Wanderzeit, Ferienbeginn und dazu das Neun-Euro-Ticket, das lockt zahlreiche Einheimische aber auch Urlauber in die Bahn, so auch in die Breisgau-S-Bahn. Doch hier gibt es seit geraumer Zeit Probleme, die Züge fahren teilweise mit verkürzter Zuglänge.

Was ist da dran?

Auf Anfrage erklärt ein Bahnsprecher: „Die Deutsche Bahn kann aktuell nicht alle S-Bahn-Züge im Netz Breisgau Ost-West mit der geplanten Zuglänge fahren. Grund dafür ist, dass einige Elektrotriebwagen der Baureihe 1440 in der Werkstatt stehen und nicht eingesetzt werden können. Unsere Werkstattmitarbeitenden reparieren mit Hochdruck, damit wir so schnell wie möglich die gewohnten Platzkapazitäten wieder anbieten können.“

Was bedeutet das?

„Es wird in den kommenden Tagen aber noch zu Beeinträchtigungen kommen, bis wir alle Fahrzeuge wieder einsetzen können“, so der Bahnsprecher weiter. Dabei munkelt man – was der Sprecher allerdings weder dementierte noch bestätigte – von 26 ausgefallenen Elektrotriebwagen. Ob diese defekt sind oder routinemäßig gewartet werden, war nicht zu erfahren.

Auf der Strecke der Breisgau-S-Bahn, hier der Abschnitt zwischen Döggingen und Unadingen, kommt es ab dem 27. Mai zu Zugausfällen und ...
Auf der Strecke der Breisgau-S-Bahn, hier der Abschnitt zwischen Döggingen und Unadingen, kommt es ab dem 27. Mai zu Zugausfällen und Schienenersatzverkehr | Bild: Gerold Bächle

Die Zahlen

Sicher ist nur, dass diese neue Fahrzeugflotte seit Eröffnung im Dezember 2019 mit elf dreiteiligen und 15 vierteiligen Elektrotriebwagen auf der Breisgau Ost-West-Verbindung zwischen Villingen und dem Kaiserstuhl eingesetzt werden. Dabei verfügen die dreiteiligen Varianten über 164, die vierteiligen Varianten sogar über 249 Sitzplätze.

Über 600 Höhenmeter

Laut der DB Regio Baden-Württemberg überwindet die Höllentalbahn auf ihrem Weg von Freiburg nach Donaueschingen auf dem Streckenabschnitt bis Hinterzarten über 600 Höhenmeter. Sie ist mit Steigungen von bis zu 57 Promille die steilste Hauptbahnstrecke in Deutschland, was besondere Anforderungen an Fahrzeugmaterial und Personal stellt.

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Dank eines neuen Antriebskonzepts mit Drehstromtechnik verbrauchen die Fahrzeuge etwa 30 Prozent weniger Strom und fahren mit einer Höchstgeschwindigkeit von 160 Kilometer pro Stunde. Ob diese Anforderungen für den derzeitigen Ausfall von Triebwagen verantwortlich sind, bleibt ebenfalls unbeantwortet.

Schon früher Probleme

Es ist nicht das erste Problem auf der Strecke, welches das einstige Vorzeigeobjekt belastet: Fehlende Verlässlichkeit, übervolle Züge – dies gerade auch in Corona-Hochzeiten – , Streckensperrungen durch drohende Felsstürze oder zuletzt auch Zugausfälle durch fehlendes Personal zählen ebenfalls dazu.