Für viele in Mönchweiler sind es keine schönen Erinnerungen. Stoßstange an Stoßstande quälten sich Lastwagen und Autos bei der Sanierung der Bundesstraße im Jahr 2013 durch den Ort. Schon allein deshalb wollte man dieses Mal alles versuchen, um die Belastung gering zu halten. Und das hat offenbar funktioniert, wie Anlieger dem SÜDKURIER erzählen.
Tempo 30 und Blitzer
Für die Dauer der Umleitung gilt im gesamten Bereich der Hindenburgstraße sowie deren Fortsetzung, der Königsfelder Straße, Tempo 30 und ein beidseitiges Halteverbot. Die Einhaltung der reduzierten Geschwindigkeit wurde bereits in den ersten Tagen der Umleitung durch Blitzer überwacht.

Vor allem nachts hatten diese reichlich zu tun. Zusätzlich zum bestehenden Fußgängerüberweg am Löwen wurden außerdem zwei Fußgängerampeln im Bereich des Rathauses und der Einmündung der Herdstraße installiert.
Anwohner bislang zufrieden
Heinz Götz ist Anlieger an der Hindenburgstraße. Er sagt: „Ich finde den Umleitungsverkehr, so wie er jetzt in den ersten Tagen gelaufen ist, erträglich. Natürlich haben wir jetzt besonders in den Stoßzeiten noch stärkeren Verkehr und man muss dann eben mit dem Auto auch mal noch länger warten, bis man aus der Ausfahrt herausfahren kann. Insgesamt war es aber bei früheren Umleitungen wesentlich schlimmer. Gut ist, dass die Umleitung nur in einer Richtung bei uns durch führt und die Leute auch tatsächlich durch die Geschwindigkeitsreduzierung langsamer fahren.“
„Es ist zeitweise sehr schwer, aus der Ausfahrt heraus zu fahren. Da wäre es gut, wenn die anderen Autofahrer kurz stoppen und einen reinfahren lassen würden.“Erich Bösinger, Anwohner
Diese Beobachtung bestätigen auch Erich und Elfriede Bösinger. Sie wohnen ebenfalls an der Hindenburgstraße. Lediglich aufgrund der Verengung beim Rathaus stocke der Verkehr immer wieder, sagt Erich Bösinger. Einen Wunsch hat er allerdings: „Es ist zeitweise sehr schwer, aus der Ausfahrt heraus zu fahren. Da wäre es gut, wenn die anderen Autofahrer kurz stoppen und einen reinfahren lassen würden.“
Bislang bleibt Kundenfrequenz
Monika Huber, mit der Familie Betreiberin eines kleinen Lebensmittelgeschäfts mit Verkauf vom eigenen Geflügelhof in der Königsfelder Straße, ist einigermaßen positiv überrascht von den Auswirkungen der Umleitung.
Sie sagt: „Ich habe gedacht, es würde vom Verkehr her schlimmer. Wir merken bisher nicht, dass weniger Kunden in unser Geschäft kommen“, sagt sie und merkt dann mit einem Augenzwinkern noch an: „Mehr sind es aber auch nicht geworden.“
Trotzdem Einbußen befürchtet
Anders schätzt Manuel Straub vom Löwenmarkt die Lage ein. „Wir befürchten, dass die Verkehrssituation Kunden abhält, zu uns zu kommen. Hier im Bereich unseres Getränkemarktes ist es sowieso schon schwierig mit dem Parken, weil es etwas unübersichtlich ist. Nach den Umsatzeinbußen durch Corona hoffen wir jetzt, dass die Baustelle pünktlich fertig wird und die Umleitung dann wieder aufgehoben wird.“

Bürgermeister Rudolf Fluck hatte sich im Vorfeld der Umleitung intensiv für seine Gemeinde eingesetzt. Er bestätigt, was die Anlieger empfinden: „Die Maßnahmen greifen. Die Fußgängerampeln sind gut platziert. Der Verkehr läuft gut und auch der Schwerlastverkehr rollt nicht mit der Wucht durch den Ort, wie er sonst über die Bundesstraße rollt.“
An der Bundesstraße ist es jetzt ruhiger
Zu guter Letzt gibt es in Mönchweiler dann aber auch noch diejenigen, die von der Umleitung sogar profitieren. Volker Lehmann wohnt am nordwestlichen Ortsende direkt an der Bundesstraße.
Er sagt: „Zwar haben wir jetzt die Baustelle vor der Haustüre, weil man spontan beschlossen hat, auch noch den Auffahrast und ein paar Meter von der Herdstraße zu sanieren, aber durch die Reduzierung des Verkehrs in Richtung Villingen auf Tempo 30 und die Umleitung des Verkehrs in der Gegenrichtung ist es bei uns deutlich ruhiger als sonst. Das darf gerne eine ganze Zeit lang so bleiben.“