Cornelia Putschbach

Für Sorgenfalten sorgt in Mönchweiler eine Nachricht aus dem Wohnpark: In der Seniorenwohnanlage in der Ortsmitte wurde, wie die Gemeindeverwaltung am Montag informierte, eine Bewohnerin des Betreuten Wohnens positiv auf das Coronavirus getestet. Die Person sei mittlerweile stationär im Klinikum aufgenommen, so Bürgermeister Rudolf Fluck. Allerdings bestanden kurz vor Feststellung der Infektion mehrere Kontakte der Betroffenen sowohl in die ambulante Pflegewohngruppe des Wohnparks als auch in das persönliche Umfeld. Diese Kontakte machen nun weitreichende Reaktionen notwendig.

Umfangreiche Testung steht an

Mit sofortiger Wirkung wurde für den Wohnpark eine Ausgangssperre verhängt und die Bewohner vorläufig unter Quarantäne gestellt. Die Quarantäne wurde auch für das persönliche und familiäre Umfeld der betroffenen Person angeordnet. Am Dienstag werde es eine umfangreiche Testung mittels Abstrichen durch das Gesundheitsamt und die Kassenärztlichen Vereinigung im Wohnpark, bei Mitarbeitern und auch im Umfeld der Betroffenen, geben, gaben Bürgermeister Rudolf Fluck und Hauptamtsleiter Sebastian Duffner bekannt. „Wir hoffen, dass die Ergebnisse dann möglichst bald vorliegen und es keine weiteren Infektionen gibt“, sagen beide. Während der Quarantäne werden die Bewohner des Wohnparks und andere Betroffene durch die Generationenhilfe versorgt.

Das könnte Sie auch interessieren

Zugangskontrolle zum Wohnpark

Bereits Anfang April war durch die Gemeinde Mönchweiler vorsorglich eine Ausgangssperre für die Bewohner der Wohngemeinschaft verhängt und eine Zugangskontrolle zum Wohnpark angeordnet worden. Diese Anordnungen waren mittlerweile aufgehoben worden. Auch die Zugangskontrolle wird jetzt für mindestens 14 Tage wieder eingeführt, sagt Fluck.

Pandemie noch nicht überwunden

Die Mitteilung des positiven Tests fällt in eine Zeit, in der viele Mönchweiler glaubten, die Pandemie einigermaßen glimpflich überstanden zu haben. Bislang hatte die Gemeinde insgesamt nur zwei bestätigte Coronafälle zu verzeichnen.

Mönchweilers Bürgermeister Rudolf Fluck appelliert an die Verantwortung der Bürger. Bild: Cornelia Putschbach
Mönchweilers Bürgermeister Rudolf Fluck appelliert an die Verantwortung der Bürger. Bild: Cornelia Putschbach

Verantwortung der Gemeinde

„Was wir in den letzten Monaten im Rahmen der wöchentlichen Verordnungen zur Abwehr der Corona-Pandemie erlebt haben, ist sicherlich für jeden von uns eine neue Erfahrung und hat zu erheblichen Einschnitten in der Gemeinde geführt“, schreibt Bürgermeister Rudolf Fluck in einem offenen Brief an die Bürger Mönchweilers. Bei der Umsetzung der immer wieder geänderten Verordnungen des Landes begleite die Gemeinde und die Träger öffentlicher Einrichtungen „die öffentliche und private Besorgnis vor Infektionsrisiken und Erkrankungen insbesondere von Kindern und älteren Menschen in unseren Einrichtungen“, so Fluck in seinem Brief.

Das könnte Sie auch interessieren

Bürgermeister appelliert an Mönchweiler

„Auch wenn nun wieder Schritte zur Öffnung der Gesellschaft hin zu einen vermeintlich normalen Lebensalltag angestoßen werden, so wird es meines Erachtens noch lange dauern, bis wieder ein Normalzustand erreicht ist. Ich verstehe, wenn Vereine, Kirchen und sonstige Organisationen darauf drängen mit ihren Aktivitäten wieder beginnen zu können. Jeder Vereinsvorsitzende muss sich aber auch im Klaren darüber sein, dass er damit eine große Verantwortung trägt, die ich im Moment nicht übernehmen würde. Es ist ein Ritt auf Messers Schneide, was uns täglich einholen kann“, verdeutlicht der Bürgermeister in seinem Brief seine Befürchtungen zur weiteren Entwicklung der Pandemie.

Das könnte Sie auch interessieren

Dass in der Schule und im Kinderhaus aus gutem Grund noch immer unter Pandemiebedingungen gearbeitet werde und Vereine bereits wieder zur Normalität zurückkehren wollen, passe für ihn nicht zusammen, macht Rudolf Fluck klar und fordert das Verantwortungsbewusstsein der Bürger ein. In Mönchweiler habe man in den vergangenen Monaten vieles gut gemacht und durch großes Engagement von Hilfsorganisationen und ehrenamtlich Tätigen große Solidarität gezeigt. Das gute Ergebnis dürfe jetzt nicht aufs Spiel gesetzt werden.