Die Filialen der großen Bäckerei-Kette Gehri sind aktuell allesamt geschlossen – von Albbruck und Laufenburg im Süden bis nach Donaueschingen und Mönchweiler im Norden. Ein Hinweisschreiben an den Ladentüren warnt ausdrücklich vor dem Verzehr der zuletzt verkauften Backwaren. Die Kunden sollten diese vernichten oder zurückbringen.

Was ist da los? „Wir hatten eine Kontrolle“, erklärt Thomas Schuble, Geschäftsführer der Gehri Hochschwarzwälder Bauernbrotbäckerei GmbH & Co. KG, den Anlass des ganzen Malheurs.

Die Überprüfung fand im Betriebsgebäude des Unternehmens in Titisee-Neustadt statt. Hier werden die Backwaren hergestellt. Und von hier aus gehen sie dann in die zahlreichen Filialen in mehrere Landkreise der Region. Darunter der Breisgau-Hochschwarzwald, der Schwarzwald-Baar-Kreis, die Landkreise Waldshut und Lörrach.

Die Filialen der Bäckerei-Kette Gehri sind geschlossen. Unsere Bilder zeigen die Hinweiszettel an einer Filiale am Hochrhein. Der ...
Die Filialen der Bäckerei-Kette Gehri sind geschlossen. Unsere Bilder zeigen die Hinweiszettel an einer Filiale am Hochrhein. Der Vermerk besagt, dass die Backwaren nicht in Ordnung gewesen seien und die Käufer die Backwaren entweder vernichten oder zurückbringen müssten: Vor dem Verzehr werde ausdrücklich gewarnt. | Bild: Reinhard Herbrig

Das tun sie aktuell allerdings vorerst nicht. Bei den Lebensmittelkontrollen des Landkreises Breisgau-Hochschwarzwald seien Lebensmittel unter unhygienischen Bedingungen festgestellt worden, erklärt Manfred Kocher von der Landkreis-Pressestelle. „Bis auf Weiteres dürfen keine Backwaren rausgehen“, sagt er.

„Jetzt hat es uns erwischt“

„Wir hatten nie was. Jetzt hat es uns erwischt“, sagt Gehri-Chef Schuble. Im Betriebsgebäude in Titisee-Neustadt sei etwa in einem Heizraum „leichter Mäusekot“ festgestellt worden.

Man habe eine ganz rigorose Linie gefahren und sofort geschlossen: „Es wurde alles ausgeräumt“, sagt Schuble. Er setze jetzt auf die Nachkontrolle, die für Donnerstag, 13. Juli, angekündigt sei. „Ich hoffe, dass wir dann schnellstmöglich wieder produzieren können.“

Man habe sofort eine Rückrufaktion gestartet: „Wir holen alles zurück, raten dazu, Gekauftes zu vernichten und warnen vor dem Verzehr“, sagt Schuble. Das präventiv, um die Möglichkeit einer Kontamination gänzlich auszuschließen.

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Wenn die Nachkontrolle bedenkenlos sei, dann könne wieder mit der Produktion begonnen werden: „Die Produktion kann wieder aufgenommen werden, wenn zum Zeitpunkt der Nachkontrollen die Zustände wieder behoben sind“, erklärt Manfred Kocher vom Landratsamt.

Wie groß ist der Schaden?

Und wie sieht es mit dem Schaden aus, der dadurch für die Bäckerei-Kette entstanden ist? „Wir müssen neu produzieren. Es ist das erste Mal, dass uns sowas passiert ist“, sagt Schuble.

Drei Tage seien die Filialen geschlossen, „dazu mussten wir noch alle Rohstoffe beseitigen, weil sie kontaminiert sein könnten.“ Was das schließlich kosten werde, das könne Schuble noch nicht abschätzen.

Wie konnten Mäuse in das Betriebsgebäude gelangen? „Wir sind mit dem Gebäude draußen auf der grünen Wiese. Bei Hitze stehen immer wieder mal die Tore offen“, vermutet Thomas Schuble.

„Es gibt aber kein Hin- und Her, es wurde eben Mäusekot gefunden“, sagt der Geschäftsführer ohne Umschweife. Das sei besonders bitter, weil man ohnehin regelmäßig alle vier Wochen ein Screening habe und entsprechend kontrolliert werde: „Da war immer alles in Ordnung. Peng – jetzt hat es uns erwischt.“

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