Vom Wahlgewinner zum absoluten Verlierer. Noch vor fünf Jahren konnten die Grünen bei der Europawahl jubeln. In vielen Städten und Gemeinden konnten sie ihre Ergebnisse nicht nur verdoppeln, sondern sogar verdreifachen – um nun quasi ins Bodenlose zu fallen. Herbe Verluste im zweistelligen Bereich, können sich da alle anderen freuen?

Nicht wirklich, denn auch die SPD kämpft und erreicht in mancher Kommune nicht einmal mehr fünf Prozent. Die CDU? Sie ist zwar immer im ganzen Schwarzwald-Baar-Kreis die Partei mit den meisten Stimmen. Sie kann auch in Teilen leichte Gewinne verbuchen, über den Kreis hinweg wird es dann allerdings ein kleines Minus. Und die CDU ist weit entfernt von alten Erfolgen. Freuen kann sich bei dieser Wahl eigentlich nur die AfD. Sie ist der Gewinner der Wahl.

Doch wie sieht das jetzt konkret im Schwarzwald-Baar-Kreis aus?

Hier ist die AfD besonders stark

Spitzenreiter ist die AfD in Tuningen. Hier erreicht sie 21,7 Prozent. Gefolgt von Blumberg mit 21,4 Prozent und Schönwald mit 19,9 Prozent. Schlechte Ergebnisse fährt die AfD in Bräunlingen mit 13,7 Prozent, in Furtwangen mit 13,4 Prozent und in Königsfeld ein, hier kommt sie auf 13 Prozent.

Hier hat die CDU gut abgeschnitten

Wo ist die CDU-Welt noch so richtig in Ordnung? In Schonach, da kommt die CDU auf 46 Prozent. Oder in Triberg mit 43,3 Prozent und Dauchingen mit 43,2 Prozent. Das kann man von Villingen-Schwenningen nicht sagen. Dort kommt die CDU nur noch auf 31,2 Prozent.

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Und wo gelingt der SPD noch ein Achtungsergebnis?

Das beste Ergebnis erhält die SPD in St. Georgen. Hier kommt sie auf 13 Prozent. Kein Vergleich mit Unterkirnach, wo die Sozialdemokraten nur noch bei 7,5 Prozent landen.

Wo haben die Grünen ihr bestes Ergebnis erzielt?

In Königsfeld haben noch verhältnismäßig viele Wähler für die Grünen gestimmt und sorgen so für 13,7 Prozent. In Blumberg allerdings können die Grünen kaum überzeugen: Hier wählen nur 5,1 Prozent die Partei.

Villingen-Schwenningen:

CDU, Grüne, FDP und SPD – sie alle verlieren in Villingen-Schwenningen, bloß in einem unterschiedlichen Ausmaß. Grüne: minus 10,6 Prozentpunkte, CDU: minus 2,2 Prozentpunkte, SPD minus 2 Prozentpunkte und FDP minus 0,4 Prozentpunkte. Wer gewinnt? Die AfD mit 8,9 Prozentpunkten. Das verändert die Rangfolge deutlich: CDU bleibt die stärkste Partei mit 31,3 Prozent (2014 waren es noch 41,2 Prozent), AfD kommt auf 19,8 Prozent und es folgen Grüne (11,5 Prozent), SPD (10,5 Prozent – 2014 waren es noch 22,4 Prozent) und die FDP (6,7 Prozent). Aus dem Stand holt das Bündnis Sarah Wagenknecht 5,3 Prozent und überholt damit noch die Freien Wähler mit 4,4 Prozent.

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Donaueschingen:

Herbe Verluste müssen die Grünen auch in Donaueschingen einstecken. Sie fallen von 19,8 Prozent auf 11,3 Prozent und werden von der AfD überholt. Mit 16,7 Prozent und einem Plus von 5,31 Prozentpunkten gelingt es der AfD, zweitstärkste Kraft in Donaueschingen zu werden. Vorne bleibt die CDU, die ihr Ergebnis von 33,7 Prozent auf 34,8 Prozent verbessern kann. Und die SPD und die FPD? Beide verlieren leicht – die SPD (minus 1,3 Prozentpunkte) kommt auf 9,5 Prozent und FDP (minus 1,7 Prozentpunkte) auf 8,4 Prozent.

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Bad Dürrheim:

Grüne, SPD und FDP liegen gleich auf, sie teilen sich quasi mit rund 8,5 Prozent den dritten Rang. Das mag für die SPD (minus 1,7 Prozentpunkte) und die FDP (plus 0,7 Prozentpunkte) noch verkraftbar sein, die Grünen allerdings müssen ein Minus von 11 Prozentpunkten hinnehmen. Gewinner ist hier – wie im restlichen Landkreis – die AfD, die sich um 6,3 Prozentpunkte steigern kann und mit nun 17,4 Prozent zweitstärkste Kraft ist. Die CDU bleibt Platzhirsch – mit 37,6 Prozent. 2009 waren es 37,4 Prozent. Viele Stimmen sammeln sich in Bad Dürrheim unter Sonstige, nämlich 19,4 Prozent. Hier erhalten das Bündnis Sarah Wagenknecht 5,3 Prozent und die Freien Wähler 4,8 Prozent.

St. Georgen:

Zwar hat die AfD in St. Georgen ihr Ergebnis von 7,7 Prozent auf 14,6 Prozent quasi verdoppelt, ist aber im Vergleich zu anderen Kommunen nicht ganz so deutlich zweitstärkste Kraft geworden. Die SPD kommt immerhin noch auf 13 Prozent und muss mit einem Minus von 0,6 Prozentpunkten kaum Verluste hinnehmen. Großer Verlierer sind auch hier die Grünen, die nur noch auf 11,8 Prozent kommen. 2019 waren sie noch bei 22,4 Prozent.

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