Die Evangelische Kirche Schönwald war am Samstag Gastgeberin einer besonderen Veranstaltung: Ein Fototermin mit Hut, an dem um die 100 Frauen und Männer aus verschiedenen Altersgruppen teilnahmen. Organisator war der Zweigverein Triberg des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB). Er lud landesweit alle Bürger dazu ein, an diesem Tag einen Hut in Erinnerung an die mutigen und opferbereiten Frauen zu tragen, die vor über einem Jahrhundert für die Gleichberechtigung der Geschlechter und für die Frauenrechte kämpften.
Vorkämpferinnen für die Frauenrechte
„Sie trugen gerne den Hut – die Frauen, die für das Frauenwahlrecht kämpften, am 19. Januar 1919 erstmals in Deutschland zur Wahl gingen und sich als Abgeordnete wählen ließen. Frauen von A wie Ellen Ammann bis Z wie Clara Zetkin. Vor ihnen und vor allen Frauen, die bis heute aus Überzeugung politisch denken und handeln, ziehen Frauen im KDFB sprichwörtlich den Hut“, stand es in dem aufwendig gestalteten Flyer des Veranstalters.
Lange Röcke und blumige Hüte
Darauf sind Frauen mit langem Rock und blumigem, riesigem Hut zu sehen, welche wohl um die Jahrhundertwende auf der Straße an einer Demonstration teilnahmen. Beeindruckende Bilder, beeindruckende Gestalten. Menschen, denen die nachkommenden Generationen eine Menge zu verdanken haben und nicht in Vergessenheit geraten dürfen.
Heutige Freiheiten längst nicht überall selbstverständlich
Die Aktion in Schönwald und das umfassende Engagement des KDFB sind heutzutage immer noch von großer gesellschaftlicher Bedeutung. Denn heutzutage gelten für die europäischen Frauen der hohe Lebensstandard, dieselben Bildungschancen, gleiche politische Rechte, die Selbstbestimmung und die sexuelle Freiheit als selbstverständlich. Das war aber nicht immer so und diese Werte werden in anderen Ländern und Kulturen in der weiten Welt nicht respektiert, nicht einmal erwähnt.
Weitere Engagement ist nötig
Diese Werte und die Demokratie brauchen weiter bürgerliches Engagement, ja sogar Opferbereitschaft. Auch in Deutschland geht der Kampf für die Frauenrechte in manchen Bereichen weiter, zum Beispiel gleiche Arbeitsvergütung bei gleicher Bildung und Kompetenz. Die sozialen Berufe werden oft sehr schlecht bezahlt – gerade die vermeintlichen Frauenberufe. Das führt zu massiven Missständen im gesellschaftlichen Leben Deutschlands.
In diesem Sinne definiert der Katholische Deutsche Frauenbund heute seine Ziele: für die Zukunft in einer friedlichen, gerechten und für alle lebenswerten Welt zusammen mit den Männern gleichberechtigt und partnerschaftlich zu wirken.