Wer am Donnerstag die Schwarzwaldbahn um 16.50 Uhr von Villingen in Richtung Offenburg nehmen wollte, musste den nächsten Zug nehmen. Die Verbindung fiel nämlich aus. Nun ist der Grund dafür klar – und er ist ein alter Bekannter: Die Radproblematik ist zurück. Oder besser gesagt: Sie war nie weg.

Rückblick: Im vergangenen Jahr war der Abschnitt der Schwarzwaldbahn zwischen Triberg und St. Georgen saniert worden. Neun Monate konnte dieser Abschnitt nicht mit dem Zug befahren werden, es hatte einen Ersatzverkehr gegeben. Als die Strecke dann wieder frei war, stellte die Bahn fest, dass die Räder der Züge stärker abgefahren sind, als üblich.

Die Folge: Die Züge mussten statt alle 20.000 Kilometer schon nach 7000 Kilometern zur Kontrolle in die DB-Werkstatt nach Freiburg und die Schwarzwaldzüge fuhren nur alle zwei Stunden statt jede Stunde.

Das könnte Sie auch interessieren

Das war der Fall von Mitte März bis Ende Mai. Seit Juni fahren die Züge wieder im regulären Einstundentakt. Der Grund dafür war das Neun-Euro-Ticket, das zu einem erhöhten Fahrgastaufkommen auf der touristisch beliebten Strecke führte.

Die Ursache für den erhöhten Verschleiß konnten die Bahnmitarbeiter aber bis heute nicht finden. Und somit, das teilte ein Bahnsprecher dem SÜDKURIER mit, muss die Taktung der Züge ab Samstag, 25. Juni, wieder reduziert werden: „Der Verkehr auf der Schwarzwaldbahn wird wieder eingeschränkt. Zwischen Offenburg und Konstanz fahren die Züge deshalb im Zweistundentakt.“ Wer zwischen Offenburg und Karlsruhe fährt, hat Glück, hier bleibe der Einstundentakt erhalten.

Der SÜDKURIER war im Mai exklusiv in der DB-Werkstatt in Freiburg, wo die Züge der Schwarzwaldbahn untersucht werden. Hier zu sehen ist ...
Der SÜDKURIER war im Mai exklusiv in der DB-Werkstatt in Freiburg, wo die Züge der Schwarzwaldbahn untersucht werden. Hier zu sehen ist ein abgefahrener Reifensatz im Vordergrund und ein frischer dahinter. | Bild: Matthias Jundt

Die zusätzlichen Fahrten zwischen Offenburg und Konstanz beziehungsweise Konstanz und Offenburg -morgens hin, abends zurück -, die die Schweizerische Bundesbahn (SBB) während der Sommermonate aufgrund der gestiegenen Nachfrage anbietet, fahren uneingeschränkt weiter, so die Bahn.

Schmieren und reduzierte Geschwindigkeit

Um der Ursache für den hohen Verschleiß der Räder auf die Schliche zu kommen, waren die Schienen vor allem im kurvigsten Teil der Schwarzwaldbahn – im sanierten Bereich zwischen Triberg und St. Georgen – häufiger geschmiert worden als sonst. Auch die Geschwindigkeit war reduziert worden. All das brachte aber letztlich nicht den gewünschten Erfolg: „Nun ist wieder alles auf dem Prüfstand“, so der Bahnsprecher weiter.

Doch woran liegt der hohe Verschleiß dann? Wieder der Bahnsprecher: „Fahrzeugseitig kann nicht mehr viel gemacht werden.“ Bedeutet im Umkehrschluss, dass die Ursache im Spurmaß der Gleise liegen könnte.

Wie lange der Zweistundentakt anhält, dazu konnte die Bahn am Freitagnachmittag, 24. Juni, noch nichts sagen. Weitere Maßnahmen seien aber möglich. Informationen dazu gebe es in der kommenden Woche.