Gabriel Schropp und Andreas Färber sind nicht nur leidenschaftliche Naturliebhaber und Wanderer. Die beiden Männer, die sich seit Kindertagen kennen, sind auch passionierte Fotografen, die ihre Motive vorwiegend in der freien Natur suchen. Schropp, der in Reiselfingen bei Löffingen aufgewachsen ist und Färber, der aus Bonndorf stammt, haben ihre beiden Hobbies kombiniert und sich dafür einen besonderen Platz ausgesucht: Die Wutachschlucht. Das enge Tal liegt zwischen den beiden Orten. So war es für beide naheliegend, die Schlucht als bevorzugtes Fotomotiv auszuwählen.

Während die Schlucht im Sommer ein beliebtes und entsprechend frequentiertes Ziel von Wanderern und Touristen ist, ist die Schlucht in den anderen Jahreszeiten nur wenig frequentiert. Dann führt die Wutach viel Wasser, die Tritte auf dem feuchten Untergrund werden unsicherer wie im Sommer. Die Menschenleere ist jedoch die Grundlage für die Motive der beiden Fotografen. So sind über viele Jahre tausende Bilder aus der Schlucht entstanden. „Uns war es wichtig, möglichst abwechslungsreiche Bilder zu schießen. Wir wollten letztlich einen guten und realisitischen Eindruck von der Natur, den Tieren und Pflanzen in der Schlucht einfangen“, erklärt Gabriel Schropp bei einem Besuch in der SÜDKURIER-Redaktion.

Mittlerweile haben Schropp und Färber so viele Bilder gemacht, dass sie die schönsten Motive in einen Bildband gepackt haben, der seit vergangener Woche im Buchhandel zu kaufen ist. 1700 Stück umfasst die erste Auflage des querformatigen Buches. „Wir wollen die Natur der Schlucht erlebbar machen und zeigen, wie schön es dort ist“, erläutert Schropp den Hintergrund des Projektes. So sei das Buch auch für diejenigen geeignet, die früher gerne gewandert sind und dies nicht mehr können oder auch grundsätzlich nicht in die Schlucht gelangen können. Mit ihren Aufnahmen, teils in Schwarzweiß oder auch mit HDR-Technik angefertigt, wollen die beiden Fotografen die Schlucht einem größeren Publikum vorstellen.
Auf ihren Streifzügen durch die Schlucht haben Gabriel Schropp und Andreas Färber auch Bekanntschaft mit Tieren gemacht, die Wanderer im Sommer nur mit sehr viel Glück erspähen können. So haben sie einen Biber beim Schwimmen beobachtet und einen extrem seltenen und streng geschützten Eisvogel gesichtet und fotografiert.
Die bunten Vögel leben an mäßig schnell fließenden oder stehenden, klaren Gewässern mit Kleinfischbestand. Die Gewässer sollten von von Gehölzen gesäumt sein. Als Brutplätze dienen Steilufer oder große Wurzelteller umgestürzter Bäume. Folglich ist die Wutachschlucht ein idealer Nistplatz für den schillernden Vogel. Und auch die Schlucht an sich ist interessant. Auf den etwa 33 Kilometern ist in den Gesteinsformationen 500 Millionen Jahre Erdgeschichte zu erleben.
Für den promovierten Geobotaniker Schropp und den promovierten Philosophen Färber ist das 160 Seiten starke Buch im Querformat nicht nur ein Blick in die Natur, sondern auch in die Vergangenheit: Beide kennen viele der gezeigten Plätze in der Wutachschlucht seit ihrer Kindheit. Der Bildband hat also auch ein Stück gemeinsamen Lebensweg dokumentiert.
Der Bildband „Wutach Fotografien“ von Gabriel Schropp und Andreas Färber ist im Freiburger Herder-Verlag erschienen und für 32 Euro im Buchhandel erhältlich.