Von einiger Entfernung sieht der neue Kunstrasenplatz des FC Brigachtal aus, wie viele andere Plätze auch. Der Unterschied liegt im Detail, nämlich in der Füllung des Platzes. Hier wurde ein Gemisch aus Quarzsand und Korkpartikeln in die grünen Fasern eingearbeitet. Bei älteren Plätzen kommen meist unterschiedliche Kunststoffgranulate zum Einsatz (wir berichteten).
Brigachtal gehört demnach zu den wenigen Vereinen in der Region, die bereits diese umweltschonendere Bauweise im Einsatz haben. Uns hat interessiert, wie es sich auf einem solchen Kork-Platz spielt. Wir haben uns daher während einem Abendtraining mit den Aktiven vom FC Brigachtal unterhalten.
Dennis Kleiser ist Angreifer. Er sagt: „Auf dem neuen Platz zu spielen, ist viel schöner als auf einem Hartplatz.“ Der Ball sei, wenn der Kunstrasen nass ist, extrem schnell. „Man muss sich erst daran gewöhnen, dann macht das Spielen aber mehr Spaß.“
Die Qualität sei tip top und fühle sich gut an. Im folgenden Video demonstriert Kleiser, dass er sich schon gut auf die neuen Bedingungen eingeschossen hat. In der Zeitlupe sieht man, wie die kleinen Kork-Partikel durch den Schuss aufgewirbelt werden und der Boden den Stemmschritt ganz leicht leicht abfedert.
Jonas Hirt ist Mittelfeldspieler. Er ist ganz begeistert von den neuen Möglichkeiten. „Überragend“, so sein Fazit. Es sei ein Traum gegenüber dem alten Hartplatz. Auch im Winter könne man darauf spielen. „Man bekommt weniger Verbrennungen, wenn man über den Belag rutscht“, so der Fußballer. Durch die ebene Oberfläche holpere der Ball nicht mehr, so wie es auf dem Hartplatz immer der Fall gewesen sei. Dadurch seien sauberere Spiele mit weniger Gebolze möglich.
Marcel Thiele und Robin Münch hüten beide das Tor beim FC Brigachtal. Sie haben noch einmal eine andere Sicht auf die Anforderungen von Fußballplätzen. „Der Boden ist etwas weicher. Bei Paraden ist die Landung dadurch nicht mehr so hart“, erklären die Torhüter.
Flache Bälle würden jedoch schneller auf sie zukommen. „Aber man bleibt sauberer“, freuen sie sich. Denn Pfützen, Dreck und Schlamm sucht man vergebens auf dem neuen Platz.
Roland Bucher ist Trainer der C-Jugend. Er war der erste, der seine Mannschaft auf dem neuen Platz trainieren durfte. Er schwärmt davon, dass der neue Untergrund die Gelenke schont und seine Spieler wegen der fehlenden Gummi-Partikel weniger Verbrennungen erleiden.
Der Trainer der Aktiven, Svend Fochler, sagt: „Der Platz ist eine feine Sache.“ Er habe die Hoffnung, dass es sich positiv auf die Spielfreude und die Leistung der Mannschaft auswirke, auch wenn sich das bislang noch nicht in den Ergebnissen niedergeschlagen habe. Die bisherigen Spiele hatten jedoch alle nicht auf dem neuen Platz stattgefunden. Bei der Liga-Premiere am 11. November gegen den FC Schönwald sah das schon besser aus. Mit 4:3 gewann sein Team auf heimischem Kunstrasen.
Und auch die zweite Garde ging als Sieger vom Platz. Die Elf bezwang die Gäste aus Schönwald mit 2:1. Fochlers Plan scheint also aufzugehen. „Der Platz ist schon sehr nahe dran an einem echten Rasenplatz“, so der Coach. Damit sich sein Team schnell noch besser an die neuen Bedingungen gewöhnt, trainiere man viel mit dem Ball.