Verkleinerung des Löffinger Gemeinderates wird seitens des Landratsamtes Breisgau–Hochschwarzwald nur zugestimmt, wenn dadurch eine Niveausteigerung dieses Gremiums zu erwarten ist! Gebot zehn: Der Planungsverband Windenergie Hochschwarzwald wird vom Regionalverband Südlicher Oberrhein mit der Auszeichnung „Politeunuch des Jahres“ geehrt! Gebot elf: Der Petitionsausschuss des Landtags von Baden-Württemberg wird sich in der nächsten Sitzung mit den fehlenden WC-Anlagen auf den Friedhöfen Löffingen und Seppenhofen beschäftigen.

Und Rudolf Gwinner mit Augenzwinkern: „Nix fer unguet, narri-narro!“