Löffingen – Was lange währt, wird endlich gut. Dieses Sprichwort passt wohl zur Erweiterung des Löffinger Gewerbegebiets an der Bundesstraße 31. Vier Jahre lang musste Bürgermeister Tobias Link warten, bis er nun mit einem symbolischen Spatenstich offiziell die Freigabe bestätigen konnte. Passend zu diesem langen, komplizierten Bebauungsverfahren regnete es in Strömen, sodass die Vertreter der Firmen und der Gemeinde unter einem Zelt Zuflucht suchten. Lediglich Bürgermeister Tobias Link, die beiden Stadtbaumeister, Planer Ruppel und die Vertreter der beteiligten Unternehmen tauschten die Regenschirme gegen Spaten.
Erst nach zahlreichen geforderten Änderungen geht das neue Gewerbegebiet der Stadt Löffingen nun an den Start. Auf einer Fläche von 16 Hektar sollen elf Bauplätze ausgewiesen werden. Die Erschließung mit Ver- und Entsorgungsleitungen für Wasser und Abwasser, Strom, Breitband, Beleuchtungskabel, sowie Telekommunikation erfolgt demnächst. Der Kanal wird in ein Trennsystem für Schmutzwasser und Regenwasser aufgeteilt. Die Fahrbahn soll auf einer Länge von 450 Metern und einer Breite von 6,50 Meter bis 7 Meter ausgebaut werden. Hinzu kommt ein Gehweg mit einer Breite von 1,50 Meter.
Interessant bei dieser Erweiterung, so berichtete Marco Bürer von Riede Ingenieure, seien die Lamellenklärer mit Pumpen, welche das Oberflächenwasser von der B31 reinigen. Damit erfülle man die aktuellen Kriterien des Gewässerschutzes, sodass dieses Oberflächenwasser in die nahe Mauchach abgeleitet werden kann.
Die Nachfrage nach Bauplätzen im Gewerbegebiet B 31 sei vorhanden, so Bürgermeister Tobias Link. Sowohl Erweiterungsbauten bestehender Firmen und Handwerksbetriebe, als auch auswärtige Unternehmen seinen herzlich willkommen, wie Link betonte. Nun könne alles zügig ablaufen, sodass in zwei bis drei Jahren die ersten Unternehmen einziehen könnten. Dies sei vor allem für neue Arbeitsplätze wichtig. Immerhin müssten noch 1000 Personen aus Löffingen auspendeln. Diese Zahl habe sich in den letzten zehn Jahren verringert, aber sie zeige auch, dass in der Baarstadt noch genügend Bedarf an Arbeitsplätzen besteht. Der Löffinger Bürgermeister hofft auf zusätzliche 50 bis 100 neue Arbeitsplätze durch die Erweiterung des Gewerbegebiets.
Am Rande dieser Baumaßnahme plant der Bund, zusätzliche Lastwagen-Parkplätze einzurichten. 9000 Quadratmeter Fläche könnte die Stadt somit an das Regierungspräsidium verkaufen. Solche Lastwagen-Stellplätze sind an der durch den Schwerlastverkehr Richtung Freiburg viel befahrenen B31 dringend erforderlich. Die Anbindung der geplanten Parkplätze erfolgt dann durch eine neue Ausfädelspur.
Allerdings, so Bürgermeister Link, gibt es noch keine konkrete Kauf-Anfrage durch das Regierungspräsidium. Vier Jahre Wartezeit und immer wieder neue Einwände, da bedurfte es schon eines langen Atems bei der Stadt Löffingen, wobei vor allem die naturschutzrechtliche Genehmigung auf sich warten ließ. Auch Planer Ulrich Ruppel vom gleichnamigen Planungsbüro in Waldkirch schien nach den zahlreichen notwendigen Änderungen erleichtert zu sein.
Die letzte Flächennutzungsplanänderung war eine Umwidmung der ökologischen Ausgleichsfläche (von 5,3 Hektar), teils in eine gewerbliche Baufläche, teils in eine landwirtschaftliche Fläche. Diese komplexe Ausgleichsmaßnahme beschäftigte das Stadtbauamt mit Stadtbaumeier Udo Brugger und seinem Stellvertreter Simon Wolf über ein Jahr lang. Für die Feldlerche und für Heuschrecken mussten Ausgleichshabitate gefunden werden. Hierzu wurde sogar der Biologe Thomas Hahn vom Landschaftsarchitekturbüro Faktorgrün beauftragt.