Flächendeckendes Sirenengeheul kennt so mancher Einwohner des Schwarzwald-Baar-Kreises noch aus vergangenen Jahrzehnten. Aber die Anlagen wurden fast überall abgebaut, weshalb der bundesweite Warntag vergangenes Jahr hier auch sehr ruhig ausfiel.
Das dürfte sich dieses Jahr am 14. September wieder ganz ähnlich darstellen. Der Schwarzwald-Baar-Kreis beteiligt sich zwar beim nächsten gemeinsamen Aktionstag von Bund und Ländern am Donnerstag.
Um 11 Uhr wird die Warnung zentral ausgelöst, das teilt das Landratsamt mit. Um 11.45 Uhr erfolgt die Entwarnung auf demselben Weg. Doch die Testwarnung wird vor allem elektronisch ausgespielt – per Warn-App oder direkter Botschaft auf die Handys.
Kreisverwaltung macht nicht mit
Der Kreis selbst beteiligt sich nämlich nicht aktiv. Die Probewarnung komme vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK); die Gemeinden könnten sich anschließen, heißt es in einer Mitteilung des Landratsamtes.
Zu den dafür vorgesehenen Kommunikationskanälen gehöre das vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) betriebene Modulare Warnsystem (MoWaS), die Warn-App Nina, allgemein verschickte Warnmeldungen für Handys (Cell Broadcast) sowie eine Vielzahl von Medien und Rundfunksendern.

Doch klar ist bereits jetzt: Bei diesem Warntag werden keine Sirenen über das Modulare Warnsystem ausgelöst. „Städte und Gemeinden können sich aber beispielsweise durch Lautsprecherdurchsagen oder manuelle Sirenenansteuerung beteiligen“, so die Kreisverwaltung.
Unterschiede im Landkreis
Das wird im Schwarzwald-Baar-Kreis unterschiedlich gehandhabt. In Villingen-Schwenningen etwa bleiben die Sirenen still, weil es gar kein intaktes Sirenennetz gibt.
Zwar sind noch vereinzelt Sirenen vorhanden, etwa in VS-Pfaffenweiler oder VS-Tannheim, aber auch diese werden am Warntag nicht eingesetzt, sagt Stadtsprecher Christian Thiel. Warndurchsagen aus mobilen Lautsprechern werden ebenfalls nicht eingesetzt, das behalte man sich lieber für echte Notfälle vor.
Auch in Niederschach wird es keine lokalen Warneinsätze geben – schon gar nicht mit Sirenen, obwohl dort noch vereinzelte Exemplare existieren. Die Gemeinde will eigentlich ihr Sirenennetz erneuern – aber da gibt es noch Probleme.
Anders in Donaueschingen: Dort wird der Warntag zumindest in der Kernstadt zur Probe genutzt. So sollen Feuerwehrfahrzeuge als Lautsprecherwagen für Testwarnungen eingesetzt werden.
Und warum wird gewarnt? „Der bundesweite Warntag hat auch in diesem Jahr zwei Hauptziele: Zum einen soll die technische Warninfrastruktur einem Stresstest unterzogen und zum anderen die Bevölkerung über das Thema Warnung und die verschiedenen Wege, über die die Behörden Warnungen versenden, informiert werden“, wird Kreisbrandmeister Florian Vetter in der Mitteilung des Landratsamts zitiert.
Schwachstellen aufdecken
Zweck des bundesweiten Warntages sei es ausdrücklich auch, Schwachstellen im Warnsystem zu finden, um diese im Nachgang zu beseitigen und das System für den Ernstfall stabiler und effektiver zu machen.
Neben den technischen Aspekten sei für eine effektive Warnung von zentraler Bedeutung, dass die Bevölkerung wisse, wie Warnung funktioniert. So ist es zum Beispiel wichtig, dass die Menschen die Bedeutung der Sirenensignale an allen Orten, an denen Sirenen zur Warnung der Bevölkerung vorgehalten werden, kennen.