- Niedereschach: Dass die Grünen nicht nur den Einzug in den Gemeinderat von Niedereschach geschafft haben, sondern auf einen Schlag gleich zwei Mandate und einen Ausgleichssitz ergatterten, hat sicherlich mehrere Gründe. Zum einen liegt Rüdiger Krachenfels von den Freien Wählern mit seiner Analyse nicht falsch: Ja, die Niedereschacher Grünen konnten wahrscheinlich vom allgemeinen Popularitätsschub ihrer Partei profitieren. Und ja, sie haben einen engagierten Wahlkampf geführt und konnten den Wählern eine prall gefüllte Wahlliste vorlegen. Doch dürften auch konkrete, kommunalpolitische Gründe eine Rolle für ihren Erfolg gespielt haben. Der zunehmende Verkehr im Ort, insbesondere von Schwerlastern, sowie die umstrittenen Pläne für eine Südumfahrung werden wohl nicht minder zum politischen Umbruch in Niedereschach beigetragen haben. Doch nicht nur der Wahlerfolg der Grünen zeugt vom Wunsch der Niedereschacher nach frischem Wind im Gemeinderat. Durch den Einzug der Grünen Michael Kubas und Oliver Bumann sowie der CDU-Mitglieder Sören Rall und Louis Weißer erlebt der Rat auch eine deutliche Verjüngung.
- Unterkirnach: Der kleine Schwarzwald-Ort vor Villingen hat stürmische Monate hinter sich. Der Abzug des großen Arbeitgebers Wahl nach Sankt Georgen ist ein Brocken, der noch nicht verdaut ist. Die Wähler im Ort haben ein gutes Signal mit ihren Entscheidungen ausgesandt: Man darf das als Vertrauen bezeichnen, wenn die Sitzverhältnisse am Ratstisch weitestgehend stabil gehalten werden. Genau dies wiederum kann den Rat stark machen – für gute Entscheidungen zugunsten aller.
- Mönchweiler: In der Gemeinde müssen die Christdemokraten Federn lassen. Die Gruppierung ist im Umbruch begriffen, Thomas Müller ist nicht mehr angetreten, ein prägendes Gesicht der vergangenen Jahre. Eine starke Wahlbeteiligung über 60 Prozent kann auch hier die Volksvertreter stark machen. Sie haben eine Maximal-Herausforderung zu bewältigen. Das kommunal und insgesamt sehr verkorkste Verhältnis zwischen der Entsorgungsfirma Hezel und den Gemeinde-Repräsentanten gilt es zu lösen. Noch sitzt man sich im Gerichtssaal gegenüber. Es ist noch Zeit, sich außerhalb der Rechtssprechung zusammenzusetzen. Gut wäre, wenn diese Sache gütlich gelöst würde. Ein neu zusammengesetzter Gemeinderat und der Rathaus-Chef haben hier alle Chancen. Ein erster Schritt wäre hier ein starkes Signal. Wer wagt, gewinnt. Für ganz Mönchweiler.
Meinung
Kommunalwahl in Niedereschach, Mönchweiler und Unterkirnach: Die großen Themen leiten die Wähler