Im Schwarzwald-Baar Klinikum klettern die Fallzahlen der Patienten mit Covid-19 zunehmend nach oben. Mit Stand vom 3. Mai waren 72 Patienten stationär aufgenommen, berichtet das Klinikum in einer Pressemitteilung. Davon befinden sich zwölf Patienten auf der Intensivstation. Das Schwarzwald-Baar Klinikum reagiert auf die inzwischen angespannte Lage und hat damit begonnen, die Versorgung von Nicht-Notfall-Patienten einzuschränken.

Simon Steiff, Medizinischer Direktor des Schwarzwald-Baar-Klinikums. Bild: Klinikum
Simon Steiff, Medizinischer Direktor des Schwarzwald-Baar-Klinikums. Bild: Klinikum | Bild: Schwarzwald-Baar-Klinikum VS

„Die Belastung für das Klinikum und seine Mitarbeiter ist hoch“, erklärt Simon Steiff, Medizinischer Direktor des Schwarzwald-Baar Klinikums. Die Behandlung der Patienten mit Covid-19 sei sehr langwierig und aufwändig. Gleichzeitig werde das Klinikum als Zentralversorger der Region und überregionales Traumazentrum auch hinsichtlich anderer Notfälle gefordert. „Wir müssen uns darauf konzentrieren, die dringlichen Fälle zu versorgen. Es braucht gebündelte Kräfte, um die Patientenversorgung zu sichern. Den sogenannten Normalbetrieb parallel zur Covid-Patienten-Behandlung uneingeschränkt aufrecht zu erhalten, ist im Moment personell nicht leistbar. Dafür bitten wir Patienten und Angehörige um Verständnis“, wird Steiff in der Pressemitteilung zitiert.

Das könnte Sie auch interessieren

Die Fachabteilungen widmeten sich schwerpunktmäßig der Versorgung von Notfällen und besonders dringlichen Fällen. Im Klinikum würden geplante, nicht dringliche Eingriffe verschoben. Dazu gehören beispielsweise orthopädische Operationen sowie auch andere, teilweise lange terminierte Behandlungen.

Durch die zahlreichen schwer kranken Covid-Patienten, die jetzt zu versorgen seien, steige der Bedarf sowohl an ärztlichem als auch an pflegerischem Personal sehr. Covid-19-Patienten würden nach Möglichkeit am Standort Donaueschingen behandelt. Das bedeute unter anderem, dass Beschäftigte, die sonst am Standort Villingen-Schwenningen arbeiteten, nun teilweise auch in Donaueschingen eingesetzt werden. Diese Maßnahme schränke die vorhandenen Kapazitäten am Standort Villingen-Schwenningen deutlich ein, so das Klinikum.

Das könnte Sie auch interessieren

Aktuell betreibt das Schwarzwald-Baar Klinikum mehr als 50 Intensivbetten sowie eine Schlaganfall-Einheit (Stroke-Unit). Grundsätzlich stehen die Intensivbetten interdisziplinär für die Patienten aller Fachabteilungen bereit. Das Klinikum verfüge über eine weitreichende technische Ausstattung, mit der weitere Betten in Betrieb genommen werden könnten. Allerdings liege der Engpass nicht beispielsweise bei den Beatmungsgeräten, sondern bei dem dafür benötigen Personal. Müssten zunehmend Beschäftigte dorthin umgesiedelt werden, wäre mit weiteren Einschränkungen in der Regelversorgung zu rechnen.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Schwarzwald-Baar Klinikum stimme sich im Rahmen des so genannten „Intensiv-Clusters“ mit umliegenden Kliniken und der Universitätsklinik Freiburg ab. Je nach freien Intensivkapazitäten sei sowohl eine Aufnahme von Patienten anderer Krankenhäuser als auch eine Verlegung von Patienten in andere Kliniken möglich, so die Pressemitteilung.

Der Medizinische Direktor Simon Steiff bittet die Menschen in der Region, die Abstands- und Hygiene-Regeln einzuhalten: „Jeder kann einen Beitrag dazu leisten, die Lage zu entschärfen. Wichtig sind Abstand, Händehygiene, das Tragen einer medizinischen Maske und Lüften. Darüber hinaus rate ich allen Bürgern zur Wahrnehmung der Impfmöglichkeiten gegen diese heimtückische, schwere Krankheit.“