Fabienne Fleig ist glücklich, an „The Biggest Loser – Leben leicht gemacht“ teilgenommen zu haben. Ja, sie ist zwar inzwischen ausgeschieden. Aber: „Es ist mir noch nie so gut gegangen“, sagt die Villingen-Schwenningerin im Gespräch mit dem SÜDKURIER.
Bis Ende Februar kämpfte Fabienne Fleig in der Abnehmshow, die der Sender Sat.1 zurzeit jede Woche ausstrahlt, nicht nur gegen ihr Gewicht. Sondern immer wieder auch gegen ihre zum Teil tragische Vergangenheit.
Nach ihrem Ausscheiden war die 29-Jährige sich zuerst unsicher, wie die Sendung aufgenommen wird. „Es war erst mal ein komisches Gefühl, ins alte Umfeld zurückzukommen“, sagt Fleig.
Eine große Entwicklung
Dabei waren die Rückmeldungen, die die Altenpflegerin aus VS-Weilersbach bekommen hat, äußerst positiv: „Alle waren begeistert, wie gut ich mich entwickelt habe“, erzählt sie.
Und vor allem: Durch die Sendung habe sie ein besseres Selbstbewusstsein bekommen, dass sie bisher nicht gehabt habe.
Von der Mama angemeldet
Bei der Sendung angemeldet wurde Fabienne Fleig von ihrer Mutter. Im Dezember 2022 informierte sich Fleig über eine Magenverkleinerung. Dabei stellte sie fest, dass sie in einem Jahr 20 Kilogramm zugenommen hatte.
Doch so richtig gut fand sie den Gedanken an eine Operation nicht. „Ich hatte das Gefühl, dass ich mich selbst aus dieser Situation herausholen musste, ich wusste nur nicht wie“, meint die 29-Jährige.
Das habe sie auch mit ihrer Mutter besprochen, zu der sie eine sehr enge Beziehung hat, sagt sie: Sie bespreche einfach alles mit ihrer Mutter.

Fleigs Mutter ist ein großer Fan von Torsten Münch, der 2023 an der Abnehmshow teilnahm. Der VS-Marbacher inspirierte Fleigs Mutter, ihre Tochter anzumelden. Und sie überraschte die Altenpflegerin nach der Arbeit auch mit der Zusage von Sat.1.
„Meine erste Reaktion war: Das ist jetzt nicht ihr Ernst“, erzählt Fabienne Fleig. Aus ihrer damaligen Sicht ging es ihr trotz des Übergewichts gut.
Wichtige Konfrontation
Diese Konfrontation sei für sie jedoch wichtig gewesen und hätte von niemand anderem als ihrer Mutter kommen dürfen, meint Fleig: „Sie hat einfach gemerkt, wie sehr es mich belastet.“ In die Show gestartet war Fabienne mit 139 Kilogramm.
Als sie dann tatsächlich an dem Abnehmprogramm teilnahm, lernte Fabienne Fleig auch Torsten Münch kennen. „Torsten ist Gold wert“, sagt die Showteilnehmerin. Er habe sie in ihren schwersten Momenten wieder aufgebaut.
Freundschaft mit Christine Theiss entstanden
Doch nicht nur Torsten Münch war eine wichtige Stütze für die Altenpflegerin. Auch mit ihrer Trainerin im Rahmen von „The Biggest Loser“, Christine Theiss, ist eine besondere Verbindung entstanden. Und zwar über die aktuelle Staffel hinaus, die bereits im Oktober/November 2023 auf der griechischen Insel Naxos aufgezeichnet wurde.
„Wir haben regelmäßig Kontakt“, berichtet Fleig. Am ersten Märzwochenende 2024 hat Fabienne Fleig die Fitnessexpertin sogar besucht.
Vergangenheit stört Verhältnis zum Essen
Christine Theiss ist für Fabienne Fleig vor allem in einem der schwersten Momente in der Sendung da, als Fleig ihre Geschichte erzählt.
Denn als Kind ist Fleig misshandelt worden. „Mein Vater war einfach weg, meine Mutter hat viel gearbeitet“, erzählt die 29-Jährige im Gespräch mit dem SÜDKURIER. Sie habe daher oft Zeit bei Menschen verbracht, die sie ausgenutzt hätten.
So habe ihr gestörtes Verhältnis zum Essen begonnen. „Essensentzug wurde als Strafe benutzt“, so Fleig. Doch Essen wurde auch zum Schutz: „Je dicker ich bin, umso weniger möchte man mich anfassen.“
Dieser Zusammenhang sei ihr jedoch erst durch den emotionalen Moment mit Trainerin Christine Theiss bewusst geworden. „Chrissi war meine Rettung“, sagt Fleig.
Auch nach der Show bleibt Fleig dran
Ins Finale der Sendung wird es Fabienne Fleig zwar nicht mehr schaffen, sie ist inzwischen ausgeschieden. Das war für die 29-Jährige keine negative Erfahrung. „Auf eine Art war ich froh“, sagt Fleig. Die Waage sei jedes Mal eine unangenehme Situation gewesen, meint sie.
Aber Trainerin Theiss ist nach wie vor eine große Motivation für die Altenpflegerin, auch nach der Sendung die neu gelernten Sportroutinen einzuhalten. „Nur wenn ich weiterhin durchziehe, zeige ich Chrissi meine Dankbarkeit“, sagt Fleig
Sie macht inzwischen fast jeden Tag Sport. Doch auch sie selbst und ihr neues Selbstbewusstsein helfen ihr weiterhin, viel zu trainieren. Dafür habe sie zu sehr gekämpft, um die erreichten Fortschritte und ihre Sportmotivation jetzt wieder aufgegeben.
Show brachte Erkenntnisse über die Hormone
Zudem sie hat durch die Sendung eine neue Erkenntnis gewonnen: Fabienne Fleigs Körper bildet zu viel Testosteron. Ihr Hormonhaushalt musste sich aufgrund des vielen Sport erst einmal neu einstellen.
Daher habe sie in der Sendung nicht mehr so viel abnehmen können, berichtet sie. Inzwischen hilft der Testosteron-Überschuss sogar beim Abnehmen.
„Die geilste Zeit in meinem Leben“
Die Erfahrungen, die sie in der Sendung gemacht hat, möchte sie auf keinen Fall missen. „Das war die geilste Zeit in meinem Leben“, berichtet Fleig.
Und auch in den sozialen Netzwerken bekommt sie viel Zuspruch für ihre Leistungen. „Sehr viele junge Menschen schreiben mir und sehen mich als Vorbild“, sagt Fleig. „Ich will den Menschen zeigen: Das Leben ist lebenswert.“