Am Montagabend ist eine Gewitterfront über Bachheim hinweg gezogen und ließ in den Straßen kniehohes Wasser, Berge von Hagelkörnern und Erdrutsche zurück. Gärten wurden verwüstet, und auch so manchen Hausschaden gab es tags darauf zu beklagen.
Blitz, Donner, Starkregen, Hagel
Gegen 18.30 Uhr brach das Unwetter über Bachheim herein. Die Gewitterzelle mit Blitz, Donner und Starkregen entlud sich zusätzlich mit einer Hagelflut. Das Unwetter löste einen Großeinsatz der Feuerwehr aus. Schnell war klar, dass die Bachheimer Feuerwehr nicht alleine mit den Wassermassen in der Dorfmitte, den – wenigen – vollgelaufenen Kellern und dem abgerutschten Hang am Sparrenberg fertig werden konnte. Deshalb kam nicht nur die Löffinger Wehr, sondern auch der Bauhof den Bachheimern zur Hilfe.

Von der Bevölkerung gab es überall großes Lob und Dank, denn ohne die schnelle Unterstützung wäre die Lage nicht beherrschbar gewesen. Der Bauhof kam mit Radladern und Schneeschaufeln, um die Hagelkörner beiseite zu schieben, die sich am Rand der Straßen wie Schneeberge aufhäuften. Trotzdem verstopften die Hagelkörper zusätzlich die Gullys. Innerhalb weniger Minuten stand der Dorfkern zwischen Insel und Hirschen unter Wasser. Sogleich orderte Bauhofchef und Stadtkommandant Christian Heizmann auch Lastwagen und weitere Fahrzeuge vom Bauhof an, um die Hagelberge abzutransportieren.
Bis zu 40 Zentimeter Wasser und Hagel
„Teilweise bis zu 40 Zentimeter hoch türmten sich Hagel und Wasser“, informierte Roswitha Kaiser, deren Blumenschmuck ebenso wie an den anderen Häusern zunichte gemacht wurde. Die Hagelkörner mit einem Durchmesser von rund drei Zentimeter, so beklagte Daniel Dengler, verwüsteten die Vorgärten und vernichteten Obst, Gemüse und Blumen.

„Ich habe so etwas in 53 Jahren noch nicht erlebt“, erklärt Dieter Kramer. Während seine Ehefrau als Ortsvorsteherin voll im Einsatz war, kümmerte er sich um die Schäden, auch die faustgroßen Löcher in den Eternitplatten, welche die Hagelkörner hinterließen. Die Tieflage der Ortsmitte, umgeben von mehreren Anhöhen, ist für Überschwemmungen mehr als anfällig. Bei der Straßensanierung der Ortsdurchfahrt hatte man dies baulich zwar berücksichtigt, „doch bei so einer Katastrophe“ helfe nichts mehr, so Dieter Kramer.
Hang rutscht 20 Meter ab
Infolge der starken Regengüsse rutschte der Hang über der Ortsdurchfahrt 20 Meter ab. Laut Polizeibericht wurde eine Fahrbahnseite der Ortsdurchgangsstraße zugeschüttet. Zusammen mit dem Bauhof waren die 50 Feuerwehrleute noch bis spät in die Nacht im Einsatz, um die Durchfahrt wieder zu ermöglichen.
Am gestrigen Dienstag zeigten sich dann die Schäden, welche die Gewitterzelle angerichtet hatte: An den Straßenrändern lagen immer noch die Hagelkörner. Der Blick auf die Dächer war für manchen, wie für August Kaiser, erschütternd. „Die gesamte Solaranlage wurde zusammengeschlagen“. So manches Dach musste mit Ziegeln ausgebessert werden.
Auch das Stadtbauamt besichtigte die Lage, vor allem muss nun der Hang neu gesichert werden. Während die Aufräumarbeiten im Ort liefen, begutachteten die Landwirte ihre Felder. Die Bilanz ist mehr als ernüchtern. Auch Bäume und Beeren sind wie kahl geschoren. Der Schaden ist hoch, verletzt wurde aber niemand.