Unvernunft, Übermut, Unverfrorenheit: Mit diesen drei Attributen ist noch milde umschrieben, was sich Jugendliche derzeit in Villingen-Schwenningen und in anderen Gemeinden erlauben. Sie machen sich einen Spaß daraus, Erwachsene und vor allem Senioren in der Corona-Krise gezielt zu erschrecken.

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Begonnen hat der schlechte Spaß schon am Wochenende. Der Autor selbst hat erlebt, wie zwei Jugendliche, geschätzt zwischen 13 und 15 Jahre alt, auf dem Aldi-Parkplatz am Villinger Krebsgraben ihre blöden Scherze trieben. Während der eine neben den Einkaufswagen am Boden hockte und demonstrativ hustete, kurvte der andere mit seinem Fahrrad um die Szenerie herum und gab dumm-dreiste Kommentare zur Corona-Krise von sich. Aufgeräumt war hier allerdings schnell: Nach der Aufforderung, sich vom Acker zu machen, trollten sich die beiden selbsternannten Spaßvögel.

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Es darf indes bezweifelt werden, dass so eine einfache Aufforderung auf Dauer etwas nützt. Denn schon soll in einem anderen Discounter eine ganze Horde Jugendlicher durch die Einkaufsgänge gefegt sein und durch Husten und blöde Sprüche die Kundschaft erschreckt haben.

Offensichtlich ist dem Nachwuchs nicht klar, dass er hier mit Entsetzen Scherz treibt

Unbedarfte Kommentatoren mögen meinen: „Ist ja nur Spaß.“ Dem sei entgegnet: Wer gesehen hat, wie sich betagte Menschen schier zu Tode erschrecken, wenn direkt vor ihnen ein Halbstarker hustet und seine Kumpels dazu grölen, der versteht ganz sicher, dass das alles nichts mit Spaß zu tun hat.

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Unser Tipp, wenn Sie so etwas bei einem Einkaufsmarkt beobachten: Die Jugendlichen nicht selbst ansprechen, sondern gleich die Marktleitung informieren. Diese kann ihr Hausrecht ausüben und notfalls die Polizei holen. Oder man ruft gleich selbst die Polizei.

Polizei sagt klar: Das ist ein Straftatbestand

Und die hat großes Interesse daran, solcher vorgeblicher Spaßvögel habhaft zu werden. Das bestätigt auf SÜDKURIER-Anfrage Dieter Popp, Pressesprecher der Polizeidirektion Konstanz: „Ein solches Verhalten ist ganz klar ein Straftatbestand. Das führt zu einer Strafanzeige, die wiederum in eine Geldstrafe münden oder sogar zu einer Haftstrafe führen kann.“ Aktuell wurde nach Popps Informationen noch kein Vorfall bei den Beamten angezeigt.

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Wir haben noch einen Tipp an die Eltern solcher Spaßvögel, wenn sie denn erwischt werden: Wenn Sie mitbekommen, dass ihr Nachwuchs dermaßen entgleist, setzen Sie ihn auf die schärfste Quarantäne, die diese Generation kennt. 14 Tage ohne Smartphone, ohne Internet.

Da vergeht diesen Komikern der Spaß.

Aber garantiert.